Film Die geliebten Schwestern

Still aus "Die geliebten Schwestern" © Bavaria Filmverleih- und Produktions-GmbH

Mi, 04.05.2016

18:00 Uhr – 20:30 Uhr

Goethe-Institut

Goethe mozi 143

R.: Dominik Graf, 2014, 140 Min.

Mutig rettet Schiller, der nicht schwimmen kann, ein Kind aus der Saale, um dann selbst von Charlotte aus dem Wasser gezogen zu werden. Die beiden Schwestern entkleiden den triefnassen, schlotternden Schiller, wärmen ihn mit ihren Körpern und können doch nicht verhindern, dass der junge Mann ernsthaft erkrankt. (1805 wurde als seine Todesursache „Lungenentzündung“ angegeben – so ist diese Sequenz durchaus als Vorausdeutung zu verstehen.) Die erfahrene Caroline ist die erste der Schwestern, die eine Liebesnacht mit dem Dichter verbringt. Aber Charlotte wird ihn heiraten, nicht zuletzt um die „ménage à trois“ aufrecht zu erhalten, und sie wird ihm vier Kinder gebären, dies nicht in Reichtum, aber immerhin halbwegs abgesichert. Caroline trennt sich von ihrem Mann, hat eine Affäre mit dem Staatsminister und Intendant Dalberg; später geht sie eine zweite Ehe mit Schillers Freund Wolzogen ein und schreibt den Roman „Agnes von Lilien“, den Schiller anonym in Fortsetzungen in den „Horen“ publiziert.

Dominik Graf: „Was mich von Anfang an faszinierte: Einen Film über Worte zu machen, Worte der Liebe, der Versprechen, der frohen Sehnsucht nach einem anderen bürgerlichen Leben. Briefe verfilmen, den Figuren beim Schreiben zuschauen, manchmal sie die Briefe auch sprechen lassen. Über Gefühle reden, über Liebe zu dritt reden, planen, ein wenig intrigieren, um freie Bahn zu haben. Drei kluge Menschen, jeder von ihnen kompliziert, jeder auf andere Art. Von heute ausgesehen, hab' ich versucht, zu filmen, so wie man schreibt – als wäre das Filmmaterial das Papier.“

Zurück