Filme Jürgen Böttcher - Kurzfilme Programm 1: Teil 2

Jürgen Böttcher: Verwandlungen, Teil 3: Frau am Klavichord Jürgen Böttcher: Verwandlungen, Teil 3: Frau am Klavichord © DEFA-Stiftung, Thomas Plenert

So, 27.10.2019

20:30 Uhr

Close-Up Film Centre

Ein Programm mit dem Fokus auf die Beziehungen zwischen Jürgen Böttchers Filmen und seiner ebenso wichtigen Arbeit als Maler. Drei Variationen gefilmter malerischer Verwandlungen und das einfühlsame Portrait eines älteren Kollegen, des konstruktivistischen Künstler Hermann Glöckner.

Mit einer Einführung von Diana Mavroleon.
 
 
Verwandlungen, 1 – 3
 
Anfang der 1980er Jahre pausierte Jürgen Böttcher vom Dokumentarfilm und produzierte den einzigen längeren Experimentalfilm, der jemals von der DEFA finanziert wurde und der ein ganzes Spektrum von Experimental- und Underground-FilmemacherInnen in der DDR inspirierte. Der Film entstand in Böttchers bescheidener Wohnung (er hat sich immer geweigert, anderen privilegierten Kollegen in die grünen Vororte Berlins zu folgen). Die Wohnung wird zum Reflexions- und Projektionsraum für eine sehr persönliche, künstlerische Selbstbefragung: Böttcher übermalt Kunstpostkarten mit Motiven seiner Lieblingsmaler und animiert sie später zu einem nervösen Montage-Soundtrack. In der Arbeit an den drei Filmen treffen sich der Filmemacher Böttcher und der Maler Strawalde / Böttcher und knüpfen an die Traditionen der Filmavantgarde (Stan Brakhage, Jan Švankmajer) an.
 
Verwandlungen, Teil 1: Potters Stier
DDR 1981, Farbe, DCP (35mm), 15 Min. Ohne Dialog.

 
Verwandlungen, Teil 2: Venus nach Giorgione
DDR 1981, Farbe, DCP (35mm), 21 Min. Ohne Dialog.

 
Verwandlungen, Teil 3: Frau am Klavichord
DDR 1981, Farbe, DCP (35mm), 17 Min. Ohne Dialog.

 
(53 Minuten)
 
 
Kurzer Besuch bei Hermann Glöckner
 
Hermann Glöckner (1889 - 1987) war einer der herausragenden Einzelgänger in der Kunstszene der DDR, der seine asketisch-konstruktivistische Vision konsequent über Jahrzehnte hinweg verfolgte, ohne öffentliche Anerkennung zu suchen. Böttcher filmt den greisen und fragilen, jedoch voll konzentrierten Glöckner in seinem Atelier bei der Arbeit. Man hört, wie der offensichtlich faszinierte Regisseur den älteren Künstlerkollegen aus dem Off sanft befragt, wohl mit seinen eigenen Arbeiten im Hinterkopf, die er über zwei Jahrzehnte nicht öffentlich ausstellend durfte.
 
DDR 1984, s/w, DCP (35mm), 32 Min. Mit englischen Untertiteln.
 
Dauer: 85 Minuten

Diana Mavroleon arbeitet mit Experimental- und Dokumentarfilm. Sie macht Programme für Resonance Radio, ist Gründungsmitglied des European Media Arts Network und ist Korrespondentin für S.E. Asia. Zurzeit recherchiert sie für einen Dokumentarfilm über ‘den Einfluss der Globalisierung auf die traditionellen Musiker in der Thar Wüste im Western Rajasthan’. Daneben ist sie auch als qualifizierte biodynamische Gärtnerin und Landschafts-/Gartendesignerin tätig. 


 

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