Eine Online-Diskussion des Goethe-Instituts Indonesien und dem Project Multatuli
Das Goethe-Institut Indonesien lädt gemeinsam mit dem
Project Multatuli zu einer Diskussionsrunde ein, um das öffentliche Vertrauen in die Medien im Allgemeinen zu diskutieren und zu überlegen, wie die Leserschaft die Qualitätsmedien unterstützen können. Gefördert wird die Veranstaltung von
Remotivi,
Konde.co,
Jaring.id,
IDJN,
Yayasan Pantau und
IndoProgress, die gemeinsam mit dem
Project Multatuli eine informelle Vereinigung unabhängiger Medien und Journalist*innen bilden.
Seitdem sich das Internet etabliert hat, sind Online-Medien wie Pilze aus dem Boden geschossen. Man braucht inzwischen keine Zeitungen mehr zu kaufen, um Nachrichten zu verfolgen: Online-Medien bieten Informationen schnell(er) und vor allem gratis. Leider geht bei kostenlosen Nachrichten die Schnelligkeit oft zu Lasten von Qualität und Genauigkeit.
Die Seiten sind mit Werbeanzeigen überhäuft, die oftmals die Nachrichten überdecken, was das Lesen äußerst unbequem macht. Die Abhängigkeit von Werbekunden und Oligarchen ist ein großes Problem für die Plattformen. Hinzu tritt, dass viele Journalist*innen nicht einmal den Mindestlohn erhalten.
Printmedien hingegen haben mit einem Rückgang an Abonnements zu kämpfen. Sie sind gezwungen, sich anzupassen und ihre Inhalte per Digital-Abo anzubieten. Dies ist für viele eine echte Herausforderung, und es ist noch nicht absehbar, ob eine Pay Wall wirklich dauerhaft funktionieren wird.
Kein einziges Medienunternehmen in Indonesien gründet sein Geschäftsmodell auf Einnahmen, die durch die Lesenden bzw. die Öffentlichkeit generiert werden. Viele Mainstream-Medien sind von Werbekunden abhängig, da sie sich nicht allein auf Einnahmen durch die Leserschaft verlassen können.
In den vergangenen Jahren haben immer mehr Medien mit Bezahlschranken gearbeitet, bei denen die Leser*innen erst ein Abo abschließen müssen, um die gewünschten Beiträge lesen zu können.
In unserer Diskussionsrunde sprechen Akademiker*innen, Vertreter*innen von Mainstream-Medien wie von alternativen Medien sowie natürlich auch Leser*innen darüber, wie die Medien Vertrauen und Unterstützung ihrer Leserschaft gewinnen können - und was diese wiederum tun kann, um die Qualität des indonesischen Journalismus zu verbessern.
Anmeldung
Gäste
© Widia Primastika
Widia Primastika, besser bekannt als Tika, ist leitende Redakteurin bei
Konde.co, ein Medium mit Hauptaugenmerk auf Frauen und Minderheiten. Sie interessiert sich für die Themen Medien, Geschlechterforschung und psychische Gesundheit und engagiert sich auch auf nationaler Ebene für die Bereiche Geschlechter, Kinder und Randgruppen bei der
Alliance Of Independent Journalists (
AJI). Bevor sie zu
Konde.co kam, arbeitete Tika bei diversen Mainstream-Medien. Dann entschloss sie sich jedoch, für alternativen Medien zu arbeiten, um so Frauen und verschiedenen Randgruppen mehr Gehör zu verschaffen.
© Ila Schaffer
Rara Sekar ist Musikerin, freiberufliche Forscherin mit Schwerpunkt Kulturanthropologie sowie Pädagogin.
Sie hat an der
Victoria University Of Wellington in Neuseeland ihren Masterabschluss in Kulturanthropologie erlangt. Rara hat darüber hinaus ein eigenes Musiksoloprojekt namens
hara ins Leben gerufen. Im Juni 2021 veröffentlichte sie ihr erstes Mini-Album
Kenduri. Neben ihrer Musik ist Rara auch als Mentorin beim Fotografie-Kollektiv
Arkademy tätig und betreut Podcasts, die sich mit sozialen Veranstaltungen in der Community
Benang Merah beschäftigen. Außerdem ist sie begeisterte Hobby-Gärtnerin.
© Gunawan Wicaksono
Wahyu Dhyatmika ist CEO von
Tempo Digital. Bis Juli 2021 war er Chefredakteur des indonesischen
Tempo Magazine. Er war 2015 federführend bei der Berichterstattung um die Panama Papers, einem kooperativen und grenzüberschreitenden Investigativprojekt, das vom
International Consortium Of Investigative Journalists (
ICIJ) initiiert worden ist. 2017 rief Wahyu gemeinsam mit einigen anderen Chefredakteuren unabhängiger Medien in Indonesien
IndonesiaLeaks.id ins Leben, eine Plattform, auf der Whistle-Blower sicher Dokumente und Beweismaterial zu eventuellen Skandalen für Nachrichtenredaktionen im ganzen Land bereitstellen können.
© Aulia Latif
Andina Dwifatma hat eine Vollzeitstelle als Dozentin beim
Communication Studies Program an der
Atma Jaya Catholic University Of Indonesia. Vor ihrer Tätigkeit als Dozentin war Andina Journalistin für die Zeitschrift
Fortune Indonesia. 2011 hat sie den
Anugrah Adiwarta Preis für Journalismus erhalten. Sie ist auch als Autorin tätig und hat mit ihrem Debütroman
Semusim, dan Semusim Lagi („Jahreszeit und noch eine Jahreszeit“) einen Preis bei einem vom
Jakarta Arts Council gesponserten Romanschreibwettbewerb gewonnen. Ihr zweites Buch
Lebih Senyap dari Bisikan („Noch leiser als ein Flüstern“) wurde für den 2021 Language Agency Literature Award 2021 nominiert. Derzeit arbeitet Andina an ihrer Doktorarbeit an der
Monash University in Australien, für die sie 2020 das
Herb Feith Stipendium erhielt.
Moderatorin
© Wan Ulfa Nur Zuhra
Wan Ulfa Nur Zuhra ist eine der Freiwilligen des
Project Multatuli. Sie ist außerdem Gründerin und leitende Direktorin des
Indonesian Data Journalism Network. Sie arbeitet darüber hinaus als leitende Redakteurin bei
Glance Indonesia. Wan Ulfa arbeitet bereits seit 2011 als Journalistin und war Co-Manager bei
Collaborative Reporting für
Tirto.id. 2019 hat ihr Team die Fälle massiver sexueller Belästigungen an indonesischen Hochschulen enthüllt. Die Reportagereihe dazu gewann den
SOPA Award For Public Service Journalism 2020 und den
Tasrif Award 2020. Im Rahmen des
Chevening Scholarship Programms hat sie einen Masterabschluss im Fach Datenjournalismus an der
Birmingham City University erlangt. Während ihres Studiums gewann sie auch den
Midlands Media Student Award in der Kategorie
News.
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