Kunst, Performances Weasel Dance: Die Imitation in der postdigitalen Kontingenz

Weasel Dance: Die Imitation in der postdigitalen Kontingenz Most Mechanics Are Crooks

Di, 26.03.2019

19:30 Uhr

Goethe-Institut Athen

Kuratorengruppe: Most Mechanics are Crooks

Der Tanz des Wiesels ist eine hypnotische Choreographie, die ihre Opfer lähmt. Vielleicht kann dieser Tanz als eine treffende Darstellung der postdigitalen Kontingenz angesehen werden: während wir vor der Fülle der online-Identitäten, digitalen Erweiterungen, mimetischen Glaubhaftigkeiten und imitierten Persönlichkeiten verblüfft verharren, verfolgen wir gleichzeitig die Illusion eines immerwährenden Fortbestehens der Selbstbeherrschung. Auf diese Weise vollbringen wir das postdigitale Trauma: die Narben, die unsere digitalen Masken auf unseren Gesichtern hinterlassen.
 
Zur Präsentation im Goethe-Institut Athen versammelt sich eine Vielzahl von Künstler*innen, die im Rahmen der schizophrenen Internet-Ökonomie arbeiten und sich über die digitale Mediation Gedanken machen. Im Jahrzehnt der "griechischen Krise" haben diese Künstler*innen die Implosion der sozialen und politischen Sphäre, den Aufstieg der sozialen Medien und die plötzliche Transformation des Lebens zum Spiel durch Formen von Reality-TV-Sendungen erlebt. Sie haben mit einer Menge von Möglichkeiten zur Formatierung der Identität durch den Gebrauch von Avataren, Vortäuschung, Verhüllung, Imitation, Fiktionalisierung und arglistigem Erfindungsreichtum experimentiert. Anstatt die heldenhafte Illusion der Subversivität zu nähren, erkennen sie den Einfluss der Avatare und die unbequemen Konsequenzen eines verfälschten Selbstbildes an.

Weasel Dance: Die Imitation in der postdigitalen Kontingenz © Most Mechanics Are Crooks Die Veranstaltung verwandelt das Goethe-Institut in einen Schlupfwinkel postdigitaler Monstrositäten. Es handelt sich um das Eröffnungsprojekt der neugegründeten Künstler- und Kuratorengruppe Most Mechanics Are Crooks, die sich zum Ziel gesetzt hat, die Unaufrichtigkeit als Werkzeug eines fortschrittlichen Diskurses wiederzuerlangen, da sie der Rückkehr zu ontologischen Wahrheiten, grenzenlosem Einfühlungsvermögen, entwaffnender Ehrlichkeit und künstlerischem Humanismus misstraut.
 
Teilnehmer*innen:
Sam Albatros, workshop 12 ΑΣΚΤ/Poka-Yio, Flower Girls (Eleftheria Kotzaki, Christina Spanou, Dimitra Stamatopoulou), Hypercomf, It´s me! (Ausführung: Thanos Gikas, Eleni Karakou, Markella Xylogiannopoulou), Klassenfahrt (Nikos Arvanitis, Anamarija Batista, Alexios Dallas, Jakob Dietrich, Christine Eder, Kyriaki Goni, Dejan Kaludjerović, Vana Kostagiola, Kai Maier-Rothe, Panos Sklavenitis, Kostis Stafylakis, Axel Stockburger), Most Mechanics Are Crooks (Eva Giannakkopoulou, Alexis Fidetzis, Panos Sklavenitis, Kostis Stafylakis), Ayşenur Babuna, Michailangelos Vlasis-Ziakas, Vassilis Vlastaras & Maria Glyka, Dimitra Kondylatou, Apostolos Lambropoulos, Eva Papamargariti, Lykourgos Porfyris, Theoklitos Triantafyllidis, Antigoni Tsangaropoulou.

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