Gespräch What’s as Nice as Rice?

Bias Beras Groupe Dejour

08.10.2020
19:30 - 20:30 Uhr

Online

Gatari Surya Kusuma und Ahmad Arif zeichnen die Geschichte der Lebensmittelpolitik nach und stellen sich eine Zukunft vor, in der die lokale Lebensmittelvielfalt Indonesiens priorisiert wird.

Nachdem wir in den letzten sechs Monaten kontinuierlich darauf hingewiesen wurden, auf unsere persönliche Gesundheit zu achten und sie zu erhalten, erleben wir jetzt eine Welle des öffentlichen Bewusstseins für verschiedene Muster des Lebensmittelkonsums. Inmitten der Erforschung von Lebensmitteln scheint aber bei vielen Menschen die kollektive Bereitschaft zu fehlen, sich Katastrophensituationen in Bezug auf die Verfügbarkeit verschiedener Lebensmittel zu stellen. Indonesier*innen sind immer noch stark auf Reis als Hauptquelle für Kohlenhydrate angewiesen. Die staatliche Sozialhilfe für von Katastrophen betroffene Gemeindegruppen enthält immer Reis, Kekse und Instantnudeln, die hauptsächlich aus Weizen hergestellt werden. Reis und Weizen sind zwei Beispiele für Grundnahrungsmittel in Indonesien, bei denen man auf Importe angewiesen ist, um ihre Verfügbarkeit sicherzustellen. 

In dieser Ausgabe von BINGKIS soll ein Gespräch zur lokalen Lebensmittelvielfalt Indonesiens angeregt werden. Hierbei geht es besonders um die soziale und politische Geschichte Indonesiens, wo Reisanbau und der Verzehr von Reis immer eine wichtige Position eingenommen hat. Können wir uns in der Zukunft ein Leben in Indonesien vorstellen, in dem die Menschen frei von dem Druck und der Gewohnheit sind, Reis zu konsumieren? Was sind die Grundnahrungsmittelalternativen, die tatsächlich bereits existieren und Teil vieler nicht-javanischer Kulturen in Indonesien geworden sind, aber Reis und Weizen noch immer unterlegen sind? Wie sind die tatsächlichen Bedingungen vor Ort in Bezug auf die Bemühungen, die lokalen Gemeinschaften zu befähigen, ihren Lebensunterhalt mit den in ihrer Umgebung verfügbaren Nahrungsquellen zu verdienen?

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Gatari Surya Kusuma, lebt und arbeitet in Yogyakarta. Nach ihrem Abschluss am Indonesian Art Institute im Jahr 2016 hat sie sich viel mit Recherchieren und Schreiben beschäftigt, oft zu Themen wie Essen, Kollektivismus, Kunstkritik und kritische Pädagogik. Mit ihrem Kollektiv KUNCI Study Forum & Collective erkundet sie gemeinsame Lernexperimente und Methoden der Aktionsforschung. Sie ist auch Teil des Kollektivs Bakudapan Food Study Group, um an Lebensmittelfragen zu arbeiten und mehr über die künstlerische Praxis zu erfahren.

Ahmad Arif arbeitet seit 2003 als Journalist und Rechercheur für Kompas und spezialisiert sich auf Wissenschafts-, Umwelt- und Gesundheitsfragen. Als Journalist hat er fast sechstausend Artikel geschrieben. Neben seiner Tätigkeit als Journalist verfügt Arif über eine formale Ausbildung in den Bereichen Architektur und Soziologie. Er ist an verschiedenen Forschungen beteiligt und schreibt Bücher. Einige von Arifs Arbeiten im Zusammenhang mit Lebensmitteln sind Seri Pangan Nusantara: Sorgum Warisan Leluhur untuk Masa Depan (KPG, 2020) und Sagu Papua untuk Dunia (KPG, 2019). Seine Werke Tambora Mengguncang Dunia (PBK, 2015), Toba Mengubah Dunia (PBK, 2014), Hidup-Mati di Negeri Cincin Api (PBK, 2013) und Jurnalisme Bencana, Bencana Jurnalisme (2010) beschäftigen sich mit den Themen Umwelt und Katastrophen.

Zur Videoaufzeichnung Zur Veranstaltungsreihe: BINGKIS

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