Literatur HERTA MÜLLER – DIE NOBELPREISTRÄGERIN ZUM ERSTEN MAL IN GRIECHENLAND

Herta Müller @Oogland Filmproducties

Mi, 21.03.2018 –
Do, 22.03.2018

Goethe-Institut Athen

Im Rahmen des Programms „Athen Welthauptstadt des Buches 2018“ der Stadt Athen

Geboren im deutschsprachigen Nitzkydorf, Rumänien, wuchs Herta Müller während des Ceauşescu-Regimes auf. Doch sie hatte den Mut, der provinziellen Unterdrückung und dem politischen Terror Widerstand zu leisten. Für den künstlerischen Gehalt dieses Widerstandes ist sie 2009 mit dem Nobelpreis geehrt worden. 
1987 durfte sie Rumänien verlassen und ging nach Berlin, wo sie seither lebt und schreibt. Ihr Werk, ihr Ort, ein Kampf, der fortgeht, eine Form des unwiderruflichen Gegen-Exils. Abgründe staatlichen Terrors, Landschaften der Heimatlosigkeit, die sie mittels der Verdichtung der Poesie und der Sachlichkeit der Prosa beschreibt – auch dafür bekam sie den Nobelpreis.
 
Es ist uns eine Ehre, Herta Müller in unserem Land, das Diktatur und Exil erlebte, verbotene Dichtung schrieb und las, begrüßen zu dürfen.
Ihr Kommen stellt auch das Pre-Event des Programms „Athen Welthauptstadt des Buches 2018“ dar.
 
Als Gast des Goethe-Instituts Athen, des Kastaniotis-Verlags und der Stadt Athen, liest Herta Müller aus in Griechenland unveröffentlichten Werken und ist anwesend bei der griechischen Erstaufführung des Dokumentarfilms Herta Müller – Das Alphabet der Angst.
   
21.3.2018, 20:30
Herta Müller – Das Alphabet der Angst
Dokumentarfilm von John Albert Jansen (Holland 2015, 55’)
(Deutsch mit griechischen Untertiteln)
 
„Sprache ist das, was mit Menschen geschieht“
 
Es findet keine Diskussion statt.
 
 
22.3.2018, 19:30
Begegnung mit Herta Müller: Lesung und Gespräch
 
Die Autorin liest aus Vater telefoniert mit den Fliegen (2012) und unveröffentlichte Collagen sowie Auszüge aus dem Buch Mein Vaterland war ein Apfelkern (2014).
 
In ihrem Buch Mein Vaterland war ein Apfelkern schreibt Herta Müller zum ersten Mal ausführlich von der Kindheit im rumänischen Dorf, vom Erwachsenwerden und dem erwachenden politischen Bewusstsein, von den frühen Begegnungen mit der Literatur, den Konflikten mit der kommunistischen Diktatur und dem eigenen Weg zum Schreiben. Mit ihrem Bericht vom Ankommen in einem neuen Land fällt auch ein ungewohnter Blick auf das Deutschland der achtziger und neunziger Jahre und auf die Gesellschaft, in der wir heute leben.
 
Moderation/Gesprächspartner: Timon Koulmasis, Regisseur
 
Die griechischen Texte liest die Schauspielerin Angeliki Papoulia.
 
Übersetzung der Texte ins Griechische: Giota Lagoudakou
 
Nach der Veranstaltung signiert Herta Müller ihre Bücher.
 
Ab dem 19.3. können die Bücher in deutscher und griechischer Sprache auch in den Räumlichkeiten des Goethe-Instituts erworben werden.
 
Die griechischen Ausgaben:

Kastaniotis-Verlag:
Atemschaukel, Übersetzung: Giota Lagoudakou
Herztier, Übersetzung: Giota Lagoudakou
Der Fuchs war damals schon der Jäger, Übersetzung: Kostas Kosmas
Wagnis der Erinnerung, Sammelband, Beitrag
 
Herodotos-Verlag:
Reisende auf einem Bein, Übersetzung: Katerina Chatzi
 
Ab dem 19.3. wird im unteren Foyer des Instituts das Interview, das Herta Müller an Antaios Chryssostomidis 2012 gegeben hat, als Loop gezeigt. Es handelt sich um die Sendung der Griechischen Fernseh- und Radioanstalt ERT „Oi keraies tis epochis mas/Die Antennen unserer Zeit“ (53‘). Wir danken dem ERT-Archiv für die freundliche Unterstützung.
 
Vorführzeiten: 19. & 20. März: 9:00 – 21:00, 21. März: 9:00 – 19:30

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