Media Art: Screening-Live Sound & DJ-Sets von griechischen Künstlern
Von Oktober 2018 bis jetzt haben wir im Rahmen unserer Hommage „Bauhaus 19“ eine Reihe von Veranstaltungen – Diskussionen, Vorführungen, Workshops für Groß und Kleine, Installationen u.v.m. – unter dem Titel „Bauhaus im Haus“ organisiert.
Diese Reihe schließen wir nun mit Bauhaus Media Art und Live Sound von drei griechischen Künstlern.
Marina Gioti, George Moraitis, Nektarios Pappas haben sich von 10 Media Art-Werke des Bauhauses inspirieren lassen und begleiten sie live auf der Terrasse des Instituts. Danach werden wir sie auch in DJ-Sets erleben.
Sie sind alle herzlich eingeladen!
Mit dieser Party schließen wir jedoch nicht nur die Reihe „Bauhaus im Haus“ ab – wir verabschieden uns zugleich (und vorübergehend) von unserem Haus, da es renoviert wird.
Mehr zur Renovierung:
https://www.goethe.de/ins/gr/de/sta/ath/ueb/wrn.html
Filmische Praxis war für Bauhauslehrer und Bauhauschüler ein wichtiges Element des von Walter Gropius betonten Lehrkonzeptes, am Bauhaus eine „Wissenschaft des Sehens“ zu vermitteln. Kunst und Technik sollten eine neue Einheit bilden und da durfte der Film, das technische Medium par excellence, nicht fehlen. Zwar hatte László Moholy-Nagy vergeblich versucht, am Bauhaus eine „Versuchsstelle für Filmkunst“ einzurichten, dennoch entstand eine durchaus ansehnliche Filmpraxis von Lehrenden und Schülern des Bauhauses. Während die meisten Werke aus der Wirkungszeit des Bauhauses stammen, sind einige wenige erst nach dem Krieg durch die Künstler selbst realisiert worden – nach ihren früheren Filmpartituren.
In der von Moholy-Nagy vertretenen Programmatik des Bauhauses spielt der Film eine große Rolle. Denn die künstlerische Spezialisierung sollte überwunden werden durch multimediales Arbeiten. Fotografie und Film durften bei diesem polyvalenten Ansatz nicht fehlen und konnten darauf rechnen, einen zentralen Platz im pädagogischen Konzept einzunehmen.
Die filmischen Arbeiten des Bauhauses zur Medienkunst eröffnen einen Einblick in das Spektrum der verschiedenen Kunstgattungen, die am Bauhaus gelehrt und praktiziert wurden und sich gegenseitig beeinflussten.
In den ausgewählten Arbeiten von Heinrich Brocksieper, Viking Eggeling, Werner Graeff, Ludwig Hirschfeld-Mack, Kurt Kranz, Hans Richter und Kurt Schwerdtfeger werden Malerei, Zeichnung, Grafik und Installation durch das Medium Film zusätzlich dynamisiert.
Auszug aus einem Text von Thomas Tode, Publizist, Filmemacher und Kurator. Forscht zu Forscht zu Sowjet-,Essay-, Avantgardefilm.
KOMPOSITION I
1922/1977, 2΄
KOMPOSITION II
1922/1959, 2΄
von
Werner Graeff
Live Sound:
Nektarios Pappas
@ absolut Medien GmbH, www.absolutmedien.de
KREUZSPIEL
1923/1964-65, 6´
von
Ludwig Hirschfeld-Mack
Live Sound: George Moraitis
@ absolut Medien GmbH, www.absolutmedien.de
LEPORELLO – ENTWURF FÜR EINEN FARBFILM
1930-31/1972, 5´
von
Kurt Kranz
Live Sound: Nektarios Pappas
REFLEKTORISCHE FARBLICHTSPIELE
1922/1967, 17΄
von
Kurt Schwerdtfeger
Live Sound: Marina Gioti
@ absolut Medien GmbH, www.absolutmedien.de
FLÄCHEN PERPELLERISTISCH, 3´
ENTE, 1´
NÄHERIN, 2´
1927-30
von
Heinrich Brocksieper
Live Sound: Nektarios Pappas
RHYTHMUS 21
1921/1923, 4´
von
Hans Richter
SYMPHONIE DIAGONALE
1921-1924/25, 7΄
von
Viking Eggeling
Live Sound: George Moraitis
Im Anschluss Party und DJ-Sets von Marina Gioti, George Moraitis, Nektarios Pappas
@ mnpdesign.gr
@ Adham Zidan
MARINA GIOTI, Filmemacherin, Künstlerin
Sie studierte Chemieingenieurwesen, Umweltmanagement, Film, Massenmedien und Kommunikationswissenschaft in Griechenland, Großbritannien und Belgien. Ausgehend von der Filmkunst, die den Kern ihrer interdisziplinären, medienübergreifenden Praxis bildet, erforscht M. Gioti durch ihre Videos, Installationen und Medienkunstwerke narrative Techniken und Ästhetiken. 2017 präsentierte sie auf der documenta14 ihren abendfüllenden Debütfilm „Invisible Hands“, der danach auf mehreren internationalen Festivals vorgestellt worden ist, u.a. auch auf dem Forum Expanded der Berlinale 2018. Gezeigt sind ihre Werke u.a. in: Signal, Malmö (2018), Akademie Schloss Solitude, Stuttgart (2018), MACRO Museum, Rome (2018), Donau Festival, Krems (2018), 1st Anren Biennial, Chengdu, (2017), 5th Thessaloniki Biennial (2015), WRO15-Wroclaw Media Art Biennial (2015), Bozar, Brussels (2014), Transmediale 07-Unfinish, Berlin (2007).
@ George Moraitis
GEORGE MORAITIS, Klangkünstler
Geboren in Griechenland 1989, studierte er an der Hochschule der Bildenden Künste in Athen und Glasgow. Er gestaltet Toninstallationen und Skulpturen. G. Moraitis hat an zahlreichen Gruppenausstellungen und Performances in Griechenland und in verschiedenen europäischen Ländern, u.a. Frankreich, Deutschland, Spanien und Schottland teilgenommen und ist auf Kongressen aufgetreten.
Seine erste Einzelausstellung fand 2016 in St Mary´ s Cathedral in Glasgow statt.
Im Mittelpunkt seines Interesses bei der Tongestaltung stehen Akustik, Psychoakustik und Themen, die mit dem Körper, der Bildhauerei und der Videokunst in Bezug stehen. Er bezieht aktuelle Themen des wissenschaftlichen Diskurses in seine Arbeiten ein und beteiligt sich am Dialog um Ausdruckformen zeitgenössischer Kunst. George Moraitis lebt und arbeitet in Athen.
@ Anna Thanassoula
NEKTARIOS PAPPAS, Künstler
Geboren 1972 in Athen, studierte er Soziologie an der Panteion Universität Athen (1990-1995) und an der Hochschule der Bildenden Künste Athen bei Professor Zafos Xagoraris (2014-2019). Er gründete den Musiklabel Pop Art Records sowie das VM Radio, einen der ersten Radiosender im Internet in Griechenland (2006). 2016 nahm er an dem Bildungsprogramm der documenta14 „School of Listening“ in Kassel teil und war einer der Main Speakers des documenta14-Programms „Synantiseis#2“. 2011-2015 wirkte er als Soundberater und Kurator bei dem Moving Silence-Fest Athen mit. Seit 2017 ist er als Referent im Bildungsprogramm über Klang und Sound (Instrumente der Demontage, Big Bang- Festival) des Onassis Kulturzentrums tätig.
Nektarios Pappas künstlerisches Werk fokussiert auf Klanginstallationen und Interventionen im öffentlichen Raum.
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