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Deutsche Keltologen

Deutsche Keltologen
Deutsche Keltologen | Foto (Ausschnitt): Kuno Meyer

Deutsche Sprachwissenschaftler hatten einen großen Einfluss auf die Entwicklung der Keltologie. Heute wird das Fach nur an wenigen deutschen Hochschulen gelehrt.

Das Studium der keltischen Sprachen erlebte in Deutschland 1851 einen ersten Höhepunkt, als Johann Kaspar Zeuß den ersten Band seines Mammutwerks „Grammatica Celtica“ veröffentlichte – und zwar auf Latein. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts forschte Ernst Windisch an der Universität Leipzig im Bereich Keltologie. Der erste Lehrstuhl in diesem Fach wurde jedoch erst 1901 für Heinrich Zimmer an der Friedrich-Wilhelm-Universität in Berlin eingerichtet. Berlin wurde zur Ausbildungsstätte nicht nur für viele deutsche, sondern auch für irische Keltologen.

Zimmers Nachfolger wurde 1911 Kuno Meyer, der wohl bekannteste deutsche Keltologe. Ab 1879 studierte Meyer in Leipzig bei Windisch. 1896 gründete er die „Zeitschrift für celtische Philologie“ (mit Ludwig Christian Stern), wenige Jahre später die „Dublin School of Irish Learning“ und die Zeitschrift „Ériu“. Die für die irische Sprache so wichtigen Bücher der Bewohner der Blasket Islands, vor allem von Muiris Ó Súilleabháin, Tomás Ó Criomhthain und Peig Sayers, erschienen in einem Irisch, das nicht zuletzt von Meyer, Windisch und Zimmer standardisiert worden war.

Weitere wichtige Keltologen sind der Schweizer Rudolf Thurneysen (1857-1940), ein Schüler von Windisch und Zimmer, sowie Julius Pokorny, der seit 1920 den Lehrstuhl in Berlin innehatte, aber Mitte der dreißiger Jahre von den Nazis suspendiert wurde, denn er hatte jüdische Vorfahren.

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