Salon Treffen: Leseabend „WENN SCHON“ — Sammy Gronemann

Vorgestellt von Jan Kühne und Silja Behre

 Karikatur Sammy Gronemann v. Josef Bass, 1945 Erzähler, Dramatiker, orthodoxer Jude und Satiriker, Jurist und langjähriger Oberster Richter des zionistischen Kongressgerichts (1921-1946), der u.a. als „Gewissen der zionistischen Bewegung“ bezeichnet wurde — Sammy Gronemann (1875-1952) lässt sich schwer in eine Schublade stecken. Alle bisherigen Versuche schlugen fehl und daran wird auch dieser Abend nichts ändern, an dem wir Texte aus allen Etappen seines Lebens lesen, das ihn von Hannover über Berlin und Paris nach Tel Aviv führte, wo er u.a. eines der erfolgreichsten Theaterstücke des hebräischen Theaters und zugleich wichtigsten Komödien der deutschen Literatur schrieb.

Wir lesen unter anderem Auszüge aus seinem Erfolgsroman Tohuwabohu (1920), satirische Portraits führender Zionisten seiner Zeit, deutsch-hebräische Gedichte sowie Passagen aus nachgelassenen und bisher unveröffentlichten Briefen und Texten, die einen Querschnitt seines literarischen Schaffens in Deutschland und Palästina sowie Israel bieten. Bis heute ist der „Shalom Aleichem der Jekkes“, wie er von den deutschsprachigen Einwanderern Palästinas und Israels genannt wurde, relativ unbekannt. Vielleicht kann dieser Abend mit Gronemanns Texten daran etwas ändern, besitzen sie doch noch immer Aktualität – wenn schon: in jedem Fall versprechen sie kritische Kurzweil und nachdenkliche Unterhaltung.
 
Die Karikatur Sammy Gronemanns hat Josef Bass (1908 Lwow – 1995 Tel Aviv), langjähriger Karikaturist der Tageszeitung Haaretz, im Frühjahr 1945 gezeichnet. Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung seiner Erben Jonah Spiegelmann, Yael Chen und Raphael Bass.
 
Jan Kühne, ist derzeit Affiliated Researcher am Franz-Rosenzweig-Minerva Forschungszentrum für deutsch-jüdische Literatur und Kulturgeschichte. Er hat an der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg studiert und unter Leitung von Jakob Hessing am Zentrum für Deutschland-Studien der Hebräischen Universität promoviert, zum Thema: Die zionistische Komödie im Drama Sammy Gronemanns – Über Ursprünge und Eigenarten einer latenten Gattung.
In Zusammenarbeit mit Jakob Hessing, Hanni Mittelmann und Joachim Schlör ist er der Herausgeber der Kritischen Gesamtausgabe Sammy Gronemanns, von der die ersten drei Bände bereits erschienen sind. Darüber hinaus erforscht Jan Kühne derzeit Poetika deutsch-hebräischer Mehrsprachigkeit in deutscher, hebräischer und arabischer Kulturgeschichte. 
 

Die Texte werden gelesen von:

Jan Kühne
Silja Behre
Yael Goldman
Joel Landshut
Maimon Maor
 
 
Moderation:
Silja Behre (Minerva-Institut)
 
 
Anmeldung zur Zoom-Buchvorstellung
per Mail an
bibliothek-telaviv@goethe.de
Wir senden dann den Link zum Zoom-Treffen.
 
 

 

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