Von 2010 bis Ende 2019 studierte ich am Yogyakarta Institute of Arts (ISI) und begann dort eine Karriere als Tänzerin und Choreografin. Anfang 2020 beschloss ich, zu meiner Familie nach Lampung, Sumatra, zurückzukehren. Mitte März 2020 begann die indonesische Zentral- und Regionalregierung mit der Umsetzung der Work from Home (WFH)-Bestimmungen. Auch mein Leben hat sich dadurch ziemlich dramatisch verändert. Ich versuche, meine Verpflichtungen als Teil der Familie und Tänzerin und Choreografin in Einklang zu bringen.
Um mein Wissen als Tanzkünstlerin zu erweitern, habe ich die COVID 19-Krisenzeit dazu genutzt, um Bücher zu lesen und mir Tanzvideos anzusehen, die über YouTube oder Instagram zugänglich sind. Viele Choreographen, Choreographinnen und Künstler*innen aus verschiedenen Bereichen, sowohl aus Indonesien als auch aus vielen anderen Ländern, stellen kostenlose Videolinks ihrer Arbeiten zur Verfügung, die jeder zu Hause anschauen kann. Ich bleibe weiterhin mit meinem Team oder Kollegen und Kolleginnen in verschiedenen Städten über E-Mail und Videotelefonie in Kontakt, damit wir unsere weitere Arbeit vorbereiten können.
Jerome Bel ist ein Konzeptkünstler aus Frankreich. Seit 2017 interessiere ich mich für seine Werke. Er ist bekannt für sein Konzept „Nicht-Tanz“, mit dem er oft provokative, unterhaltsame Werke schafft und die Konventionen der darstellenden Künste in Frage stellt. Einige Auszüge seiner Arbeit sind auf Youtube zu sehen.
Eines von Bels Werken, das mich sehr inspirierte, war „Pichet Klunchun and Myself“. In dieser Arbeit sehen Bel und Pichet Klunchun (ein thailändischer Choreografer und Tänzer) so aus, als würden sie sich auf der Bühne belanglos unterhalten. In Wirklichkeit sprechen sie jedoch über sehr ernste Themen, unter anderem über ihre kulturellen Unterschiede, ihre Stellung zu Gott und wie sie Tanz interpretieren.
Weitere Tanzvideos von Jerome Bel: