Film
Mit deutschen Augen

Still aus Grüße aus Fukushima
Majestic Filmverleih © Hanno Lentz

Premier Kultcafé

Wie begegnen deutsche Bauarbeiter in Bulgarien den einheimischen Dorfbewohnern? (Western) Wie fühlen sich drei Geschwister, die in Stuttgart aufgewachsen sind, als sie in das Heimatdorf ihrer Mutter im kurdischen Teil des Irak zurückkehren? (Haus ohne Dach) Wie nähert sich die junge deutsche Marie der letzten Geisha Fukushimas, die in ihr zerstörtes Haus in der Sperrzone zurückziehen will? (Grüße aus Fukushima) Welchen Ausdruck finden die Menschen für die Tragik und die Freude in Katar, Portugal, Mexiko und Japan? (Die Farbe der Sehnsucht)
 
Wir folgen vier subjektiven Bestandsaufnahmen über unsere globalisierte Welt – jedesmal „mit den Augen“ von deutschen Regisseuren.


30. Mai, 18:00
Die Farbe der Sehnsucht
(R.: Thomas Riedelsheimer, 2016, 95 Min., D)

Städte und Landschaften tragen die Sehnsüchte ihrer Bewohner in sich. Diesen rastlosen Kampf um ein erfülltes Menschsein, bei dem wir uns nicht selten selbst im Weg stehen. Wir sehnen uns nach Liebe, Anerkennung, Freiheit, Heimat – aber kaum sind wir irgendwo angekommen, sehnen wir uns zurück oder noch weiter weg. Die Sehnsucht treibt uns durchs Leben.

Die Reise ist ein lose gesponnener Faden, der durch fünf Länder führt und acht Geschichten aneinander reiht: Über Heimat und die Kraft eines Tanzes aus den Kapverden in einem "Problemviertel" in Lissabon, Portugal; über Obdachlose und eine Dichterin, die ihnen eine Stimme gibt in Osaka, Japan; über einen Taucher in Mexiko, der das Meer, seine Bewohner und die Einheit mit der Schöpfung liebt; über einen jungen Musiker aus München, der am Zustand der Welt schier verzweifelt.

30. Mai, 20:00
Western
(R.: Valeska Grisebach, 2017, 121 Min., D)

Eine Gruppe deutscher Bauarbeiter macht sich auf den Weg zu einer Auslandsbaustelle in einer ländlichen Region Bulgariens. In der Nähe eines kleinen Dorfes soll ein Wasserkraftwerk entstehen. Die raue, ihnen unbekannte Landschaft weckt zunächst die Abenteuerlust der Männer, aber als Fremde in einem anderen Land werden sie nicht nur mit der dortigen Kultur und Sprache konfrontiert, sondern sehen sich auch zunehmend dem Misstrauen der Einheimischen sowie ihren eigenen Vorurteilen ausgesetzt. So geraten zwei Männer aus der Gruppe in einen sich nach und nach zuspitzenden Konkurrenzkampf um die Anerkennung der Ortsgemeinschaft.
31. Mai, 18:00
Grüße aus Fukushima
(R.: Doris Dörrie, 2016, 104. Min., D)

Es läuft nicht gut für die junge Marie. Nachdem sie auch noch ihre große Liebe verloren hat, will sie nur noch eines: ganz weit weg. In ihrem Kummer beschließt sie, mit einer Organisation namens "Clowns4Help" nach Japan zu reisen, um in Fukushima Opfern der Natur- und Atomkatastrophe von 2011 zu helfen und durch humoristische Auftritte etwas Freude in deren Leben zu bringen. Zwar stellt Marie bald fest, dass sie eigentlich gar kein Talent für diese Aufgabe besitzt, doch anstatt abzureisen sucht sie die Nähe der eigenwilligen, alternden Geisha Satomi. Diese ist fest entschlossen, in ihr zerstörtes Haus in der Sperrzone zurückzukehren. Und auf wundersame Weise erkennen die beiden ungleichen Frauen, dass sie in mancher Hinsicht von ähnlichen Ängsten und Sorgen getrieben werden.
31. Mai, 20:00
Haus ohne Dach
(R.: Soleen Yusef, 2017, 124 Min., D-CH)

Die Geschwister Alan, Jan und Liya wurden im kurdischen Teil des Irak geboren, wuchsen aber in Stuttgart auf. Als ihre Mutter stirbt, möchten sie deren letzten Wunsch erfüllen: Sie bat darum, in ihrem Heimatdorf beerdigt zu werden, neben ihrem Mann, der im Krieg von Saddam Husseins Soldaten getötet wurde. Die Reise in den Irak wird für die Geschwister zur Begegnung mit einer ihnen fremd gewordenen Welt. Sie treffen auf die kurdische Großfamilie ihrer Eltern, die dem letzten Willen der Mutter ablehnend gegenüber steht. Aber auch sonst sind Alan, Jan und Liya gezwungen, sich ihrer Familiengeschichte und alten Traditionen zu stellen, die kaum etwas mit ihrer persönlichen Lebensrealität zu tun haben. Dadurch kommt es zwischen den Geschwistern zu Konflikten, die immer dramatischere Züge annehmen.

Details

Premier Kultcafé

Üllői út 2-4. / Baross utca 1.
1085 Budapest

Sprache: Wir zeigen die Filme in den Originalsprachen mit deutschen und ungarischen Untertiteln.
Preis: Eintritt frei.