Theateraufführung Geschichte des cumbanischen Prinzen Tandi

Cuba Tanti @ Panos Karadimas

Mo, 07.05.2018 –
Di, 29.05.2018

21:30 Uhr

Theater Athen

Das Theaterstück von Jacob Michael Reinhold Lenz zum ersten Mal in Griechenland

Eine wilde Komödie des genialen Lenz, übersetzt, in Szene gesetzt (und in einer überraschenden Rolle auch interpretiert) von Sofia Filippidou, feiert am am 7. Mai Premiere im Theater Athen.
Lenz war in den Jahren um 1770 zusammen mit Goethe eine zentrale Gestalte des "Sturm und Drang".
Der revolutionäre Schriftsteller und Arzt Georg Büchner schrieb im Oktober 1835 an seine Eltern: "Ich habe mir hier allerhand interessante Notizen über einen Freund Goethes, einen unglücklichen Poeten namens Lenz verschafft, der sich gleichzeitig mit Goethe hier aufhielt und halb verrückt wurde."
 
Biografische Elemente

Jacob Michael Reinhold Lenz wurde am 23 Januar 1751 in Seßwegen, im heutigen Lettland, geboren. Sein Vater war Pastor und Verfechter des Pietismus. 1768 belegt er Theologie an der Preussischen Universität, befasst sich aber eher mit literarischen Versuchen und der Musik. Er hört Vorlesungen von Immanuel Kant zur Logik und Metaphysik und studiert die Philosophie der Aufklärung.
1771 erreicht er Straßburg, wo er Goethe triff, den er einen "Bruder" und sein alter ego nennt.
Unter dem Einfluß von Goethe wird er zum Vertreter par excellence des literarischen "Sturm und Drang".
1776 kommt es zum Zerwürfnis mit Goethe, der ihn aus Weimar ausweisen lässt. Lenz erleidet dabei eine gesellschaftliche, aber vor allem eine psychologische Niederlage.
1978 sucht er den frommen Pastor Oberlin im elsässischen Waldersbach auf. Erste psychologische Beschwerden treten auf.
Im Juli 1781 zieht Lenz nach Moskau. Die schizophrenen Anfälle verschlimmern sich. Am Morgen des 24. Mai wird er auf der Strasse in Moskau tot aufgefunden. Die Todesursache und der Ort seines Grabes sind bis heute unbekannt...
 
Anmerkungen der Regisseurin

Das stürmische Abenteuer des Prinzen Tandi, das imaginäre Cumba und der diskrete, maßvolle, zurückhaltende, schüchterne Lenz waren für mich ein unverwirklichter "Traum", zu dessen Verwirklichung ich im Laufe der Zeit Mittel und Wege finden mußte. Das imaginäre Land Cumba in Asien ist eine andere Wirklichkeit und der "edle Wilde", Prinz Tandi, ein Akrobat zwischen zwei Welten – eine andere Natürlichkeit, eine dionysischer Geist, der aus dem Osten kommt, um die in Formen "gefangene" und entfremdete europäische Gesellschaft zu entflammen, aber letztendlich von der deutschen Kultur integriert und assimiliert wird und von den Pfeilen "brüderlicher" Liebe getroffen den Schwächen des Fleisches erliegt! Ein Triumph!
Wie kann man dieses für seine Zeit fortschrittliche, in kleine Szenen zerteilte Stück auf die Bühne bringen, dessen Handlung vom Autor als "hier und dort" spielend angegeben ist, und dessen ständige Brüche eher an die Schnittfolge eines amerkanischen Thrillers erinnern?
Darum geht es: wir stellen ein Stück vor, das uns gefällt - zum ersten Mal in Griechenland; wir zeigen die emotionalen Zustände, die extremen Leidenschaften der Figuren und Lenz' strenge - romantische – Ironie auf; wir schaffen, indem wir auf dem Weg der Parodie und dem Drahtseil der extremen Tragikomödie wandeln, eine moderne, zeitgemäße Inszenierung; wir machen authentisches Theater.
 
Einen Trailer können sie hier sehen:
 
 
ÜBERSETZUNG & REGIE: SOFIA FILIPPIDOU
ÜBERSETZUNGSASSISTENZ: ΖΑFEIROULA ΧΟΧ
 
SCHAUSPIELER:
THANASIS PATRIARCHEAS
VASIA LAKOUMENTA
MICHAIL TAMBAKIS
ELENA MEGGRELI
MANOS KARATZOGIANNIS
AKIS DIMAS
TATIANA MELIDOU
DINOS FLOROS
CHARIS BOSINAS
KONSTANTINOS GEORGOPOULOS ALS CLOWN
SOFIA FILIPPIDOU IN EINER ÜBERASCHUNGSROLLE
 
BÜHNENBILD, KOSTÜME, BEWEGUNG: SOFIA FILIPPIDOU
KOSTÜMASSISTENZ: MAGDA KALORITI
REGIEASSISTENZ: SPYROS MANTZAVINOS
KOSTÜM- UND BÜHNENBILDASSISTENZ: ANGELIKA KALTSA
MUSIK UND LIEDER: ELENI BOUKLI
GESANG UND KLAVIER: OUSIK CHANIKIAN
CHOREOGRAFIE (MASKENBALL): KONSTANTINOS GEORGOPOULOS
MASKEN: J m B
PRODUKTION: Τ3ΧΝΗ
PRODUKTIONSLEITER: EVANGELOS KONSTAS
 
DIE THEATERAUFFÜHRUNG WURDE VOM GRIECHISCHEN KULTURMINISTERIUM FINANZIERT:
Mit der Unterstützung des Goethe-Instituts
 
PROMOTION - KOMMUNIKATION:
BRAINCO S.A

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