Residency Pacific-Leipzig

Ausschreibung: Pazifik Leipzig © Leipzig International Art Programme

21.08. - 29.10.2021

Spinnereistraße 7 Halle 18,
04179 Leipzig, Deutschland

Im Rahmen des Residenzprogramms werden Meita Meilita und Theo Nugroho drei Monate in der Leipziger Baumwollspinnerei verbringen.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts befand sich in der Baumwollspinnerei Europas größtes Verarbeitungszentrum für Baumwolle. Heute ist das Kulturzentrum einer der spannendsten Orte für Produktion und Ausstellungen zeitgenössischer Kunst und Kultur in Europa. Von August bis Oktober 2021 nehmen Meita Meilita und Theo Nugraha aus Indonesien - gemeinsam mit weiteren internationalen Künstlerinnen und Künstlern - am Residenzprogramm des Leipzig International Art Progamme (LIA) im Kunst- und Kulturzentrum Leipziger Baumwollspinnerei teil.

Während ihres Aufenthalts in Leipzig werden die Artists in Residence vom LIA-Team begleitet, sie erhalten eigene Ateliers und die Gelegenheit zum Experimentieren und Ausstellen in der Baumwollspinnerei. Das Residenzprogramm fördert den kulturellen und künstlerischen Austausch innerhalb der regionalen und der internationalen Kunstszene und nutzt die Dynamik des Ortes und seines Umfelds, um Werke vor Ort zu schaffen.

Meita Meilita und Theo Nugraha werden ihre Ergebnisse und Kunstwerke am Ende ihres Aufenthalts im Rahmen einer öffentlichen Abschlusspräsentation vorstellen.
 

Biografie der Künstler*innen:

Meita Meilita

studiert derzeit im Masterstudiengang Bildende Kunst an der technischen Hochschule Institut Teknologi Bandung, Indonesien. Ihre persönlichen Erfahrungen als Kind, Ehefrau und Mutter sind die vorherrschenden Themen ihrer Kunstwerke. Die Familie ist für Meita der kleinste soziale Bereich der Gesellschaft. Meita ist Stickereikünstlerin, wobei sie für ihre Kunst verschiedene Präsentationformen anwendet, darunter zählt die Installation oder die partizipative Kunst. Das Sticken ist für sie ein intimer Prozess und mitbestimmend für die Identität ihrer persönlichen Arbeit. Über Intimität und Ehrlichkeit steuert Meita ihren Schaffensprozess, wenn sie ihre persönlichen Erfahrungen in der Stickkunst zum Ausdruck bringt.

Seit 2015 stehen Sticktechniken im Mittelpunkt ihres künstlerischen Schaffens. Ihre Werke stehen fast ausschließlich in Zusammenhang mit Hausarbeit und Frauen. Sie bezieht die häusliche Gebundenheit auf ihre persönlichen Erfahrungen als Kind, Ehefrau und Mutter in der Familie. Menyulam Kenangan (2015) bildet den Ausgangspunkt, hier begann sie, ihre Besorgnis um die Struktur und die Rolle der Familie zum Ausdruck zu bringen. Der Kontext einer „zerbrochenen Familie“ zieht sich durch die Erinnerung an Familienmitglieder. Sechs Mütter, gestickt und in einem Haus versammelt, stellen die Hoffnung eines Kindes auf Familienzusammenführung dar: „,Menyulam Kenangan‘ wird sich zu anderen Formen und Ideen weiterentwickeln, die sich auf mein Selbstverständnis als Frau gegenüber der Familie beziehen.”

Theo Nugraha

ist Klangkünstler und stammt aus Samarinda. Seit 2013 gehört er zur Szene der indonesischen experimentellen Klangkunst. Seine Diskografie umfasst fast 200 Veröffentlichungen. Er ist Mitbegründer von EXTENDED ASIA, Künstlerischer Co-Leiter von MUARASUARA und Co-Kurator des Kota Samarinda Museums.

Derzeit ist Theo Teil einer experimentell-visuellen Gruppe des Milisfilem Collective, macht Performance-Kunst bei 69 Performance Club und ist Herausgeber der VJ>Play-Kolumne des Visual Jalanan. In seiner Arbeit konzentriert er sich auf die Erkundung von Klang, Körper, visuellen Experimenten und interdisziplinärer Zusammenarbeit. „Wenn wir uns mit Klang beschäftigen, erfahren wir, wie Dauer, Erscheinungsbild, Bewegung, Licht und Anlass in einer Komposition wirken. Klang enthält eine Vielzahl komplexer Elemente, die in der Vielfalt der Klangdiskurse in Indonesien aufgrund der unterschiedlichen Kulturen und Traditionen auf den jeweiligen Inseln besonders deutlich werden.“

Sein Interesse gilt der erneuten Betrachtung der Beziehung zwischen dem Management von Klangarbeit in einem Gebiet und der Art und Weise, wie Klänge in der Praxis jeweiliger Klanglandschaften interpretiert werden. Klanglandschaften ermöglichen die Erkennung von Klängen und der Kultur, die in einem Raum vorherrschen.

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