Performance Bodies of Care

Bodies of Care © Goethe-Institut Indonesien

25.09.2021

Online

Eine Online-Performance zum Mitmachen

Das Performance-Projekt Bodies of Care lädt zur Teilnahme an einer Performance ein, die von zehn jungen Choreograph*innen aus Indonesien und Deutschland gemeinsam mit der Künstlerin Melati Suryodarmo (Indonesien) und dem Kollektiv LIGNA (Deutschland) entwickelt wurde. Da sich durch die COVID-19-Pandemie unsere Kulturen und Gesten der Fürsorge füreinander radikal verändert haben, überprüft dieses experimentelle Projekt kritisch unser Verständnis und unsere täglichen Vorgehensweisen von Care und Community Care. Die Antworten auf die immer drängenderen Fragen zur Pflege/Care - wer kümmert sich um wen und wer kümmert sich nicht um wen - variieren in verschiedenen lokalen und globalen Kontexten.

Von Juni bis September 2021 arbeiteten die Choreograph*innen in einer explorativen Workshopreihe zusammen und setzten sich mit Fragen der Fürsorge in ihren eigenen Kontexten sowie im gemeinsamen Dialog auseinander. Während der Workshops arbeiteten sie daran, digitale und analoge Realitäten und Erfahrungen von Pflegekulturen und -infrastrukturen sinnvoll zu verknüpfen und mit ihren spezifischen sozialen Kontexten auf verschiedenen Inseln in Indonesien und verschiedenen Städten in Deutschland zu verbinden. Gemeinsam entwickelten sie „instructional choreographies“, auf die die Teilnehmer*innen reagieren und die sie global aufführen können.

Die Anleitungen sind online unter dem folgenden Link zugänglich. Die Teilnehmer*innen können sie sich einzeln oder gemeinsam anhören und performen, während sie Gesten und verkörperte Verfahren der „Fürsorge" durch Choreografie erkunden.

Jede*r ist eingeladen, an der Aktivierung von Bodies of Care teilzunehmen, unabhängig von den Zeitzonen und Orten, in denen sie sich aufhalten. Das Projekt wird am 25. September 2021 eröffnet und ist über die Website von Norrm Radio zugänglich. Bitte folgen Sie den Anweisungen auf den Videos und Tracks, die auf der Website bereitgestellt werden.
Bodies of Care - Norrm Radio Produziert und organisiert vom Goethe-Institut Indonesien und Sasikirana KoreoLAB & Dance Camp (Indonesien), ist dieses Projekt das Ergebnis eines intensiven künstlerischen Online-Entwicklungsprozesses von zehn jungen Choreograph*innen und Tänzer*innen - sieben aus Indonesien und drei aus Deutschland. Die Künstlerinnen und Künstler versuchen, Care und Community Care in Bezug auf ihre choreografische Praxis zu definieren, die sich ausdrücklich auf die Verkörperung von Care in ihren Communities bezieht. Zusammen mit Melati Suryodarmo und der LIGNA als Mentor- und Moderator*innen haben sie auf Initiative des Goethe-Instituts Indonesien eine lehrreiche Performance entwickelt, die das Publikum in verschiedenen öffentlichen Räumen durchführen kann.

Choreograph*innen:

Abdul Hadi (Bandung, Indonesien), Kurniadi Ilham (Jambi, Indonesien), Densiel Lebang (Jakarta/Toraja, Indonesien), I Nyoman Krisna Satya Utama (Bali, Indonesien), Ela Mutiara (Sukabumi, Indonesien), Mekratingrum Hapsari (Solo, Indonesien), I Made Yogi Sugiartha (Bali, Indonesien), Eva Borrmann (Nürnberg, Deutschland), Izabella Maria, Herzfeld (Berlin, Deutschland), Marlen Pflueger und Yasmina Lammler (Berlin, Deutschland).

Sasikirana KoreoLAB and Dance Camp

Die Initiative Sasikirana KoreoLAB and Dance Camp (SKDC) möchte das Verständnis des Körpers als Ausdrucksmittel und nicht nur als Medium der Darstellung zurückzubringen. Mit einem Fokus auf zeitgenössischen Tanz veranstaltet Sasikirana seit 2015 jährlich einen einwöchigen Intensiv-Tanzworkshop, der im NuArt Sculpture Park (Bandung) stattfindet; 2019 wurde er in Tanjung Pinang, Riau Islands (Indonesien) durchgeführt. Im Jahr 2020 startete Sasikirana DOKUMEN.TARI, eine Plattform, auf der junge indonesische Tänzer*innen ihre Lebensgeschichten zusammen mit visuellen Dokumentationen sammeln können und ist damit die erste zugängliche Datenbank dieser Art in Indonesien.

LIGNA

besteht aus den Medien- und Performance-Künstlern Ole Frahm, Michael Hüners und Torsten Michaelsen. In Shows, urbanen Interventionen und performativen Installationen erforschen sie seit 2002 die Handlungsmöglichkeiten sich zerstreut und temporär assoziierender Kollektive. Dabei entwickeln sie unterschiedliche Modelle des Mediengebrauchs: Das Radio Ballett lädt die Teilnehmer*innen ein, in ehemals öffentlichen, inzwischen privatisierten und kontrollierten Orten wie Hauptbahnhöfen oder Shopping Malls, einer Choreographie von verbotenen und ausgeschlossenen Gesten zu folgen. Das Publikum wird dabei zu einem Kollektiv von Produzent*innen. Ihre Arbeiten wurden mehrfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet.

Melati Suryodarmo

ist eine indonesische Durational-Performance-Künstlerin. Ihre körperlich anspruchsvollen Performances nutzen wiederholende Bewegungen und dauern oft viele Stunden, wobei sie manchmal „eine Ebene der faktischen Absurdität“ erreicht. Suryodarmo hatte bereits Auftritte und Ausstellungen in ganz Europa, Asien und Nordamerika. Geboren in Surakarta, besuchte sie die Padjadjaran Universität in Bandung und machte ihren Abschluss in internationalen Beziehungen, bevor sie nach Deutschland zog. Dort lebte sie 20 Jahre lang und studierte Performancekunst an der Kunsthochschule Braunschweig bei der Butoh-Choreographin Anzu Furukawa und der Performancekünstlerin Marina Abramović. Später kehrte Melati nach Indonesien zurück und gründete Undisclosed Territory, ein jährliches Festival für Performancekunst. Melati gründete auch das Studio Plesungan in Surakarta.

Norrm Radio

ist ein Online-Radiosender und eine Plattform mit Sitz in Bandung, Indonesien, der 2017 seinen Sendebetrieb aufnahm. Die Plattform arbeitet mit mehr als 200 Mitwirkenden zusammen und versucht, Netzwerke durch Musik zu schaffen, indem sie einen Raum für Diskussionen bietet und die Kunst und Kultur in Asien fördert.

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