Vergessene Filme

Mit der Reihe "Vergessene Filme" startet das Goethe-Institut Israel gemeinsam mit den Cinematheken in Tel Aviv, Jerusalem, Holon und Haifa eine monatliche Vorführung von deutschen Filmen, die aus ganz verschiedenen Gründen nicht den Erfolg hatten, den sie aufgrund ihrer Qualität verdienen. 

Es sind spezifische Tabus, gesellschaftliche Ausgrenzungen oder künstlerische Regeln, die diese Filme in ihrer Zeit scheitern ließen und zugleich zu Vorreitern ihrer Art machen. So thematisiert Richard Oswald in seinem Film Anders als die Andern schon 1919 Homosexualität. Sowohl Peter Lorre mit seinem einzigen Spielfilm Der Verlorene als auch Wolfgang Staudte mit Herrenpartie filmten nach dem Krieg gegen eine Gesellschaft an, die noch viel zu sehr vom Nationalsozialismus geprägt war, als dass sie solche Werke hätte schätzen können.

Erst in den Siebziger Jahren gelingt es Regisseurinnen wie Helma Sanders-Brahms, konsequent Filme zu machen - gegen ein bis heute männlich dominiertes System. Roland Klick ("Deadlock") geriet mit seiner bewussten Absage an ein Autorenkino in den Siebziger Jahren ebenso ins Abseits wie es heute Tatjana Turanskyj erlebt, allerdings genau umgekehrt: ihr 2015 gedrehter Film Eine flexible Frau ist viel zu unabhängig und autorenhaft, als dass er an der Kinokasse hätte erfolgreich sein können. Unter den Filmen der Reihe befinden sich einfühlsame psychologische Studien und grelle Grotesken, coole Thriller und kritische Dramen. Die Vielfalt ist groß und es gibt nur zwei Gemeinsamkeiten: die große künstlerische Vision und der große kommerzielle Misserfolg.

Kuratoren der Filmreihe
Maike Mia Höhne, Leiterin der Kurzfilmsektion der Berlinale
Wolf Iro, Leiter des Goethe-Instititus Israel
Alle Filme sind in deutscher Sprache mit hebräischen Untertiteln.

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