Festival Nusasonic beim CTM Festival 2019 Persistence

Setabuhan at Nusasonic in Yogya, 2018 Swandi Ranadila / Nusasonic

25.01. - 03.02.2019

Verschiedene Orte in Berlin

Crossing aural geographies

Nusasonic wird im Rahmen des 20-jährigen Jubiläums des CTM Festival for Adventurous Music and Art 2019 eine große Anzahl von Musikerinnen, Musikern und Projekten aus Südostasien präsentieren. Nusasonic untersucht, wie moderne Soundpraktiken Verbindungen und Dialoge innerhalb des südostasiatischen Raums und mit Europa ermöglichen. In einem vielperspektivischen Prozess entstehen die Projekte von Nusasonic in enger Zusammenarbeit zwischen Yes No Klub (Yogyakarta), WSK Festival of the Recently Possible (Manila), Playfreely/BlackKaji (Singapur), und CTM Festival. Nusasonic ist eine Initiative des Goethe-Instituts und startete im Oktober 2018 mit einem zweiwöchigen künstlerischen Lab und Festival in Yogyakarta.
 
Im Rahmen der Initiative werden beim CTM Festival 2019 mehrere Highlight-Projekte und Künstler präsentiert. Rully Shabara, bekannt für seinen kraftvollen Gesang als Teil des Duos Senyawa, wird mit seinem neuen Projekt Setabuhan auftreten. Das Projekt besteht ausschließlich aus Percussion (Schlagzeuger Ramberto Agozalie und Caesarking) und Shabaras Stimme und ist eine moderne Neuerfindung des Tribal Trance. Sie lassen sich von den monotonen, ineinandergreifenden Beats des alten zentral-sulawesischen Rituals Balia inspirieren, einem Tanz, der mit Animismus und heiligen Objekten verbunden ist. Ihre Auftritte werden oft von Kampfsportarten begleitet – während das Projekt keine Gewalt fördert, nutzt es Spektakel und Katharsis, um Aggression und Ausdruck zu erforschen.
 
Rully Shabara ist auch Teil von Kombo, einer DIY-Plattform, die den Dialog zwischen lokalen und internationalen Improvisationsszenen fördern soll. Kombo erforscht und testet alternative Klang- und Kompositionsformen und wurde 2014 von Shabara und Satya Prapanca gegründet. Der experimentelle Musiker Bhakti Prasetyo, die Perkussionisten Cheryl Ong und Ramberto Agozalie, die experimentelle Vokalistin Kok Siew-Wai, der Improvisator Yuen Chee Wai und Berliner Musiker werden zu einer Nacht spontaner Musik zusammenkommen.
 
Die experimentelle Punkband Zoo wurde 2005 gegründet und war ursprünglich vor allem für schnelle und lärmende Musik bekannt. Inzwischen haben die Mitglieder der Band ihren Sound in Richtung einer neuen Art von Rock verschoben, der Elemente traditioneller ritueller Musik aufgreift. Ihr in Kürze auf Yes No Wave erscheinendes neues Konzeptalbum Khawagaka ist Ausdruck einer fiktiven vergangenen Kultur, die von der Band minutiös entworfenen wird, samt eigener Sprache, Schrift und spirituellem System.
 
Kasimyn und Ican Harem bilden zusammen Gabber Modus Operandi. Mit schnellen Beats, punkigem Humor und Handyvideos feiern sie alte und neue Straßen-, Sub- und Volkskulturen, an denen sie vor allem das anarchische Moment der Selbstermächtigung interessiert. Die gemeinsame Obsession für Jathilan, Gabber, Dangdut Koplo, Chicago Footwork, Grindcore und Noise bildet die Basis für ihren digitalen Sarkasmus und ihren ganz eigenen Zugang zu harten, energiegeladenen Sounds.
 
Tarawangsawelas wird sich dem zuvor angekündigten Rabih Beaini anschließen. Das Duo aus dem indonesischen Bandung interpretiert auf zeitgenössische Weise Tarawangsa, eine minimalistische sakrale Musik aus Sunda, Westjava. In ihrer Zusammenarbeit, die auch auf dem 2017 auf Morphine veröffentlichten Album Wanci zu hören ist, finden die Musiker zu einer behutsamen Annäherung und kontemporären Neubestimmung eines der mystischsten und spirituellsten Musiktraditionen Indonesiens.
 
Sarana aus dem indonesischen Samarinda erkunden Noise als Mittel der Selbstheilung: Mittels elektronischer und akustischer Instrumente erzeugen sie evokativ-düstere Ambient-Texturen.
 
Noise in verschiedenen stilistischen Ausprägungen liefert nicht nur in Indonesien den Grundstein für kulturell wirkungsvolle Subkulturen, sondern spielt andernorts in Südostasien eine wichtige Rolle. Aus diesem Grund richtet das Festival in der Berghain Säule eine Noise-Nacht aus, die Künstlerinnen und Künstler aus Südostasien und Europa zusammenbringt. Mit dabei sind u.a. der indonesische Brutal-Noise Pionier Sodadosa, einer der treibenden Kräfte hinter Jogja Noise Bombing. Die offene Community bildet den Kondensationskern der Noise-Szene Yogyakartas. Neben dem jährlichen Jogja Noise Festival organisieren sie legendäre Guerilla-Konzerte in den Straßen der Stadt. Auch aus Yogyakarta kommen die Synthesizer-Bauer und Künstler Lintang Radittya und Andreas Siagian. Ihre Noise-Performance bestreiten sie gemeinsam mit dem Berliner Peter Kirn, mit dem sie auch das diesjährige MusicMakers Hacklab unter dem Motto Adaptation beim Festival ausrichten. 

Samstag 26.1.2019

19:00 | HAU 1
CTM 2019 Opening Concert
Tarawangsawelas & Rabih Beaini [INT]
Linn da Quebrada [BR] – "Pajubá"

Dienstag 29.1.2019

21:00 | Berghain
Zoo [ID]
Schtum [AT]
John Bence [UK]
Croatian Amor [DK]

Mittwoch 30.1.2019

21:00 | Berghain 
Caliph8 & Nonplus [PH]
Tim Tetzner [DE] – "I Just Can't Avoid the Void in Avoid"
700 Bliss [US]

Donnerstag 31.1.2019

19:30 | HAU2
Nguyễn & Transitory (Tara Transitory & Nguyễn Baly) [INT] – "Bird Bird, Touch Touch, Sing Sing (Work in Progress)"
Dasha Rush, Valentin Tszin, Stanislav Glazov [INT] – "Les territoires éphémères"

21:00 | Berghain 
Nonplus [PH]
Eartheater [US]
Gazelle Twin [UK]
Lotic [US/DE]
Prison Religion [US]
Miss Djax [NL]
Reka [ES/DE]

21:00 | Säule
Rambo [PH]
Nguyen Hong Giang [VT]
Lintang Radittya, Andreas Siagian, Peter Kirn [INT]
Sodadosa [ID]
C-drík [INT]
AJA [UK]

Freitag 1.2.2019

19:00 | HAU2
Sarana [ID]
Jerusalem In My Heart [CA]

19:30 | Festsaal Kreuzberg
Setabuhan [ID]
Lightning Bolt [US]

Samstag 2.2.2019

16:00 | HAU2
MusicMakers Hacklab – Adaptation Finale
Gastgeber: Peter Kirn [US / DE] & Co-Gastgeber Andreas Siagian [ID] und Lintang Radittya [ID] mit Hacklab-Teilnehmern

19:00 | HAU2
Kombo mit Bhakti Prasetyo [ID], Cheryl Ong [SG], Kok Siew-Wai [MY], Ramberto Agozalie [ID], Rully Shabara [ID], Yuen Chee Wai [SG], und viel mehr

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