Salon-Treffen digital Das Monster der Erinnerung – Diskussion über das Buch von Yishai Sarid

Ausschnitt vom Buchcover: Monster © Kein & Aber

Mi, 27.01.2021

20:00 Uhr

Online

Zum Internationalen Holocaust-Gedenktag

Mit Ruth Achlama, Jackie Feldman und Michael Elm
 
Yishai Sarid eröffnet mit seinem Roman Monster ein erinnerungspolitisches Spannungsfeld, in dem die Effekte der staatlich geförderten Polenreisen in die Lager der Vernichtung einer kritischen Prüfung unterzogen werden. Sein Hauptprotagonist ist ein junger israelischer Historiker, der als Tourguide verschiedenen Gruppen den brutalen Liquidierungsprozess der europäischen Juden vor Augen führt. Im Resultat führt die gedenkstättenpädagogische Anstrengung allerdings eher zur Verrohung aller Beteiligten, wie die Romanhandlung nahelegt. Wir diskutieren mit dem Soziologen und Anthropologen Jackie Feldman, der Übersetzerin Ruth Achlama und Michael Elm über Sarids Roman und die Fallstricke der Erinnerungskultur.
 
 
Jackie Feldman © privat Jackie Feldman, ist außerordentlicher Professor für Anthropologie an der Ben-Gurion-Universität des Negev und Leiter des Rabb-Zentrums für Holocaust-Studien. Seine Forschungsinteressen sind Pilgerfahrt und Tourismus, Anthropologie der Religion, Holocaust-Erinnerung, ethnografisches Schreiben und Anthropologie von Museen. Er hat zwei Bücher veröffentlicht: "Above the Death Pits, Beneath the Flag: Youth Voyages to Poland and the Performance of Israeli National Identity" (Berghahn, 2008) und "A Jewish Guide in the Holy Land: How Christian Pilgrims Made Me Israeli" (Universität von Indiana, 2016). Sein aktuelles Forschungsprojekt ist "Memorial, Museum, Smartphone: Holocaust-Erinnerung in einer digitalen Generation übertragen".
 
 
 
 
Ruth Achlama © Goethe-Institut Israel/Cedric Dorin Ruth Achlama, geboren am 29.10.1945 in Quedlinburg, aufgewachsen in Mannheim.
Zunächst Sachbuchübersetzungen aus dem Englischen und Hebräischen, dann zunehmend und letzten Endes fast ausschließlich Übertragung hebräischer Literatur ins Deutsche (u.a. Werke von Amos Oz, Abraham B. Jehoschua, Meir Shalev, S. Yishar, Yoram Kaniuk, Ronit Matalon und Ayelet Gundar-Goshen).
1993-1995 Trägerin des Hieronymusrings, danach Weitergabe an den Arabisch-Übersetzer Hartmut Fähndrich.
1995 Paul-Celan-Preis, insbesondere für Oz-Übersetzungen.
2015 Deutsch-Hebräischer Übersetzerpreis für "Eine Wiener Romanze" von David Vogel und "1948" von Yoram Kaniuk.
2018 Bundesverdienstkreuz
2019 Shortlist Internationaler Literaturpreis für "Monster" von Yishai Sarid

 
 
Moderation: Michael Elm (Minerva Institute for German History, Tel Aviv University)
 
Anmeldung zum Zoom-Event

 
 

Zurück