Open Call für Projektideen Zum 100. Geburtstag von JOSEPH BEUYS

Joseph Beuys © Zeroonefilm, BPK, Ernst-von-Siemens-Kunststiftung, Stiftung Museum Schloss Moyland, Ute Klophaus

Mi, 12.05.2021 –
Di, 15.06.2021

Eine Initiative des Goethe-Instituts Thessaloniki in Zusammenarbeit mit dem MOMus – Experimental Center for the Arts

Anlässlich des 100. Geburtstages des einflussreichen Künstlers Joseph Beuys (12. Mai 1921 - 23. Januar 1986) laden das Goethe-Institut Thessaloniki und das MOMus Experimental Center for the Arts Künstlerinnen und Künstler, Kunstkuratoren sowie Kunst- und Kultureinrichtungen ein, Projektvorschläge im Rahmen des Beuys-Jubiläums einzureichen.

Joseph Beuys wurde in Krefeld geboren und gilt als einer der wichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Von der Fluxus-Bewegung der 1960er Jahre bis zur Pflanzung von 7.000 Eichen auf der Documenta 7 im Jahr 1982 in Kassel, von der Gründung der „Free International University“ (Freie Internationale Hochschule für Kreativität und interdisziplinäre Forschung - FIU) im Jahr 1973 bis zu seinem Eintritt in die Partei „Die Grünen“ in Deutschland, hörte Joseph Beuys nie auf, die Grenzen von Kunst und Politik aufzulösen.

Sein Versuch, seine Nähe zum Nationalsozialismus zu bewältigen, sein Nachkriegsstudium an der Kunstakademie Düsseldorf (wo er später lehrte und aus der er nach einem Streit mit dem damaligen Wissenschaftsminister Johannes Rau ausgeschlossen wurde, nachdem er die Akademie mit Studenten, die die Aufnahmeprüfungen nicht bestanden hatten, besetzte) seine Erfahrungen als Soldat im Zweiten Weltkrieg und seine Rückkehr in eine moralisch gefährdete Gesellschaft hatten einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung seiner Praxis. Sein Ziel war die eigene demokratische Entwicklung und die Demokratisierung der Gesellschaft. Er verband systematisch Kunst mit sozialen Prozessen und glaubte, dass der Schlüssel in der angeborenen Kreativität aller Menschen liege (Jeder Mensch ist ein Künstler).

Beuys sah sein Leben als Material, das in eine Skulptur verwandelt werden musste. Dieses Modell wurde zum Ausgangspunkt seiner Theorie der Sozialen Plastik, die 1982 mit seiner Arbeit "7.000 Eichen" bei der Documenta 7 ihren Höhepunkt fand.

Joseph Beuys veränderte radikal die Wahrnehmung von Natur, Materialität, Sprache, Grenzen und dem Objekt der Kunst. In seiner Praxis - universell in ihrem Anwendungsbereich - beschäftigte er sich mit Fragen des Humanismus, der Sozialphilosophie und der Anthropologie.

Seine Ideen bleiben in unserer Zeit äußerst relevant und aktuell. Sein frühes Umweltbewusstsein, das mit seiner Kritik an den wirtschaftlichen Bedingungen verstärkt wurde, ist nur ein Beispiel für seine Vision. Mit seinem Erweiterten Kunstbegriff und der Erkenntnis, dass "jeder Mensch ein Künstler ist", stellte er sich eine universelle Weltgesellschaft vor. Beuys übt weiterhin einen bedeutenden Einfluss auf den künstlerischen und politischen Diskurs aus und bleibt gleichzeitig eine umstrittene Figur in der modernen Gesellschaft.

Informationen zur Einreichung von Projekten

Projekte können in beliebigem Format  (performative Künste, Musik, Film, Fotografie, Grafik & Design, Buchdruck etc.) entwickelt werden. Der Projektvorschlag soll folgendes beinhalten:   

1) einen Beschreibungstext zum Vorhaben

2) einen detaillierten Budgetplan

*Ausstellungsprojekte sind vom Prozess leider ausgeschlossen und können nicht berücksichtigt werden.

Zwei ausgewählte Projektideen werden jeweils mit einem Betrag in Höhe von bis zu 2.000,00€ unterstützt.
Falls weitere interessante Vorschläge mit kleinem Budget eingereicht werden, wird darüber entschieden, ob diese zusätzlich unterstützt werden können.

Frist für die Einreichung von Vorschlägen: 15. Juni 2021 an info.experimental@momus.gr

Die von den Organisatoren ausgewählten Vorschläge werden im Zeitraum vom 15. September bis 15. Oktober 2021 umgesetzt.
 
Eine Initiative des Goethe-Instituts Thessaloniki in Zusammenarbeit mit dem MOMus – Experimental Center for the Arts
 

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