Fernkino Berlin Alexanderplatz - Remastered

Berlin Alexanderplatz © Fassbinder Foundation

Fr, 11.12.2020 –
So, 13.12.2020

Online

Regie: Rainer Werner Fassbinder, Farbe, 910 Min., 1980, nach dem gleichnamigen Roman von Alfred Döblin

Am 31. Mai 2020 wäre Rainer Werner Fassbinder 75 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass haben wir uns im Laufe des Jahres in mehreren Projekten mit seinen Werken und deren bis heute dauernden Auswirkung beschäftigt. Zum Jahresabschluss zeigen wir nun sein Opus Magnum.
 

Rainer Werner Fassbinders Berlin Alexanderplatz ist ein Monument der Filmkunst des späten 20. Jahrhunderts und wird von vielen als seine Vision von Menschlichkeit angesehen. Es ist die Adaption eines Buches, das, so der Filmemacher, in seinem Geist, seinem Fleisch, seinem Körper und seiner Seele eingebettet sei. 1979/1980 ursprünglich für das Fernsehen produziert, wurde das Filmepos 2006 aufwändig digital restauriert.

Berlin Alexanderplatz ist ein Film, dessen Handlung, mit ihren Haupt- und Nebenmotiven, sich nicht adäquat nacherzählen lässt, so wenig wie die des Romans. Der Inhalt ist Fassbinder auch gar nicht so wichtig, eine „Folge von wüsten, kleinen Geschichten, von denen jede einzelne den obszönsten Boulevardblättern die allerobszönsten Aufmacher liefern könnte“ (Fassbinder). Wichtig ist die Haltung des Autors zu den Personen: er sieht, dass sich in den allerschäbigsten Handlungen der Menschen die Sehnsucht nach Zärtlichkeit äußert, dass die Gewalt nur eine andere Form der Liebe ist; dass Menschen, die sich überhaupt aufeinander einlassen, sich immer gegenseitig verletzen. Nahtlos fügt sich Berlin Alexanderplatz in das Werk von Fassbinder, ist sein vorläufiger Abschluss, entstanden aus einer großen, vielleicht übergroßen Anstrengung.
 

Im Zusammenhang mit dem Screening organisieren wir auch eine Online-Diskussion unter Beteiligung der Literaturwissenschaftlerin Edit Király und des Filmhistorikers Lóránt Stőhr. Moderator: Dániel Lányi.

Im Fernkino von Budapest Film können die Filme von ganz Ungarn aus gesichtet werden. Kostenloses Streaming-Angebot, aber Registrierung erforderlich. Es stehen pro Tag 200 Freikarten zur Verfügung.
Kartenreservierung hier.
 

11. Dezember, 18:00–22:30
Teil 1: Die Strafe beginnt (81 Min.)
Teil 2: Wie soll man leben (59 Min.)
Teil 3: Ein Hammer auf den Kopf kann die Seele verletzen (59 Min.)
Teil 4: Eine Handvoll Menschen in der Tiefe der Stille (59 Min.)
 
12. Dezember, 18:00–23:00
Teil 5: Ein Schnitter mit der Gewalt vom lieben Gott (59 Min.)
Teil 6: Eine Liebe, das kostet immer viel (58 Min.)
Teil 7: Merke - einen Schwur kann man amputieren (58 Min.)
Teil 8: Die Sonne wärmt die Haut, die sich manchmal verbrennt (58 Min.)
Teil 9: Von den Ewigkeiten zwischen den vielen und den wenigen (58 Min.)
 
13. Dezember, 17:00–23:00
Teil 10: Einsamkeit reißt auch in Mauern Risse des Irrsinns (59 Min.)
Teil 11: Wissen ist Macht und Morgenstund hat Gold im Mund (59 Min.)
Teil 12: Die Schlange in der Seele der Schlange (59 Min.)
Teil 13: Das Äußere und das Innere und das Geheimnis der Angst vor der Angst (59 Min.)
Epilog: Rainer Werner Fassbinder: Mein Traum vom Franz Biberkopf (111 Min.)

Zurück