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Die Fotografien von Eva Besnyö
Persönliche Distanz

Ferienhaus der Familie Dijkstra, 1934 Groet
Ferienhaus der Familie Dijkstra, 1934 Groet | © Maria Austria Institute

Ab September präsentiert das Kassák Museum in seiner temporären Ausstellung Eva Besnyö als maßgebende Vertreterin der Modernität und zeigt die bespielhafte Karriere ihres selbstbestimmten weiblichen Lebensweges, die unabhängig von Konventionen war.

Kassák Museum
12. September – 13. Dezember 2020
Ausstellungseröffnung: 11. September, 18 Uhr

Eva Besnyö (1910-2003) wird in Ungarn in erster Linie der sozialdokumentarischen Fotografie-Bewegung der Zwischenkriegszeit zugeordnet. Diese Bewegung deckt soziale Missstände auf und dokumentiert sie im Bild. In ihrer zweiten Heimat, den Niederlanden, begann sie ihre Karriere als gefragte Architekturfotografin und widmete sich in den 70er Jahren der dokumentarischen Fotografie der Frauenbewegung.
 
Ab September präsentiert das Kassák Museum in seiner temporären Ausstellung Eva Besnyö als maßgebende Vertreterin der Modernität und zeigt die bespielhafte Karriere ihres selbstbestimmten weiblichen Lebensweges, die unabhängig von Konventionen war. Die Arbeit als Berufsfotografin ermöglichte ihr eine unabhängige Existenz und die Verwirklichung einer selbstgewählten Lebensform. So zeigt diese Ausstellung die gelungene Verbindung von Auftragsarbeit und künstlerischer Intension in unterschiedlichen Schaffensphasen. Die Fotografien zeugen von Empathie gegenüber den Verlierern der Zeitumbrüche. Sie dokumentieren das neue, selbstbewusste Frauenbild in den 20er und 30er Jahren. Die Arbeiten zeigen experimentelle Aufnahmen zur Gestaltung moderner Lebensräume.
 
Eva Besnyö studierte an der Budapester Privatschule von József Pécsi neue fotografische Sichtweisen. 1930 siedelte sie nach Berlin um, wo sie das sprühende intellektuelle Leben im Zentrum der Weimarer Republik in der Gesellschaft von György Kepes und Robert Capa verinnerlichte, was einen entscheidenden Einfluss auf ihre weitere Laufbahn ausübte. Hier lernte sie auch ihren ersten Mann, den niederländischen Filmemacher und Fotografen John Fernhout, kennen. Das Paar verließ – wie so viele Intellektuelle Anfang der 30er Jahre aus politischen Gründen oder wegen ihrer Herkunft – Deutschland und lebte zunächst in Amsterdam. Der Erfolg ihrer ersten eigenen Ausstellung machte sie sehr rasch zu einer gefragten Fotografin der Niederlande. Dank ihrer modernen Sichtweise erhielt sie repräsentative Aufträge, wurde bekannt und prägte die moderne Fotografie der Niederlande. Immer hielt sie jedoch den Kontakt zu Ungarn. Neben intimen Darstellungen ihres familiären und befreundeten Umfeldes entstanden in dieser Periode ikonografisch anmutende Fotografien zu sozial berührenden Themen. In den 70er Jahren war sie Teilnehmerin und herausragende Fotografin der Aktionen der Dolle Mina der niederländischen Frauenbewegung.
 
Die Ausstellung des Kassák Museums folgt den thematischen Schwerpunkten des Lebenswerkes der Eva Besnyö und akzentuiert ihre künstlerische Sichtweise und Fotomethodik. Immer gehen die Fotografin und das fotografierte Subjekt eine Beziehung ein: Das wechselseitige Verhältnis von Distanz oder Nähe. Der Titel der Ausstellung „Persönliche Distanz“ reflektiert diese zeitlich und räumlich wandelnde fotografische Praxis der Fotografin.
 

Kuratorinnen: Judit Csatlós, Anna Mária Juhász
Projektleitung: Nóra Feigl, Edit Sasvári
In Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Budapest

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