Erfahrung und Reflexion bei der Arbeit, Interaktion und Organisation aus Sicht von Kunstmanager*innen
Durch die Abwesenheit einer formellen Arbeitssituation und eines normalen, zuträglichen Arbeitsraums stehen diejenigen von uns, die weiterhin ihrer Tätigkeit nachgehen und sich organisieren müssen, körperlich und geistig vor individuellen Herausforderungen. Die Grenze zwischen dem Persönlichen und dem Beruflichen verschwimmt. Dadurch wird es schwieriger, Prioritäten zu setzen: digitale Kommunikation und Interaktion scheinen entgrenzt. Jegliche Unsicherheit im Arbeitskontext wird durch häusliche Interessen in den Hintergrund gedrängt, beispielsweise durch einen reibungslosen Ablauf der Hausarbeit oder die Erziehung der Kinder.
Derweil bleiben die klassischen Themen der künstlerischen und kulturellen Arbeit, insbesondere der Arbeit hinter den Kulissen, bestehen. Einige der latenten Themen, die häufig von Künstler*innen diskutiert werden, sind beispielsweise das Ungleichgewicht der Prioritäten, die Anerkennung und Wertschätzung von reproduktiver und intellektueller Arbeit oder der Schöpfung. Erfolg wird lediglich mathematisch betrachtet, zum Beispiel anhand der Zuschauerzahlen, Klicks und Kommentare in sozialen Medien.
Inmitten der Covid-19-Krise, während der die Anzahl von Aktivitäten im öffentlichen Raum drastisch reduziert wurde, hatten Künstler*innen die Möglichkeit, sich zu den oben genannten Problemen auszutauschen. In dieser Ausgabe lenkt BINGKIS den Fokus auf Kunstmanager*innen, die normalerweise nicht im Rampenlicht stehen. Welche Erfahrungen haben sie bei der Umsetzung von Ideen und Ressourcen gemacht? Wie stehen sie zu Themen wie Bewusstsein, Ethos, Verfahren der Arbeit, Interaktion und Organisation?
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Theodora Agni (unabhängige Kunstmanagerin) ist eines der Gründungsmitglieder von „Pengelolaan Ruang Seni“, einer Studiengruppe, die sich auf Kunstmanagementpraktiken und -diskurse in Yogyakarta konzentriert. Zwischen 2010 und 2019 arbeitete sie am Cemeti-Institut für Kunst und Gesellschaft und wurde dort Residency Manager. Seit 2005 hat sie ihre Tätigkeit durch ihre direkte Beteiligung an verschiedenen Kunstprojekten und Ausstellungen weiterentwickelt.
Ibrahim Soetomo (Kunstmanager und freiberuflicher Autor) absolvierte 2018 seine Ausbildung an der Fakultät für Bildende Kunst am Jakarta Arts Institute. Momentan arbeitet er als Galerist im Kunstzentrum Komunitas Salihara. Er ist ebenfalls Teil von ruangrupa - Komplotan Jakarta 32°C und des Gerakan Seni Rupa Bogor. In seiner Freizeit schreibt er häufig Ausstellungskritiken und interessiert sich für die Geschichte der südostasiatischen Kunst.
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