FILM Als wir träumten

Als wir träumten © Rommel Film – Pandora Film – Peter Hartwig

Do, 14.12.2017

Goethe-Institut Ghana

GoetheKino|GoetheCine

Regie: Andreas Dresen, Farbe, 117 Min., 2013-2015
 
Vor wenigen Jahren waren Dani, Rico, Paul und Mark noch Schüler in der DDR, ideologischen Zwängen unterworfen, aber auch geborgen in einem überschaubaren Alltag. Nach der Wende scheint es keine Regeln mehr zu geben. Die Freunde genießen ihre private Anarchie, ziehen nachts durch Leipzig, rasen in gestohlenen Autos betrunken durch die nächtlichen Straßen, nehmen Drogen, randalieren und genießen ihren Vandalismus. Sie gründen eine Diskothek und scheitern nach einem Jahr an der Gewalt der Neonazis. Rico versaut seine Karriere als Boxer, Paul handelt mit Pornos; Mark verliert sein Leben, Dani die große Liebe. ALS WIR TRÄUMTEN erzählt die Geschichte einer lost generation, die unbewusst ein Opfer der Wiedervereinigung wurde.

Der Anfang erzählt schon vom Ende. Dani betritt ein marodes Gebäude, ruft in der Dunkelheit nach Mark; der ist aus einer Entzugsklinik abgehauen und will in diesem Zustand selbst von seinem besten Freund nicht gesehen werden. Dani soll ihm nur die Bierflasche rüberrollen, die er ihm mitgebracht hat. Mark wird diesen Zustand nicht mehr lange überleben – aber das erfährt der Zuschauer erst im Finale. Zunächst blendet der Film zurück in die späten Jahre der DDR, in denen Dani, Mark, Rico und Paul noch kleine Schüler in Leipzig waren, das rote Halstuch der Pioniere trugen und sich schon als Kinder auf den „Ernstfall“ vorbereiten mussten – auf einen Bombenangriff des Westens. Später werden sie auch vor den „Aufmärschen der Krawallmacher“ gewarnt – gemeint sind damit offensichtlich die Leipziger Montags-Demos, die nicht unerheblich zum Ende der DDR beigetragen haben.
 

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