Unfortunately, it was paradise*

Unfortunately, it was paradise Unfortunately, it was paradise

Ein kollektives Kinoprojekt

(*Unfortunately, it was paradise: Gedichtband von Mahmud Darwisch)

locus athens hat die gemeinnützige Organisation AIN eingeladen, ab September 2020 ein Programm mit Filmvorführungen, Vorträgen und Online-Publikationen im Athener Stadtteil Tavros zu kuratieren.
Das Filmprogramm umfasst Filme aus Griechenland, dem Nahen Osten und Nordafrika, deren Thematik sich mit der Geschichte und der Situation der Bewohner von Tavros überschneidet.
Dazu werden FilmemacherInnen, KünstlerInnen, KuratorInnen und AktivistInnen eingeladen, die auf jede Vorführung entweder durch Texte, visuelle Essays oder Online-Gespräche reagieren werden. Diese Correspondences bilden einen Rahmen für die Filmvorführungen und erlauben verschiedene zeitlich versetzte Lektüren.
 
Der Name des Athener Stadtteils Tavros stammt von einer Bergregion im türkisch-armenischen Grenzgebiet, aus der in den 1920er Jahren zahlreiche Migranten nach Athen kamen und sich hier niederließen. In einem Jahrhundert erlebte das Viertel gleich mehrere städtische und soziale Umbrüche: Wo sich zunächst Flüchtlinge aus Kleinasien ansiedelten, entstanden bald zahlreiche Schlachthöfe, im Zuge rascher Industrialisierung entwickelte sich eine Arbeiterklasse, die sich in Klassenkämpfen gegen ihre Ausbeutung wehrte.
 
Die Thematik des Filmprogramms behandelt u.a. die Probleme der Neuankömmlinge, die – in Tavros wie überall – frei verfügbare Arbeitskräfte bildeten, sowie der Kampf der Arbeiterinnen, Bürgerproteste zum Schutz der Umwelt vor räuberischen Praktiken, Industrien und Fabriken sowie Arbeiterbewegungen für bessere Lebensbedingungen und soziale Gerechtigkeit.
 
In politisch und gesellschaftlich turbulenten Zeiten, vom militanten Kino der 60er Jahre bis heute, haben FilmemacherInnen in Griechenland und der arabischen Welt subalterne Geschichten von ArbeiterInnen und Streikenden aufgedeckt, über die die Medien bewusst nicht berichtet haben. Die in Form und Format vielfältigen Filme, die von Spiel-, Dokumentar- und Experimentalfilmen bis hin zu einem Kinokonzert reichen, stammen von zeitgenössischen FilmemacherInnen, aber auch von Pionieren, deren Filme Teil unseres filmischen Erbes sind. Das Kino ist seit jeher mit der Welt der Arbeit verbunden. Ob im Spiel- oder im Dokumentarfilm: Arbeit, Arbeiter und die Arbeiterklasse haben der Geschichte des Kinos einen Rhythmus verliehen. 
 
Der zentrale Veranstaltungsort des Programms ist TAVROS, der neue Kunstraum von locus athens; in den Sommermonaten finden in Partnerschaft mit der Gemeinde Tavros Moschato Vorführungen im öffentlichen Raum rund um TAVROS statt.
 
Weitere Informationen über das Programm* erhalten Sie unter at www.tavros.space.

Mit der Unterstützung des Goethe-Instituts Athen und der Rosa-Luxemburg-Stiftung und unter der Schirmherrschaft der Gemeinde Tavros Moschato.

*Die Termine der Filmvorführungen müssen möglicherweise aufgrund veränderter Bestimmungen für Covid 19 angepasst werden. Das Tragen einer Maske ist beim Betreten und Verlassen des Raumes für die Open-Air-Vorführungen und während der gesamten Vorführung in Innenräumen obligatorisch. Alle Gesundheits- und Sicherheitsrichtlinien des Ministeriums für Kultur und Sport für Live-Aufführungen werden eingehalten.

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