(1988, 75 Min.)
Fluchtpunkt von Bilder der Welt ist das Gedankenbild vom blinden 'Fleck' der Auswerter von amerikanischen Flugaufnahmen, die sich 1944 nur für die industrielle Anlage der IG-Farben, nicht aber für das nahegelegene Konzentrationslager Auschwitz interessierten.
Kommentar und Hinweise auf den Luftaufnahmen zeigen, dass erst Jahrzehnte später der CIA entdeckte, was die Alliierten 1944 nicht sehen wollten: dass neben dem industriellen Bombenziel IG-Farben-Werke das KZ Auschwitz abgebildet war.
Die Geschichte dieser Bilder von Auschwitz wird erzählt mit vielen anderen Geschichten von Bildern der Welt, vor und nach Auschwitz. Aber alle weisen sie auf jenes Bild, und Auschwitz ist in jedem einzelnen enthalten. Es bildet den Gravitationspunkt für die Schleifen der Filmteile und zugleich die Projektionsfläche für alle anderen Bilder: Sie tragen die Inschrift des Krieges, der Massenfertigung, des Verfalls der Handarbeit, der Enteignung der menschlichen Sinne und Fähigkeiten.
Regie,
Buch Harun Farocki
Regie-Assistenz,
Recherche Michael Trabitzsch
Kamera Ingo Kratisch
Trickkamera Irina Hoppe Schnitt Rosa Mercedes
Negativschnitt Elke Granke
Ton Klaus Klingler
Mischung Gerhard Jensen-Nelson
Sprecherin Ulrike Grote
Nach der Vorführung diskutieren wir mit dem Historiker
Krisztián Ungváry.
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