Texte für die Zukunft
Lizzie Doron: Sweet Occupation (mit Beitrag v. David Grossman)

Sweet Occupation
© Resling Verlag

Voller Schmerz, Empathie, aber auch Humor zeichnet Lizzie Doron in Sweet Occupation die Geschichten von fünf Männern auf - von drei verurteilten palästinensischen Terroristen und zwei Soldaten der israelischen Armee, die den Dienst an der Waffe in den besetzten Gebieten verweigerten. Fünf Männer, die im Gefängnis gesessen haben und ihrem Leben nach ihrer Freilassung eine entschieden andere Richtung geben. Unter Wahrung der eigenen Identität strecken sie vorsichtig ihre Fühler aus, nähern sich einander an und gründen in strikter Ablehnung von Gewalt die Friedensbewegung „Combatants for Peace“. 
Ein Jahr lang hört Lizzie Doron ihren erschütternden Geschichten zu. Entstanden ist ein faszinierendes Dokument. Einst Radikale haben dem gewaltsamen Kampf den Rücken gekehrt und sinnlosem Hass eine Perspektive entgegengesetzt. 

Lizzie Doron ist gebürtige Tel Aviverin, die bis heute in Tel Aviv lebt, aber seit einigen Jahren ein zweites Standbein in Berlin hat. Ihrem erfolgreichen Erstlingswerk Warum bist du nicht vor dem Krieg gekommen? sind weitere, international preisgekrönte Romane gefolgt, die sich mehrheitlich mit der „zweiten Generation“, also mit den Kindern von Holocaust-Überlebenden und deren Traumata befassen. Ihren Durchbruch hatte Doron mit dem dokumentarischen Roman Who the fuck is Kafka? (2015). Sweet Occupation ist ein weiterer Annäherungsversuch Dorons an politische Themen, an das Schicksal der Juden und Palästinenser, die hier leben, an die Vision vom gemeinsamen Leben und vom Frieden.


Das Buch ist mit Unterstützung des Goethe Instituts erschienen.
 
„Texte für die Zukunft“ – aus der Reihe „Deutsche Gegenwartsphilosophie“