Buchpräsentation Das „lange“ griechisch-deutsche 20. Jahrhundert

Das „lange“ griechisch-deutsche  20. Jahrhundert ©Epikentro

Mi, 20.03.2019

19:00 Uhr

Goethe-Institut Thessaloniki

Die dunklen Schatten in der Geschichte der bilateralen Beziehungen

Das Verlagshaus „Epikentro“ und das Goethe-Institut Thessaloniki laden Sie herzlich zur Präsentation des Sammelbandes „Das „lange“ griechisch-deutsche  20. Jahrhundert - Die dunklen Schatten in der Geschichte der bilateralen Beziehungen“ am Mittwoch, den 20. März 2019 um 19.00 Uhr im Goethe-Institut Thessaloniki ein.

Seit 2010, dem Beginn der Wirtschaftskrise, haben sich die griechisch-deutschen Beziehungen rapide verschlechtert, da sie in den Stereotypen der Medien gefangen sind. Berlin schien „besessen“ zu sein mit der Einführung der Sparpolitik, während die "kontraproduktiven" und "faulen" Griechen sich weigerten, ihre Mentalität zu ändern und die Verantwortung für den Wiederaufbau ihres Landes zu übernehmen.

Die Art und Weise, in der die "nationalen" Merkmale der "bankrotten" Griechen und der "zeitlos arroganten" Deutschen in der jüngsten traumatischen Periode skizziert wurden, brachte die Vergangenheit der griechisch-deutschen Beziehungen in die Nachrichten zurück. Darunter insbesondere die Denkweisen, die die griechische Gesellschaft damals annahm und mit deren Hilfe sie  den langen Schatten der deutschen Besatzung wahrnimmt und verwaltet.

Andere positive Aspekte, wie die aktive Unterstützung Deutschlands und das Asyl vieler Griechen während der Diktatur (1967-1974), wurden jedoch außer Acht gelassen.Wie aus den Forschungsergebnissen dieses Sammelbandes hervorgeht, sind die griechisch-deutschen Beziehungen Teil komplexer historischer Prozesse und sind weder durch Unilateralismus noch durch Einheitlichkeit gekennzeichnet.

Anlässlich der aktuellen Umstände, der Neugestaltung der bilateralen Beziehungen, enthält dieses Buch eine Reihe von Forschungsarbeiten, die auf der Verwendung von urschriftlichem Archivmaterial und neuen historiographischen Ansätzen basieren. Diese wissenschaftlichen Studien können einen Anlass geben, die öffentliche Debatte über ein äußerst ernstes und wichtiges Thema, wie etwa die langjährigen Beziehungen Griechenlands zu Deutschland, zu verbessern.

Stratos Dordanas ist Assistenzprofessor für Geschichte an der Fakultät für Balkan, Slawische und Orientale Studien der Universität Makedonien. Sein Buch „Greeks against Greeks“ wurde 2006 beim Verlagshaus „Epikentro“ publiziert.

Nikos Papanastasiou ist Dozent für moderne Geschichte und Mediengeschichte am Institut für Kommunikation und Medien der Nationalen und Kapodistrias Universität Athen.
 

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