Film The Cut

The Cut, Ausschnitt (c) Gordon Muehle_bombero international (Ausschnitt)

Do, 27.10.2016

Goethe-Institut Ghana

Fatih Akin - Reihe

Regie: Fatih Akin, Farbe, 135 Min., 2013/14

1915: Das osmanische Reich hat ein Bündnis mit Deutschland und Österreich-Ungarn geschlossen; nun gelten den Türken Minoritäten als Feinde: Es ist der Beginn des Genozids an den Armeniern. In Mardin, im Südosten der Türkei, holt die Polizei den Schmied Nazaret frühmorgens ab, sie deportieren ihn, wie auch die anderen armenischen Christen. Ohne zu wissen, was aus seiner Frau und den beiden Kindern wurde, muss er mit anderen Gefangenen in der Wüste als Zwangsarbeiter schuften und eine Kolonne mit verschleppten Frauen, Kindern und Greisen beobachten; wehrlos müssen sie einer Vergewaltigung zusehen.

Ein Jahr später quälen sich die Gefangenen immer noch in der Wüste beim Steineklopfen, bis ein Gesandter aus Dyarbarkir eintrifft und ihnen die sofortige Freiheit verspricht, wenn sie zum Islam konvertieren würden. Nur wenige Männer sind einverstanden, sie werden von den anderen als Verräter beschimpft.
Am nächsten Tag muss ein zwangsrekrutiertes Hinrichtungs-Kommando den verbliebenen Armeniern die Kehle durchschneiden; allein Nazaret überlebt das Massaker. Mehmet, der ihn töten sollte, hat ihn am Hals nur schwer verletzt und taucht in der Nacht wieder auf, um ihn zu retten. Mehmet hilft Nazaret, der nach seiner Verwundung nicht mehr sprechen kann, bei der Flucht. Weitere Unterstützung findet er bei Deserteuren, bis er allein weiterzieht und in glühender Hitze zusammenbricht.

Im Traum erscheint ihm seine Frau und ermuntert ihn; er schleppt sich weiter, bekommt Wasser von Beduinen und gelangt an ein Flüchtlingslager in Ra al-Ayn (heute Syrien): ein Ort des Grauens und des Sterbens. Nazaret trifft auf seine Schwägerin, die ihn bittet, ihr Leiden zu beendet. Er erfüllt ihr den letzten Wunsch, setzt seine Flucht in einem Güterwaggon fort, muss abspringen und trifft auf den Seifenfabrikanten Omar Nasreddin, der ihn nach Aleppo bringt, ihm Arbeit, Essen und Quartier gewährt, bis sich, im November 1918, die Nachricht vom Ende des Kriegs und der türkischen Herrschaft verbreitet. Zufällig erfährt Nazaret, dass seine Töchter noch am Leben sind; er begibt sich auf eine lange Suche, die ihn in den Libanon, nach Kuba und in die USA führt.

1923 nimmt seine schmerzhafte und qualvolle Odyssee ein Ende: Er findet eine seiner beiden Töchter, die ihm vom Tod der anderen erzählt. Gemeinsam besuchen sie ihr Grab; dann gehen sie weg, die Zukunft bleibt offen.
 

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