Film Petra Tschörtner: Prenzlauer Berg - Begegnungen zwischen dem 1. Mai und dem 1. Juli 1990

Urban Art Prenzlauer Berg © DEFA-Stiftung Frank Breßler

Di, 19.11.2019

19:00 Uhr

Kurz nach dem Fall der Berliner Mauer zieht Regisseurin Petra Tschörtner aus in den bekannten Berliner Kiez, um die dortige Stimmung einzufangen. Die Reaktionen auf das historische Ereignis sind so divers wie die Menschen, mit denen sie spricht. Einige freuen sich, andere denken, dass sich für sie nicht viel ändern wird, wieder andere sorgen sich über ihre Zukunft.

Mit einer Einführung von Helen Hughes, University of Surrey.

Bilder aus dem Berliner Stadtbezirk Prenzlauer Berg in der Wendezeit vor der Währungsunion. "We need revolution" singt "Herbst in Peking" aus dem Prenzlauer Berg in den Trümmern der Mauer am Rande ihres Stadtbezirks. Dabei ist im Mai '90 schon fast alles gelaufen. Im "Prater" schwooft Knatter-Karl mit seiner Freundin. Frieda und Gerda im "Hackepeter" sind erschüttert; denn gleich nach dem Fall der Mauer wurde im Tierpark ein Papagei gestohlen. Die Polizei jagt bewaffnete Männer, während Näherinnen erklären, warum die Vietnamesen zuerst entlassen werden. Ein einsamer Gast aus dem "Wiener Cafe" singt zum Abschied das Lied von der Heimat, während die rumänische Combo zum Balkan-Express zurückeilt. Die Hausbesetzer träumen von Anarchie und Frau Ziervogel, Inhaberin von Berlins berühmtester Würstchenbude "Konnopke", segnet das erste Westgeld. Der Tag der Währungsunion ist da. Filipp Moritz besetzt den Prenzlauer Berg.Der Staatsvertrag zwischen den beiden deutschen Staaten und der Beginn der Währungsunion am 1.7.1990 durchzieht den Dokumentarfilm und zeigt die hohen Erwartungen, die mancher Bürger daran hegt, aber auch die befürchteten negativen Auswirkungen auf die Menschen und die Gesellschaft. (Berlinale)

Berlin - Prenzlauer Berg - Begegnungen zwischen dem 1. Mai und dem 1. Juli 1990,
DDR 1990, s/w, DCP (35mm), 78 Min. Mit englischen Untertiteln.
Regie: Petra Tschörtner, Drehbuch: Petra Tschörtner, Jochen Wisotzki, Kamera: Michael Lösche, Schnitt: Angelika Arnold, Sound: Uve Haußig, Ulrich Fengler, Produzent: Fritz Hartthaler.



Helen Hughes unterrichtet Filmwissenschaften an der University of Surrey. Sie ist Autorin mehrerer Zeitschriftenartikel und Buchkapitel zum deutschsprachigen Film sowie des Buchs Green Documentary. Zur Zeit beendet sie ein Buch mit dem Titel Radioactive Documentary: Filming the nuclear environment after the Cold War.
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