Geschichten vom Schwarzen Meer

Black Sea Lit

Das transkulturelle Literaturprojekt (2023/24) eröffnet den Dialog mit dem Schwarzmeerraum neu. Autor*innen aus Ländern der Region kommen zusammen, um im Gespräch miteinander die Ohnmacht der Sprachlosigkeit zu überwinden. 
#GeschichtenSchwarzesMeer #BlackSeaLit

Drei Leute schauen auf Meer © Goethe-Institut/Kakhaber Emeridze

Kuratorinnen

Teilnehmende

Lavinia Branişte (*1983 in Brăila, Rumänien) studierte Fremdsprachen in Cluj-Napoca (Klausenburg) und Bucharest. 2006 veröffentlichte sie ihr erstes Buch, den Gedichtband  Povești cu mine, gefolgt von den Kurzgeschichtensammlungen Cinci minute pe zi (2011) und Escapada (2014). Lavinia Braniște ist unter anderem Autorin der Romane Sonia ridică mâna (2019, dt. Sonja meldet sich, 2021) und Interior zero (2016, dt. Null Komma Irgendwas, 2018), die neben Deutsch auch ins Polnische und Spanische übersetzt wurden sowie als Bühnenadaptionen in Rumänien und Deutschland (Freies Werkstatt Theater Köln) zu sehen waren.

Braniște schrieb die Theaterstücke Dreaming of voices (Regie: Nicoleta Lefter) und Exeunt (Regie: Bobi Pricop) und verfasste das Drehbuch für Vlad Petris neusten Film Between Revoutions. Der Film wurde auf der Berlinale 2023 mit dem Preis der FIPRESCI-Jury in der Sektion Forum ausgezeichnet.

Bogdan Coșa (*1989) veröffentliche 2011 mit Poker seinen Debütroman und ersten Band einer Trilogie. Für das Manuskript des Romans hatte er zuvor den ersten Preis für Literatur-Debüt des Cartea Românească Verlages gewonnen. 2013 erschien der Gedichtband O formă de adăpost primară sowie der zweite Teil der Trilogie mit dem Titel Black Glass, für den er zum Jungen Schriftsteller des Jahres 2013 gewählt wurde. Der letzte Band Ultraviolență von Coșas Trilogie erschien 2017. Für den Roman Cât de aproape sunt ploile reci gewann er 2021 den Preis für das Beste Prosawerk in Rumänien. Im selben Jahr veröffentlichte er sein erstes Kinderbuch Ziua în care Adam a devenit băiat bun.

Eka Kevanishvili (*1979 in Tbilissi) studierte Internationalen Journalismus und arbeitet seit ihrem Abschluss von der Staatlichen Universität Tbilissi als Berichterstatterin für Radio, Fernsehen und Printmedien. 2008 begann sie als Journalistin für das Büro von Radio Free Europe/Radio Liberty in Tbilissi zu arbeiten, wobei sie sich insbesondere mit Themen von Innenpolitik, sozialen und Gesundheitsproblemen, Menschenrechten und Minderheiten auseinandersetzt. Zudem arbeitete sie als Investigativjournalistin für mehrere führende georgische Zeitungen.

Eka Kevanishvili ist Autorin von sieben Büchern, darunter vier Gedichtbände, eine Sammlung von Kurzgeschichten sowie einer Sammlung mit Essays und Interviews. Die Poesie von Eka Kevanishvilis erster Gedichtesammlung Rumor (2006) geht dabei einer Mischung aus erotischer Lyrik und Rebellion nach, weswegen sie als die Anne Sexton ihrer Zeit bezeichnet wurde. Ihr folgender Band Don’t Stand Here (2010) beschäftigt sich mit sozialen Problemen und Krieg. Dieser Band war zudem formgebend für Eka Kevanishvilis Lyrikstil, der der Urbanen Poesie zugeordnet wird. Mit Selling The House (2013) stellte sie eine Sammlung politischer Gedichte vor, in denen Feminismus ein wiederkehrendes Thema ist. Kevanishvilis Lyrik gilt als zeitgenössisch, im besten spezifischen Sinne des Wortes, widmet sie sich doch hauptsächlich sozialen Themen, Genderthemen, der modernen Welt sowie globalen und privaten Auseinandersetzungen.

Archil Kikodze ist Schriftsteller, Schauspieler, Naturführer, Fotograf und Vogelbeobachter und einer der führenden Namen der zeitgenössischen georgischen Literatur. Sein Studium absolvierte er am Institut für Orientstudien an der Staatlichen Universität Tbilissi. An der Staatlichen Universität Tbilissi für Film und Theater studierte er Kamera und Drehbuch.

Kikodze begann mit dem Schreiben in den späten 1990er Jahren und widmete sich fast 20 Jahre lang Kurzgeschichten und Reiseführern. Sein Debütroman Der Südelefant (2016) feierte einen großen Publikumserfolg. In seinem literarischen Schaffen meistert Kikodze die Darstellung der sichtbaren wie unsichtbaren Anziehung der georgischen Menschen. Dialoge zwischen den Generationen, Reisen und das Suchen nach Antworten sind dabei die Kernthemen, denen Kikodze in seinen Werken nachgeht.

Anush Kocharyan ist eine Schriftstellerin, Kulturjournalistin und Kunstmanagerin aus Armenien. 2012 schloss sie ihr Masterstudium in Jounalismus an der Staatlichen Universität Eriwan ab. Sie ist Alumna des Austauschprogramms International Visitor Leadership Program des US-Außenministeriums.

Anush Kocharyan ist Generaldirektorin des Staatlichen Kammerchors Hover, Produzentin des dokumentarischen Musik- und Kulturprojekts Saghsara, Generalreferentin der Loft-Selbstentwicklungszentren und Chefredakteurin und Dozentin am Zentrum für Dokumentarfotografie 4Plus. Sie schreibt unter der Literaturagentur ARI und ist Mitglied des Autorenverbandes PEN Armenien. 2014 gewann sie in der Auswahl des Europäischen Netzwerkes für Drama in Übersetzung EURODRAM (Frankreich), 2015 belegte sie als Bühnenautorin den zweiten Platz beim Wettbewerb des Nürnberger Staatstheaters. Sie ist eine der Gewinner*innen in der Kategorie Poesie des Buchfests Eriwan und Teilnehmerin des Literaturfests LIT:potsdam.

Ihr erstes Buch Wild Grass veröffentlichte Anush Kocharyan 2022. Darin sammelte die Autorin Gedichte, die sie zwischen 2012 und 2022 schrieb. Sie wurden in mehrere Sprachen übersetzt und begleiteten Kocharyan auf vielzählige Literaturfestivals. Seit 2013 schreibt Kocharyan an ihrem Debütroman, der Leben und Koexistenz mit Unabhängigkeit, traumatisierte Erinnerungen und Geschehnisse der postsowjetischen und ersten „unabhängigen“ Generation Armeniens thematisiert. Der Roman ist dokumentarisch-fiktiv.

Halyna Kruk (*1974, Lwiw) ist eine preisgekrönte Dichterin und Prosa-Autorin, Übersetzerin und Wissenschaftlerin. Sie ist Autorin von fünf Gedichtbänden Dorosla (2017), Spiv/Isnuvannja (2013), Oblyččja poza svitlynoju (2005), Slidy na pisku (1997) und Mandry u pošukach domu (1997), der Sammlung von Kurzgeschichten Anyone but me (2021) und vier Kinderbüchern. Die Bücher Marko mandruje navkolo svitu und Važko buty najmenšym wurden in mehr als 15 Sprachen übersetzt. Sie gewann zahlreiche Literaturauszeichnungen in der Ukraine, darunter den Preis für Frauen in der Kunst 2023, den Preis der Kovaliv-Stiftung 2022 für Anyone but me, die Auszeichnung für das Beste Buch des Buchforums 2021, den Smoloskyp-Lyrikpreis, den Ihor-Antonych-Preis und die Hranoslov-Auszeichnung.

Kruks Werke wurden in viele Sprachen übersetzt, ihr neuester Gedichtband A Crash Course in Molotov Cocktails erschien 2023 in englischer Übersetzung in den USA. Sie ist Mitgestalterin von Multimedia-Projekten, wie The BookWar (in Zusammenarbeit mit dem Elektromusiker Yurko Yefremov und der Folksängerin Halyna Breslavets, 2021) sowie der Lyrik- und Musikperformance The Resistance of Matter (2016). Halyna Kruk ist Mitglied des Autorenverbands PEN Ukraine. 2001 promovierte sie in ukrainischer barocker Literatur und unterrichtet in diesem Fach an der Nationalen Ivan-Franko-Universität in Lwiw.

Armen Ohanyan (*1979, Künstlername Armen von Armenien) ist ein Belletrist, Essayist und Übersetzer. Er machte seinen Abschluss in Philosophie an der Staatlichen Universität Eriwan und erhielt sein Übersetzerdiplom von der Amerikanischen Universität Armenien. Er ist Autor des Erzählbandes The Return of Kikos (2013) und der Romantrilogie Mommyland. Seit 2017 ist er Präsident des Autorenverbands PEN Armenien.

Ostap Slyvynsky (*1978 in Lwiw) ist Literaturwissenschaftler und Dichter. Im Jahr 2000 erhielt er seinen Abschluss von der Philologischen Fakultät der Nationalen Ivan-Franko-Universität in Lwiw in Bulgarischer Sprach- und Literaturwissenschaft. In seiner Dissertation (2007) beschäftigt er sich mit dem Phänomen der Stille in der bulgarischen Prosa der 1960er bis 1990er Jahre. Bis 2018 erschienen fünf Gedichtbände des Autors, die – ebenso wie seine Kritiken und Essays – in 16 Sprachen übersetzt sind.

Der Literaturkritiker Kostyantyn Moskalets sagte über den Dichter, „Slyvynskys Lyrik ist voll fein gezeichneter Details – und einer Frömmigkeit gegenüber dem Detail. Diese sind fundamental nichttrivial, obgleich sie dem alltäglichen Leben entstammen.“

2020 erhielt er für seine Übersetzung von Olga Tokarczuks Jakobsbüchern eine besondere Anerkennung seitens des Literaturpreises der UNESCO-Stadt Lwiw. Er beteiligte sich an der Herausgabe der zweisprachigen ukrainisch-bulgarischen Anthologie Ukrainian Poetic Avant-Garde (2018). Ebenso ist er Herausgeber der online-Anthologie moderner Essays The Ark named Titanic: 20 Essays about Humanity of AD 2020 und der Anthologie ukrainischer Kriegslyrik Between the Sirens (2023). Ostap Slyvynsky ist Vizepräsident des Autorenverbands PEN Ukraine und lehrt seit 2004 in seiner Heimatstadt Lwiw am Institut für Polnische Philologie der Ivan-Franko-Universität.

Ina Vultchanova ist Journalistin, Schriftstellerin, Produzentin und Übersetzerin vom Französischen und Russischen. Sie erhielt ihren Masterabschluss in Bulgarischer Philologie von der Universität Sofia Hl. Kliment Ohridski.

In ihrem beruflichen Schaffen widmet sie sich der Kunst des Audiodramas. Als Senior-Produzentin arbeitete sie viele Jahre für die Dramenabteilung des Bulgarischen Staatlichen Rundfunks und brachte zahlreiche Audioadaptionen internationaler und bulgarischer Schriftsteller heraus. Mit ihren Audioproduktionen gewann sie 1998 den ersten Platz des kroatischen Prix Marulić, den zweiten Platz des Prix Europa und 2006 den achten Platz des Muse Prize in Sofia.

Für die Verfilmung ihres ersten Romans Potăvaneto na Sozopol (The Sinking of Sozopol) wurde die Autorin 2014 für das Drehbuch mit dem Staatlichen Preis der Goldenen Rose ausgezeichnet. Im folgenden Jahr gewann der Film beim Internationalen Filmfestival New York City in der Kategorie Bester Ausländischer Film sowie beim Filmfestival Mailand in der Kategorie Beste Gesamtbesetzung. 2016 wurde der Film beim Prague Independent Film Festival mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Ihr drittes Buch Crash Island gewann 2016 den Literaturwettbewerb Razvitie für unveröffentlichte bulgarische Romane sowie 2017 den Literaturpreis der Europäischen Union. 2020 erschien der Roman in deutscher Übersetzung.

Lisa Weeda (*1989) ist Verfasserin hybrider, multitransimmersiver Medien, Lehrerin und Künstlerin. Sie veröffentlichte die Novelle De benen van Petrovski (2016), brachte das Fotobuch Oselyata (mit Robin Alysha Clemens, 2018) heraus und übernahm Drehbuch und Regie des VR-Werks Rozsypne (2019), das im gleichen Jahr bei dem IDFA DocLab Wettbewerb für Immersive Non-Fiction nominiert wurde. 2020 wurde sie mit dem C.C.S. Cronestipendium ausgezeichnet. Ihr Roman Aleksandra erschien im Oktober 2021 und wurde von der Kritik hoch gelobt.

Impressionen aus Tbilissi (2023)

Hier können Sie sich einzelne Aufnahmen von der 1. Paneldiskussion in Georgien am 21. Juni 2023 ansehen. 

Kontakt

Jan-Tage Kühling
Leiter des Goethe-Zentrums Eriwan
+374 98 24 28 30
jan-tage.kuehling@goethe.de


Mariam Gurzadyan
Goethe-Zentrum Eriwan
+374 98 24 28 30
mariam.gurzadyan.extern@goethe.de

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