Diskussion Übersetzung als Aktivismus: die politische Verantwortung des Übersetzers im 21. Jahrhundert

Artifically Correct translation project © Goethe-Institut. Illustration: EL BOUM

Mi, 29.09.2021

19:00 Uhr GMT

Online

Internationaler Übersetzertag 2021

Anlässlich des diesjährigen Internationalen Übersetzertages befasst sich das Goethe-Institut London mit der politischen Verantwortung von Übersetzer*innen in unserer turbulenten Zeit. Es stellt sich die Frage, wie Übersetzer*innen zu Aktivist*innen werden können; und, ob es in ihrer Verantwortung liegt, dies auch zu tun.

An der Diskussion nehmen drei Protagonistinnen teil, deren Arbeit die Rolle der Übersetzung in Debatten um postkoloniale Literatur, Gender und Herkunft und die damit verbundenen Machtstrukturen reflektiert. In der von Charlotte Ryland vom Stephen Spender Trust moderierten Diskussionsrunde debattieren Anna von Rath von poco.lit, die literarische Übersetzerin Canan Marasligil, und Yousif M Qasmiyeh, Wissenschaftler ('Refugee Writing') an der Oxford University.

Die Online-Veranstaltung begleitet das Projekt Artificially Correct des Goethe-Instituts, das die Stellung von Übersetzer*innen stärken und den bewussten Umgang mit maschineller Übersetzung fördern soll. Das Projekt setzt sich so für gesellschaftliche Vielfalt und gegen Ausgrenzung ein. 

Die Anmeldung erfolgt hier:

ANMELDUNG

Sie erhalten dann einen Link zur Online-Live-Sitzung.

Bitte beachten: die Anfangszeit ist 19 Uhr GMT / 20 Uhr MEZ / 21 Uhr EET.
 

TECHNISCHE VORAUSSETZUNGEN:


Wir nutzen Zoom für unser Treffen. Wir empfehlen die Verwendung eines Headsets, da Lautsprecher störende Echoeffekte erzeugen können. Die Teilnahme ist von einem PC, Mac, iPad, iPhone oder Android-Gerät aus möglich. Die Teilnahme erfolgt über den Link, den wir Ihnen nach der Anmeldung zuschicken und über den Sie sich im Raum anmelden können. 
 

Über Die Teilnehmer: 

Anna von Rath:

Als Mitherausgeberin der Plattform poco.lit und Co-Kuratorin des Übersetzungsprojekts "macht.sprache" wird sich Anna von Rath mit Postkolonialismus, Ökokritik, Afropolitanismus und deutscher Kolonialgeschichte beschäftigen. Anna von Rath hat eine beeindruckende und vielseitige akademische Laufbahn hinter sich: Sie studierte zunächst anglophone Literaturen und Kulturen an der Universität Potsdam. Danach studierte sie Englisch und Fremdsprachen an der Universität in Hyderabad in Indien und kehrte schließlich an die Universität Potsdam zurück, wo sie 2019 ihre Promotion in postkolonialen Literatur- und Kulturwissenschaften abschloss. Während ihrer Promotion arbeitete sie zusammen mit der Research Training Group: minor cosmopolitanisms.  Außerdem verbrachte sie einige Zeit an der Westminster University in London. 


Charlotte Ryland: 

Charlotte Ryland, Direktorin des Stephen Spender Trust und Gründungsdirektorin des Queen's College Translation Exchange (Oxford), fördert das Sprachenlernen, die Mehrsprachigkeit und die Übersetzung. In ihren beiden Funktionen innerhalb der beiden Organisationen möchte sie Menschen aller Altersgruppen und mit unterschiedlichem Hintergrund für literarische Übersetzungen begeistern und strebt danach, kreative Übersetzungsaktivitäten in britische Schulen zu bringen. Charlotte Ryland leitete bis 2019 auch das Projekt New Books in Germa - ein im Vereinigten Königreich angesiedeltes Projekt, das deutschsprachige Literatur in der ganzen Welt fördert. 

Canan Marasligil:

Die feministische Schriftstellerin, Literaturübersetzerin, Künstlerin, Redakteurin und Kuratorin von Kulturprogrammen verfügt über ein breites Fachwissen, das von der Performance bis zur Erstellung von Podcasts reicht. Als Mehrsprachlerin arbeitet Canan in Englisch, Französisch, Türkisch, Niederländisch und gelegentlich in Spanisch. Sie ist in den Bereichen Literatur, Comics, Kulturkritik und Kunst tätig. Als intersektionelle Feministin, die sich bemüht, dominante Narrative in Frage zu stellen, setzt sie sich für Repräsentation, Gleichberechtigung und Vielfalt ein. Für das Internationale Literaturfestival Read My World hat sie den Workshop für Kreativübersetzer*innen entwickelt und ins Leben gerufen, um einen Pool verschiedener Übersetzer*innen und mehrsprachiger Geschichtenerzähler*innen für die Zusammenarbeit mit dem Festival zu schaffen.

Yousif M. Qasmiyeh: 

​Yousif ist sowohl Lyriker als auch Übersetzer und erforscht in seiner Doktorarbeit an der Englischen Fakultät der Universität Oxford das Thema Begrenzung und Zeit in Zusammenhang mit dem "Refugee Writing" auf Englisch und Arabisch. Yousif hat eine bunte Palette an kreativen und akademischen Arbeiten vorzuweisen - seine Gedichte und Übersetzungen sind in Zeitschriften und Magazinen wie Modern Poetry in Translation, Stand, Critical Quarterly, GeoHumanities, Cambridge Literary Review und PN Revie erschienen. Neben seinen Erfolgen als Dichter und Übersetzer ist er auch Herausgeber des Migration and Society Journal, Writer-in-Residence des Forschungsprojekts Refugee Hosts und Mitleiter des Imagining Futures Baddawi Camp Lab. Wenn Sie etwas von ihm lesen möchten: Seine Sammlung Writing the Camp (Broken Sleep Books, 2021) wurde von der Poetry Book Society als "Empfehlung für das Frühjahr 2021" ausgezeichnet. Das Werk wurde auch bei den Forward Prizes 2021 hoch gelobt.
 

 

 


 

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