VORTRAG UND DISKUSSION MIT STAVROS STAVRIDES UND FLORIAN KÖHL
Wie können wir miteinander leben? Und wie können wir Produktionsprozesse auf die Bedürfnisse des Gemeinwohls ausrichten? Die historischen Denker*innen des Bauhauses widmeten sich dieser Frage an der Schnittstelle von Design, Architektur, Kunst, und Handwerk. Auf der Suche nach Gemeinwohl, suchten Sie Ihre Antworten mitunter in Funktionalität, Standardisierung und Rationalisierung.
Hundert Jahre später jedoch, zeigen sich diese Zugänge gleichsam als Ursache (neuer) gesamtgesellschaftlicher Probleme: Vielmehr als das Gemeinwohl zu befördern, scheinen technologische Innovationen, Automation und Rationalisierung einerseits die Optimierung kapitalistischer Produktionsbedingungen, und andererseits Entwicklungen gesellschaftlicher Krisen zu begünstigen.
Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund, findet sich in der Bewegung der Commons eine alternative Antwort auf die Fragen des Zusammenlebens. Fußend auf gemeinsam hergestellten und genutzten Produkten und Ressourcen unterschiedlichster Art, sehen Befürworter der Commons in einer „Ökonomie des Gemeinsamen“ einen Gegenvorschlag zu unserem Wirtschaftsmodell.
Was können die Erfahrungen des Bauhauses, die gesellschaftlichen Dimensionen von Design, und die Bewegung der Commons hinsichtlich der Fragen gemeinsamen Lebens und Schaffens voneinander lernen?
Die Veranstaltung stellt sich diesen Fragen und beginnt mit der Vorstellung der Ergebnisse und Erfahrungen der praktischen
LUDD-Workshops. Hier werden entlang der Idee des Commonings die grundsätzlichen Ansprüche des Bauhauses an das kreative Schaffen von funktionalen und ergonomischen Gemeingütern (hier am Beispiel eines vom Bauhaus inspirierten Stuhls!) re-imaginiert.
Danach folgen Impulsvorträge von Florian Köhl zum Thema „Come On Architecture, Make Space more Common” und Stavros Stavrides über „Bauhaus and the Architecture of the Commons.“
Daran schließt eine Podiumsdiskussion zur Annäherung des Bauhauses an die Commons, sowie ein gemeinsamer Empfang an.
Bio:
@ fatkoehl Architekten
Florian Köhl gründete im Jahr 2002, nach mehreren Jahren der Forschung und Lehre, das Büro fatkoehl architekten mit einer der ersten Baugemeinschaften Berlins. Der heutige Schwerpunkt des Büros liegt in der Entwicklung kooperativer Architekturmodelle sowohl für bezahlbares Wohnen und Arbeiten als auch für die geteilte Nutzung von öffentlichen Räumen in der Stadt. Dafür erarbeitet fatkoehl architekten zusammen mit der neugegründeten Plattform Quest und Berliner Aktivistengruppen alternativen Modelle zu den bestehenden Stadtentwicklungsverfahren. Zu seinen Publikationen gehören u.a.
Selfmade City und
ARCH+ features 13: Geteilte Autorschaft.
Stavros Stavrides
Dr. Stavros Stavrides, ist Architekt, Aktivist, und Professor an der Nationalen Technischen Universität Athen. In seinen aktuellen Arbeiten
Common Space: The City as Commons und
Common Spaces of Urban Emancipation (im Erscheinen), fokussiert sich auf Formen emanzipatorischer Raumpraktiken und urbanem Commonings.
Zurück
