Gespräch Solange du nicht ich bist, muss ich mit dir reden

Awal dan Mira Utuy Tatang Sontani

17.12.2020
19:00 - 20:30 Uhr

Online

Youtube Live mit Felix K Nesi, Muhammad AB, Shinta Febriany und Soe Tjen Marching

IDRF 2020: Manuskripte und die Sprachpolitik im Theater


Indonesisch als offizielle Amtssprache des Landes ist immer noch die erste Wahl für Dramatiker*innen, wenn sie an neuen Werken arbeiten. Somit stellt sich die Frage, welches Indonesisch in modernen Theatermanuskripten verwendet wird? Oder gibt es tatsächlich nur eine indonesische Sprache?

Aufgrund der mit der globalen Pandemie einhergehen Entwicklungen wird das vom Goethe-Institut Indonesien unterstützte IDRF vom 8. bis 10. Dezember 2020 als Online-Veranstaltung stattfinden. Komunitas Kahe (Maumere) wird Al Galihs Malam Perak vortragen. Das Kolektif Kaleng Merah Jambu (Purwokerto) liest Kamu dan Perasaan-perasaanku Yang Aduh von Said Riyadi Abdi und das Kala Teater (Makassar) widmet sich Utuy Tatang Sontanis Awal dan Mira.
 
Während der vergangenen zehn Jahre konzentrierte sich das IDRF auf die Entwicklung von Theatermanuskripten, doch in diesem Jahr versucht das Festival, die für das Lesen der Manuskripte verwendete lokale Färbung und Tonalität zu thematisieren und somit auch sprachpolitisch zu agieren: Eine wachsende Besorgnis über die indonesische Sprache sowie das digitale Format der Veranstaltung, die dieses Mal auch die Teilnahme von nicht aus Yogyakarta stammenden Gruppen begrüßt, bieten Anlässe und Möglichkeiten für den Diskurs und leiten so eine neue Ära des IDRF ein.
 

Utuy Tatang Sontani

Utuy Tatang Sontani, 1920 in Cianjur geboren, war ein Schriftsteller und Dramatiker, der von 1948 bis in die 1960er Jahre tätig war. Die Figuren in Utuys Werken repräsentieren Konflikte, die durch zeitliche Veränderungen der gesellschaftlichen Werte verursacht werden. In seinen Dramen verwendet Utuy formelles Indonesisch. Ausgewählte Werke: Bunga Rumah Makan (1948), Awal dan Mira (1951) und Sayang ada Orang Lain (1954).
 

SPRECHER*INNEN

Felix Nesi schreibt Gedichte, Kurzgeschichten, Romane und Essays für mehrere Zeitungen in Indonesien. Seine Kurzgeschichtensammlung „Versuche, die Einsamkeit zu töten" (Usaha Membunuh Sepi) wurde 2016 veröffentlicht. Sein Roman „Menschen aus Oetimu" (Orang-orang Oetimu) gewann 2018 den halbjährlichen Wettbewerb des Jakarta Arts Council.

Muhammad AB wurde in Pati, Zentral-Java, geboren und ist dort aufgewachsen. Heute arbeitet er als Forscher und Schauspieler. Seit 2019 ist er Direktor des Indonesia Dramatic Reading Festival (IDRF). In der Theaterwelt arbeitete er bereits als Produzent, Kurator und Organisator bei verschiedenen nationalen und internationalen Veranstaltungen, darunter das Asia Playwrights Meeting (APM) 2019, eine kurze Präsentation indonesischer Stücke auf der London Book Fair 2019, die Performance und Teater Nasional I Konferenz 2020 und LELAKON 2020, ein Versuch, indonesische Drehbücher zu sammeln und zu veröffentlichen, organisiert vom Verlag Kalabuku in Zusammenarbeit mit dem IDRF.
 
Shinta Febriany ist die künstlerische Leiterin von Kala Teater, Makassar. Für ihr Engagement im Bereich Theater wurde Shinta 2007 von der Regierung in Süd-Sulawesi mit dem Celebes Award ausgezeichnet. Shinta hat Darstellende Kunst und Bildende Kunst an der Postgraduate School der Gadjah Mada University in Yogyakarta studiert. Als Theaterregisseurin, Drehbuchautorin und Dichterin sind Shintas Werke dafür bekannt, Geschlechterstereotype herauszufordern, die Körperlichkeit zu erforschen und zeitgenössische städtische Probleme in Ostindonesien zu untersuchen. Shinta ist Vorsitzende der Indonesian Theatre National Association (Penastri).
 
Soe Tjen Marching ist Schriftstellerin, Akademikerin und Komponistin. Für ihre Kompositionen hat sie bereits mehrere nationale und internationale Auszeichnungen erhalten. Soe Tjen hat auch mehrere Romane und Belletristik auf Indonesisch und Englisch veröffentlicht. Ihr neuester Roman ist Dari Dalam Kubur, der 2020 von Marjin Kiri veröffentlicht wurde. Derzeit ist sie Dozentin in der Abteilung Sprache und Kultur an der SOAS University of London.

Zur Veranstaltungsreihe: BINGKIS

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