Live-Gespräch How does art care (for whom)?

How does art care (for whom)? © Sasikirana KoreoLAB & Dance Camp

07.12.2021
19:30 Uhr

Online

Eine Online-Diskussion im Rahmen der Ausstellung Bodies of Care

Bodies of Care öffnet einen Raum, um aktuelle Handlungsweisen und Kulturen der Fürsorge in Indonesien und Deutschland durch zeitgenössische Choreografie zu reflektieren und zu kritisieren. Diese Idee entspringt der Vorstellung, dass der zeitgenössische Tanz (oder die Künste im Allgemeinen) ein wichtiges Forum sein kann, um ein anderes Miteinander zu imaginieren, zu erspüren und zu verwirklichen und um Ausgrenzungsmechanismen innerhalb unserer Gesellschaft zu verhandeln. In einer Zeit, in der „öffentlicher Raum" und „Ort" mit virtueller und physischer Existenz verschmolzen sind, werden neue künstlerische Ansätze und Räume benötigt, um digitale und analoge Realitäten auf sinnvolle Weise zu synchronisieren und sie mit spezifischen sozialen Kontexten zu verbinden.

Aus diesem Grund unterstreicht Bodies of Care das Potenzial von Choreograph*innen, mit vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen gemeinschaftlichen Aktivitäten zu arbeiten, die den Akt der Fürsorge für die Gemeinschaft verkörpern, eine Möglichkeit für jede Gesellschaft, ihr Gleichgewicht zu finden. Aufgrund der COVID-19-Pandemie werden diese Handlungen der Fürsorge jedoch durch die heutigen Protokolle verändert, dekonstruiert oder unsichtbar gemacht. Die Choreograph*innen in diesem Projekt waren aufgefordert, kritisch zu überprüfen, was sich während der Pandemie verändert hat, indem sie Gesten der Fürsorge als Widerspiegelung der Aufrechterhaltung der Gemeinschaft betrachten.

In dieser Veranstaltung möchten wir den Raum vergrößern und bringen drei Expert*innen aus Südostasien zusammen, um das Potenzial der Verbindung zwischen Kunst, Choreographie und (Community) Care weiter zu analysieren und auch kritische Punkte herauszuarbeiten. Die drei Gäste Joned Suryatmoko (Yogyakarta/New York City), Sascia Bailer (Freiburg) und Sara Rivera (Manila) bringen ihre unterschiedlichen Perspektiven und Kontexte ein, um die Thematik aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten.

Was für Möglichkeiten eröffnen die Künste, den Akt der Fürsorge darzustellen? Kann Care Kunst sein? Wie wirken sich diese Praktiken auf soziale Bewegungen aus? Wie wirkt sich die Kultur (einschließlich Wirtschaft, Geografie und politisches Umfeld) auf die Darstellung von Fürsorge durch die Kunst aus?

Live auf unserem YouTube Kanal


Die Ausstellung Bodies of Care ist vom 4. - 17. Dezember 2021 in Komunitas Salihara zu sehen.  

Produziert und organisiert vom Goethe-Institut Indonesien und Sasikirana KoreoLAB & Dance Camp (Indonesien), ist dieses Projekt das Ergebnis eines intensiven künstlerischen Online-Entwicklungsprozesses von zehn jungen Choreograph*innen und Tänzer*innen - sieben aus Indonesien und drei aus Deutschland. Zusammen mit Melati Suryodarmo und der LIGNA als Mentor- und Moderator*innen haben sie auf Inititative des Goethe-Instituts Indonesien eine lehrreiche Performance entwickelt, die das Publikum in verschiedenen öffentlichen Räumen durchführen kann.

Joned Suryatmoko

ist ein in Yogyakarta arbeitender Theatermacher.  Joned hat einen Bachelor-Abschluss in sozialen und internationalen Beziehungen und einen Master-Abschluss in Kultur- und Medienwissenschaften der Gajah Mada Universität. Derzeit promoviert er im Studiengang Theater und Performance am Graduate Center der City University of New York, USA. Neben seinen Forschungen zur Zivilgesellschaft in Indonesien befasst sich Joned auch mit der Entwicklung von Theater und Performance in Südostasien. Im Jahr 2020 initiierte Joned zusammen mit Theaternetzwerken in ganz Indonesien die Gründung von Penastri (Indonesian Theater National Association) und wurde Mitglied des Aufsichtsrats für die Amtszeit 2021 - 2023.

Sascia Bailer

ist Kuratorin, Researcherin und Autorin und arbeitet an der Schnittstelle von Care, Feminismus und sozialer Transformation. Sie absolviert ihr praxisbasiertes kuratorisches Doktorat an der Zürcher Hochschule der Künste und der University of Reading und hat kürzlich ihre künstlerische Leitung 2019/20 bei der Arthur Boskamp-Stiftung in Norddeutschland mit dem thematischen Schwerpunkt „Care" abgeschlossen. Im Oktober 2020 erschien in der Arthur Boskamp Presse Bailers Publikation „Curating, Care, and Corona".

Sara Rivera

ist eine Kulturarbeiterin von den Philippinen. Sie hat mit verschiedenen Publikationen, Galerien und von Künstler*innen geleiteten Initiativen in Manila und darüber hinaus zusammengearbeitet. Derzeit ist sie Mitglied von SAKA (Sama-samang Artista para sa Kilusang Agraryo), einer Künstlervereinigung für eine echte Landreform und ländliche Entwicklung.
 

Zurück