Podiumsdiskussion Collecting Entanglements: the Tusks, the Stripes, and the Good Names

Collecting Entanglements: the Tusks, the Stripes, and the Good Names © Cecil Mariani

07.07.2022
17:00 Uhr

Online

Das Programm erforscht die Bedeutung und die Herausforderungen des Aufbaus von Kunstsammlungen mit vier führenden Institutionen aus Berlin, Canberra, Jakarta und Tokio.

  • Berlin: 12:00 Uhr
  • Jakarta & Bangkok: 17:00 Uhr
  • Singapore: 18:00 Uhr
  • Tokyo: 19:00 Uhr
  • Canberra: 18:00 Uhr

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Zum Abschluss des kollektiven Projekts „Collecting Entanglements and Embodied Histories" kehren wir zu dessen Anfängen zurück, als die Sammlungen unsere kuratorische Neugier weckten und inspirierten und die, so hoffen wir, durch die Ausstellungen in Chiangmai, Singapur, Jakarta und Berlin in ein interessantes neues Licht gestellt wurden. Der Titel Veranstaltung bezieht sich auf ein altes malaiisches Sprichwort über das, was wir nach unserem Tod hinterlassen: „Elefanten sterben und hinterlassen ihre Stoßzähne, Tiger sterben und hinterlassen ihre Streifen, Menschen sterben und hinterlassen ihre Namen“ („gajah mati meninggalkan gadingnya, harimau mati meninggalkan belangnya, manusia mati meninggalkan namanya”).

Den Startpunkt unserer Programmreihe bildete ein Gespräch zwischen ehemaligen und gegenwärtigen Direktor*innen des Goethe-Instituts, in dem sich diese mit der im Projekt hervorgehobenen Geschichte der überregionalen Begegnung auseinandersetzten. Nun möchten wir die Reihe mit einer Diskussion darüber abrunden, worum es beim Sammeln und bei Sammlungen heute geht: um Ziele und Visionen, die das Sammeln in der Gegenwart erfüllt; die Last der Verantwortung - auf überregionaler und persönlicher Ebene -, die sich aus den Besonderheiten von Vermächtnissen, Geographien und Geschichten ergeben; die gegenwärtigen Impulse und Hindernisse von Nichtpräsenzbeständen; sowie die Erkenntnisse und Herausforderungen bei der Lesart von Sammlungen mit Blick von innen als auch von außen.

Einfach ausgedrückt: Inwiefern wurden die Sammlungen durch die Geschichte geprägt, was beeinflusst das Sammeln heute und was würden wir uns, wenn wir uns das vorstellen könnten, für die Zukunft des Sammelns wünschen oder erhoffen? Wie können oder sollten Sammlungen darüber hinaus und im Rahmen dieses Dialogs und der Zusammenarbeit von kuratorischen Perspektiven von außerhalb ihrer Mauern profitieren?

An der Podiumsdiskussion beteiligen sich Sprecher*innen, die unmittelbar mit der Sammlung von „Collecting Entanglements und Embodied Histories" verbunden sind, aber auch solche, die einen Blick von außerhalb der Sammlung einnehmen. Es geht um einen Austausch über die Sammlung und was sie verkörpert - wo das Sammeln sowohl Handlung als auch Vermittlung ist.

Gastgeber

Dr. Stefan Dreyer
ist Leiter des Goethe-Instituts Indonesien mit Regionalauftrag Südostasien, Australien, Neuseeland. Zuvor war er 31 Jahre für das Goethe-Institut in verschiedenen Städten weltweit tätig, darunter in Boston, Budapest, Colombo, Neu-Delhi, Seoul und München. In Indonesiens Hauptstadt Jakarta begann er vor 38 Jahren als Praktikant seine berufliche Laufbahn am Goethe-Institut.

Sprecher*innen

Russell Storer
ist leitender Kurator für Internationale Kunst an der National Gallery of Australia, Canberra. Zuvor war er Direktor (Kuration, Forschung und Ausstellungen) der National Gallery Singapore, wo er verschiedene Ausstellungen co-kuratierte, darunter Minimalism: Space. Light. Object., Yayoi Kusama: Life is the Heart of a Rainbow, und Between Worlds: Raden Saleh & Juan Luna. Als Kurator war er darüber hinaus bei QAGOMA in Brisbane tätig, wo er die 6., 7. und 8. Asien-Pazifik-Triennale mitkuratierte. Am Museum of Contemporary Art, Sydney, organisierte er Ausstellungen mit Künstler*innen wie Simryn Gill, Matthew Ngui, Juan Davila oder Ugo Rondinone. Er war Co-Kurator der 3. Singapore Biennale (2011) und hat zahlreiche Bücher über asiatische und australische zeitgenössische Kunst verfasst.

Mami Kataoka
kam 2003 zum Mori Art Museum und übernahm 2020 die Position der Direktorin. Über Tokio hinaus war Kataoka an der Hayward Gallery in London tätig, wo sie von 2007 bis 2009 die erste internationale Kuratorin des Hauses war. Sie fungierte zudem als Künstlerische Kodirektorin für die 9th Gwangju Biennale (2012), als Künstlerische Leiterin für die 21st Biennale of Sydney (2018) und ist derzeit Künstlerische Leiterin der Aichi Triennale 2022. Kataoka ist seit 2014 Vorstandsmitglied und derzeit Vorstandsvorsitzende des CIMAM [International Committee for Museums and Collections of Modern Art].

Sam Bardaouil
leitet gemeinsam mit Till Fellrath das Haus Hamburger Bahnhof. Bardaouil und Felrath begründeten die multidisziplinäre kuratorische Plattform artReoriented mit dem Anliegen, traditionelle Modelle des kulturellen Engagements zu überdenken. Zu ihren jüngsten Projekten gehören die Lyon Biennale 2022 und der französische Pavillon auf der Biennale in Venedig 2022. Zwischen 2017 und 2021 waren Bardaouil und Felrath außerdem als Kuratoren am Gropius Bau in Berlin beteiligt.

Iwan Henry Wardhana
leitet die Kulturabteilung der Provinzregierung von Jakarta. In seiner Position ist er für die Sammlung des Kunst- und Keramikmuseums und Indonesiens erstes modernes Kulturzentrum Taman Ismail Marzuki verantwortlich. Nach seinem Bachelor-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften setzte Wardhana sein Studium im Fachbereich Stadtentwicklung fort, seit 28 Jahren arbeitet er im Beamtendienst für die Provinzregierung von Jakarta.

Moderatorinnen

Anna-Catharina Gebbers
ist Kuratorin für zeitgenössische Kunst an der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart - Berlin.

Grace Samboh
ist Wissenschaftlerin und Kuratorin. Sie ist Mitbegründerin der Forschungsgruppe Hyphen (2011), Projektleiterin bei RUBANAH Underground Hub, Jakarta (seit 2019) und sie war Mitglied des kuratorischen Teams der „Jakarta Biennale 2021: ESOK“. Derzeit promoviert sie im Bereich Kunst- und Gesellschaftswissenschaften an der Sanata Dharma Universität.

Gridthiya Gaweewong
ist Mitbegründerin der Kunstorganisation Project 304 (1996). Derzeit arbeitet sie als künstlerische Leiterin am Jim Thompson Art Center, Bangkok und ist Gastkuratorin am MAIIAM Contemporary Art Museum, Chiang Mai.

June Yap
ist Direktorin der Curatorial and Collections am Singapore Art Museum, dort ist sie zuständig für die inhaltliche Gestaltung sowie die Programmplanung des Museums.

Collecting Entanglements And Embodied Histories

ist ein vom Goethe-Institut initiierter Dialog zwischen der Galeri Nasional Indonesia, dem MAIIAM Contemporary Art Museum, der Nationalgalerie - Staatliche Museen zu Berlin und dem Singapore Art Museum. Das Projekt besteht aus vier Ausstellungen mit jeweils eigener kurativer Handschrift, die in den teilnehmenden Instituten gezeigt werden. Dazu kommen regelmäßig stattfindende öffentliche Angebote, die als Livestream auf Facebook und YouTube verfügbar sind, eine Reihe von Video-Essays von Kunstschaffenden zu ausgewählten Künstler*Innen und vieles mehr. Kuratiert wird die Ausstellung von einem vierköpfigen Team: Anna-Catharina Gebbers, Grace Samboh, Gridthiya Gaweewong und June Yap.
 

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