Merlin oder Das wüste Land (1981)
Tankred Dorsts episches Drama
Merlin oder Das wüste Land (1981) ist eine originelle Bearbeitung der Artussage und der Legende der Ritter von Camelot. Diese umfangreiche Geschichte, erdacht von einem der bedeutendsten deutschen Dramatiker des 20. Jahrhunderts, beginnt mit der Geburt des vielschichtig widersprüchlichen Protagonisten. Merlin ist der populäre Zauberer der keltischen Mythologie, ein Kind des Teufels, das von seinem Vater als ein Sterblicher gezeugt wurde, damit er den väterlichen Willen erfüllt und die wahre Natur des Menschen entfesselt: das angeborene Böse. Merlin verweigert jedoch den Gehorsam und schafft, dem satanischen Plan seines Vaters trotzend, eine alternative Weltordnung, die auf den Prinzipien von Frieden, Gleichheit und Gerechtigkeit beruht: die Idee der Tafelrunde, die in der Geschichte von Dorst durch den jungen König Artus verwirklicht werden soll. Der vielfach preisgekrönte Autor erzählt die Legende von König Artus aus einer außergewöhnlich aktuellen Perspektive und spricht dabei über Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft und den ewigen Kreislauf der Geschichte.
Die Inszenierung des Maladype Theaters erforscht in dieser historischen Revue den sich ewig überstürzenden, hinfälligen und sterblichen Menschen, der – obwohl er viele Sünden in seinem Leben begeht – Vergebung, Liebe und etwas zum Festhalten begehrt: Gott, das alltägliche Glück oder ein erhabenes Ideal, das ihn mit der Zeit auf den richtigen Weg führen und allmählich seine duale Natur offenbaren wird.
Die zeitlos-zentrale Frage des Werkes ist, ob der Mensch jemals in der Lage sein kann, eine ideale, harmonische Gesellschaft zu schaffen oder die Geschichte immer dem Teufel in die Hände spielen wird.
Übersetzung: Imre Kertész
Regie: Zoltán Balázs
Mit Kornél Ádám, Gyöngyvér Bognár als Gast, Brigitta Dőry, Brigitta Erőss, Simon Jáger, Andrea Lukács, Gáspár Mesés, Zoltán Pál, Lilla Zsenák
Dramaturg: Zsuzsanna Juraszek, Bühnenbild: Zoltán Balázs, Kostüm: Anikó Németh, musikalische Leitung: Brigitta Erőss, technische Leitung: János Katona-Koós, kreative Produzentin: Sylvia Huszár, Produktionsleitung: Katalin Balázs
Die Aufführung ist eine Koproduktion von Maladype Theater und dem Burgtheater und Bildungszentrum Kisvárda.
Premiere
25. Juni, 18 Uhr
Kisvárdai Várszínház
4600 Kisvárda, Flórián tér 20.
Im Rahmen des Kisvárda Fesztival der Ungarischen Theater
Zurück
