Vortrag von Professor Jan Philipp Reemtsma Gewalt und Vertrauen

Jan Philipp Reemtsma © picture alliance / Daniel Reinhardt/dpa

Mo, 19.03.2018

17:00 Uhr

MTA Kisterem

Grundzüge einer Theorie der Gewalt in der Moderne

„Unsere Kultur der Moderne hat nicht nur ein anderes Konzept der Sortierung von erlaubter/gebotener/verbotener Gewalt, sondern ein von Grund auf anderes, nämlich das, dass Gewalt […] an sich ein Problem ist.“

„Das also ist das, was das Vertrauen in der und in die Moderne charakterisiert: die Unterstellung gewaltfreier Interaktion, das staatliche Gewaltmonopol als Institution, die diese Interaktion möglichst weitgehend kontrolliert (und wo das nicht funktioniert hat, die Ordnung symbolisch – durch Strafen – wieder herstellt) […]“

Der Vortrag des bekannten Forschers und Theortikers der Gewalt Prof. Jan Philipp Reemtsma dient zugleich als Präsentation der ungarischen Ausgabe seines Buches Vertrauen und Gewalt. Versuch über eine besondere Konstellation der Moderne (Bizalom és erőszak a modern társadalomban, Atlantisz Könyvkiadó, die Übersetzung erschien mit Unterstützung des Goethe-Instituts).

Jan Philipp Reemtsma (1952, Bonn) ist Germanist und Sozialwissenschaftler. Er ist Professor für neuere deutsche Literatur in Hamburg und Herausgeber zahlreicher Werkausgaben Wielands. Professor Reemtsma ist einer der bekanntesten Forscher der Gewalt in der modernen Gesellschaft. 1984 gründete er das Hamburger Institut für Sozialforschung. Er war Initiator der sog. Wehrmachtausstellungen, die die Verbrechen der Wehrmacht in der Sowjetunion und auf dem Balkan zum Gegenstand hatten.

Auf Deutsch mit Synchronübersetzung. Anmeldung bitte unter der Adresse des Atlantisz Verlags: atlantis@budapest.hu

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