Film Sommerkino in Thermi, Thessaloniki

Unter dir die Stadt © Bernhard Keller

Mo, 24.07.2017 –
So, 03.09.2017

21:00 Uhr

„Cine Thermais“

mit dem Regionalen Filmarchiv Athen

Die Stadt Thermi, Thessaloniki, in Zusammenarbeit mit dem Regionalen Filmarchiv des Goethe-Instituts in Athen bietet in den Sommermonaten ein festivalartiges Filmprogramm an:
 
24.7.
Ein Geschenk der Götter (2014, 102‘)
„Antigone“ … und die Arbeitslosen – Eine charmante Komödie
Drehbuch & Regie: Oliver Haffner
In den Hauptrollen: Katharina Marie Schubert und Adam Bousdoukos

Ein Geschenk der Götter (2014, 102‘) © If...Productions
Die 36-jährige Anna kann es nicht fassen: das Theater, für das sie jahrelang gespielt hat, setzt sie vor die Tür. Eben noch auf den Brettern gestanden, die die Welt bedeuten, findet sie sich nun im örtlichen Jobcenter wieder. Doch eine neue Tätigkeit für sie ist überraschend schnell gefunden. Die theaterbegeisterte Agenturleiterin verpflichtet sie, einen Schauspielkurs für acht Langzeitarbeitslose anzuleiten. Darunter auch der Grieche Dimitri, ein Idealist und Macher. Als Anna sich entscheidet, die antike Tragödie „Antigone“ von Sophokles mit ihnen zu inszenieren, ist Dimitri auch der einzige, der Gefallen an dieser Bildungsmaßnahme findet, schließlich soll er den König Kreon spielen: „Durch mich spricht die Geschichte meines Landes!“

Der Film wurde beim Filmfest München 2014 mit dem Publikumspreis und einem Förderpreis als Beste Produktion ausgezeichnet.
Katharina Marie Schubert (Anna) war für den Deutschen Filmpreis 2015 in der Kategorie „Beste Darstellerin“ nominiert.
 
8.8.
Die Abenteuer des Prinzen Achmed (1923-1926, 66΄)
Scherenschnittfilm von Lotte Reiniger

Die Abenteuer des Prinzen Achmed © absolut Medien GmbH
 „Ein Meisterwerk! Sie (Lotte Reiniger) ist mit zaubernden Händen geboren.“
Jean Renoir

 
Lotte Reiniger (1899-1981) gilt als die große Dame des Avantgarde-Films. Charme und Grazie, Zartheit und Anmut, Witz und Verspieltheit, Poesie, Heiterkeit, Humor, Phantasie, doch vor allem Zauber ist das Wort mit dem Lotte Reinigers Scherenschnittfilme zu beschreiben wären.
 
„Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ gilt als der erste abendfüllende Animationsfilm in der Filmgeschichte. Mit viel Phantasie und poetischen Szenerien erzählt er den Kampf zwischen Gut und Böse nach Geschichten aus Tausendundeiner Nacht.
 
20.8.
Unter dir die Stadt (2010, 109‘)
Spielfilm von Christoph Hochhäusler
mit Robert Hunger-Bühler, Nicolette Krebitz, Mark Waschke u.a.

Unter dir die Stadt © Bernhard Keller Finanzthriller und Portrait einer Stadt
 
Ein stiller, enigmatischer Film über die Leidenschaft innerhalb der Koordinatoren von Macht und Geld: Oliver ist Manager bei einer Investment-Bank in der Finanzmetropole Frankfurt/M. Seine Frau fühlt sich in der Stadt nicht wohl und entfernt sich mehr und mehr von ihrem Mann, bis sie schließlich eine Affäre mit seinem Chef beginnt. Er „befördert“ Oliver nach Djakarta.
 
„Das ist ein Film, der weh tut; ein außerordentlicher, ein beeindruckender Film, wunderbar inszeniert. Man hat das Gefühl, eine Symphonie der Großstadt zu erleben, in der die Figuren sich verlieren.“
Claire Denis, Cahiers du Cinéma


Uraufgeführt auf dem Festival in Cannes 2010, wurde der Film mit besonderem Erfolg in französischen Kinos gezeigt.
Auf dem Filmfest München erhielt er den Preis für das Beste Drehbuch.

 
28.8.
Victoria (2014/2015, 140´)
Drehbuch und Regie: Sebastian Schipper
Kamera: Sturla Brandth Grovlen
Musik: Nils Frahm
Darsteller: Laia Costa, Frederick Lau, Franz Rogowski, Burak Yiğit, Max Mauff, André M. Hennicke


Victoria (2014/2015, 140´) @ Monkeyboy „Ein Film, der der Berliner Nachtwelt unserer Zeit so nahe kommt wie keiner zuvor“
(Der Tagespiegel)

 
Die junge Spanierin Victoria tanzt durch die Berliner Nachtszene und lernt dabei vier Jungs kennen. Was folgt, ist ein zarter Flirt, ein Banküberfall und eine atemlose Nacht durch Berlin.
Ein rauschhaftes Echtzeitereignis erzählt in einer einzigen Einstellung.
 
Silberner Bär für die Kameraarbeit, bei der Berlinale 2015
Deutscher Filmpreis (Lola) in Gold für den besten abendfüllenden Spielfilm, für die beste Regie, für die beste darstellerische Leistung – weibliche Hauptrolle, für die beste darstellerische Leistung – männliche Hauptrolle, für die beste Kameraarbeit, für die beste Filmmusik.
3.9.
Baal (1969, 84’)
 
Nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Bertold Brecht
Regie: Volker Schlöndorff
Mit Rainer Werner Fassbinder in der Titelrolle
In weiteren Rollen: Sigi Graue, Margarethe von Trotta, Günther Neutze, Miriam Spoerri, Marian Seydowski, Irmgard Paulis, Hanna Shygulla u.a.


Baal (1969, 84´) © Schlöndorff Der anarchische Lyriker Baal haust in einer Dachkammer und liest in Kneipen seine Gedichte vor. Er ist gierig nach Schnaps, Zigaretten, Frauen, Männern. Die feine Gesellschaft reißt sich um den zornigen jungen Dichter, dann, als er sie provoziert, spuckt sie ihn wieder aus.
Baal streunt umher, durch Wälder, auf Autobahnen, in Feldwegen, voller zügelloser Energie und einer geheimen Angst vor dem Tod: Rainer Werner Fassbinder in Lederjacke, meist mit qualmender Zigarette in der Hand spielt Baal und zugleich sich selbst.
 
Nach seiner TV-Ausstrahlung 1970 untersagte Brechts Witwe und Rechte-Inhaberin Helene Weigel jede weitere Präsentation des Films. Für 44 Jahre war „Baal“ legendär und ungesehen. Erstmals wiederaufgeführt wurde er auf der Berlinale 2014.
Die griechische Erstaufführung fand 1.2.2017 im Goethe-Institut Athen statt.
 
Die Dialoge des Films stellen eine Synthese aus den verschiedenen Fassungen des Bühnenstücks. Die Untertitelung des Films richtete sich nach der griechischen Übersetzung von Petros Markaris (©2003, Fassung von 1922).

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