Performance und Installation Celestial Sorrow

Celestial Sorrow Pierre Ware, courtesy Walker Art Center, Minneapolis Celestial Sorrow Pierre Ware, courtesy Walker Art Center, Minneapolis

08.09.2019
15:00 Uhr

Komunitas Salihara

A creation by Meg Stuart & Jompet Kuswidananto / Damaged Goods

„Seit vielen Jahren setze ich mich mit Geistern als Manifestation unvollendeter Angelegenheiten auseinander und damit wie ungelöste Konflikte sowohl unsere Gegenwart als auch unsere Bewegungen beeinflussen. Unsere Körper pendeln ständig zwischen Objekten, Geräuschen, Lichtern, Stimmen und unverarbeiteten Ereignissen aus der Vergangenheit. Dies könnte eine schlafende Präsenz erwecken, ob es uns gefällt oder nicht. " - Meg Stuart
 
Für Celestial Sorrow arbeitet Meg Stuart erstmals mit dem indonesischen bildenden Künstler Jompet Kuswidananto zusammen. Ausgehend von Besessenheit und eingeprägten, fiktiven Traumata erschaffen sie eine pulsierende Welt aus Licht und Bewegung, in der sich drei Performer*innen und zwei Musiker*innen bewegen. Gemeinsam erforscht die Gruppe imaginäre und unsichtbare Räume und die Stimmen, die in ihnen nachhallen. Entwickelt mit und aufgeführt von Jule Flierl, Gaëtan Rusquet und Claire Vivianne Sobottke, mit Live-Musik von Mieko Suzuki und Ikbal Simamora Lubys.
 
Celestial Sorrow entstand während gemeinsamer Treffen von Meg Stuart und Jompet Kuswidananto in Indonesien. Das Stück wurde im Januar 2018 im Rahmen des Europalia-Festivals in Brüssel uraufgeführt und ist seitdem international auf Tournee. Das Goethe-Institut präsentiert in Zusammenarbeit mit Komunitas Salihara und mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amts die Indonesien-Premiere des Stückes.

Meg Stuart ist eine der renommiertesten zeitgenössischen Choreograf*innen unserer Zeit. Geboren in New Orleans, lebt und arbeitet sie in Berlin und Brüssel. Stuart studierte Tanz an der New York University und bei Movement Research, wo sie verschiedene Techniken erforschte und sich aktiv in der New Yorker Szene engagierte. 1991 präsentierte sie ihr erstes Stück, Disfigure Study. Ihre nächste Arbeit, No Longer Readymade (1993), war der Durchbruch ihrer künstlerischen Karriere in Europa. Um ihre eigenen künstlerischen Projekte zu entwickeln, gründete sie 1994 in Brüssel ihre eigenes Ensemble Damaged Goods, mit dem sie über 30 Produktionen von Soli bis zu großformatigen Choreografien schuf. Sie arbeitet auch mit Künstler*innen aus verschiedenen Disziplinen zusammen und hat im Laufe ihrer Karriere zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Im Jahr 2018 erhielt Meg Stuart den Goldenen Löwen der Tanzbiennale von Venedig für ihr Lebenswerk.
  Jompet Kuswidananto ist ein vielseitiger indonesischer Künstler, dessen Werk von Installationen und Klangstücken bis hin zu Performances und Theaterproduktionen reicht. Er studierte Kommunikation an der Gadjah Mada University in Yogyakarta. Ursprünglich als Musiker ausgebildet, wandte Kuswidananto sich der bildenden Kunst zu und arbeitete anschließend innerhalb der lokalen Kunstszene Yogyakartas. Seit 1998 arbeitet er aktiv mit Teater Garasi zusammen, einem multidisziplinären Künstlerkollektiv, das in seinen Werken das Leben in Indonesien nach dem Sturz des Suharto-Regimes reflektiert. Kuswidananto fokussiert auf die Themen Politik, Kolonialismus, Macht und Massenmobilisierung in Indonesien nach dem politischen Umbruch und untersucht gleichzeitig die Geschichte des Landes und die Komplexität des zeitgenössischen Lebens in einer globalisierten Welt. 2014 gewann seine Installationsarbeit den Prudential Eye Award, einen renommierten Preis für aufstrebende asiatische Künstler*innen.
 

 

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