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Jugendkongress in Kolkata
FUTURE (T)HERE: Jugend gestaltet Zukunft

Jugendkongress in Kolkata
Jugendkongress in Kolkata | © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Kolkata

Was bedeutet Nachhaltigkeit? Global betrachtet, lokal verankert und individuell gelebt? Wie hängen grüne Themen mit sozialer Gerechtigkeit, aber auch der persönlichen Suche nach Lebensglück zusammen? Und wie können wir all das nicht nur theoretisch erdenken, sondern sinnlich erfahren?

Nach dem Auftakt im November 2016 in Mumbai, wo der 1. Jugendkongress zum Thema „Nachhaltig leben“ stattfand, lud das Goethe-Institut/ Max Mueller Bhavan Kolkata vom 19.-21. Januar 2018 zum 2. Jugendkongress in seine neuen Räumlichkeiten in der Parkstreet ein.

Anita Mitra, Beauftragte der Bildungskooperation Deutsch in Kalkutta und auch schon Referentin beim 1. Jugendkongress in Mumbai, gefiel das Konzept sofort: „Ein wirklich wichtiges Thema für Indien und ein Format, das nicht nur die Schüler*innen zusammenbringt, sondern auch die Vernetzung mit den Schulen und lokalen Partnern fördert.“

Rund 100 Schüler*innen aus 20 staatlichen und privaten Schulen in Kalkutta und Nordostindien waren eingeladen, drei Tage lang in neun Workshops ihre Wünsche und Ideen für eine bessere Zukunft auszutauschen und verschiedene Aspekte des abstrakten Konzepts von Nachhaltigkeit spielerisch zu erforschen.
 „Es ist großartig zu sehen, wie aus der Idee eine Bewegung wird“, konstatiert Beata Weber, Leiterin der Sprachabteilung des Goethe-Instituts/ Max Mueller Bhavan in Mumbai und treibende Kraft hinter FUTURE (T)HERE.

Sehen, hören, fühlen, Riechen, schmecken

Zwölf Expert*innen aus Indien und Deutschland brachten dabei nicht nur eine globale, interkulturelle Perspektive in die Tagung ein, sondern auch ihre Kenntnis unterschiedlicher Formate: Über Tanz und Performance, Video- und Filmkunst, Koch-Experimente und Marktbesuche, kulturelle und grüne Exkursionen machten die Jugendlichen Erfahrungen, die zum Weiterdenken und Andershandeln inspirierten und die zum Abschluss beim "Open House" von Eltern und Lehrern gehört, gesehen, gefühlt und sogar geschmeckt werden durften. 
 
  • FUTURE (T)HERE: Jugendkongress © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Kolkata
    FUTURE (T)HERE: Jugendkongress
  • FUTURE (T)HERE: Kreativ © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Kolkata
    FUTURE (T)HERE: Kreativ
  • FUTURE (T)HERE: Podiumsdiskussion © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Kolkata
    FUTURE (T)HERE: Podiumsdiskussion
  • FUTURE (T)HERE: Auf der Bühne © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Kolkata
    FUTURE (T)HERE: Auf der Bühne
  • FUTURE (T)HERE: In Aktion © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Kolkata
    FUTURE (T)HERE: In Aktion
  • FUTURE (T)HERE: Am Schreibtisch © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Kolkata
    FUTURE (T)HERE: Am Schreibtisch
  • FUTURE (T)HERE: Hands on © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Kolkata
    FUTURE (T)HERE: Hands on
  • FUTURE (T)HERE: Gespräche © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Kolkata
  • FUTURE (T)HERE: Kreativ, anderer Stil © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Kolkata
    FUTURE (T)HERE: Kreativ, anderer Stil
  • FUTURE (T)HERE: Tauschbörse © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Kolkata
    FUTURE (T)HERE: Tauschbörse
  • FUTURE (T)HERE: Hands on, 2 © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Kolkata
    FUTURE (T)HERE: Hands on, 2
  • FUTURE (T)HERE: Auf der Bühne, 2 © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Kolkata
    FUTURE (T)HERE: Auf der Bühne, 2

Geschichten des Gelingens

Drei Workshops widmeten sich den Fragen, woher unsere Kleidung, Nahrung und andere Dinge des alltäglichen Lebens kommen, unter welchen Bedingungen sie hergestellt werden und welche Stationen sie bis zum Konsumenten durchlaufen. Ernüchternd mussten die Teilnehmer*innen feststellen, dass die Produktionsketten und Transportwege dabei oft sehr verschlungen und klare Antworten kaum möglich sind. Aber die Botschaft von Performance, Videokunst und eigenen Koch-Experimenten war auch, wie wichtig Bewusstsein und Information für Veränderung ist und dass jeder Einzelne als Bürger und Konsument zu einer besseren Zukunft beitragen kann.
 
Mit Artenvielfalt, kulturellem Erbe und der eigenen Identität beschäftigen sich drei weitere Workshops. Warum sieht man heute kaum noch Schmetterlinge in der Stadt? Welche Geschichten können uns Bauwerke in der Stadt erzählen und wie können wir diese Zeitzeugen für künftige Generationen bewahren? Und wie ist das eigene Lebensglück mit dem Thema Nachhaltigkeit verbunden? Die Beobachtungen und Erkenntnisse, die die Schüler*innen auf ihren Exkursionen sammelten, stellten sie auf Plakaten, in Filmen, Animationen und einer „Performativen Ausstellung“ zusammen.

Unser ökologischer Fußabdruck

Nicht schlecht staunten die Workshopteilnehmer*innen, die sich mit dem ökologischen Fußabdruck beschäftigten, über die Auswirkungen ihres Lebensstils auf den Planeten. Plastiktüten oder Stofftaschen? Fast Food oder regionale Zutaten? Ansatzpunkte für einen künftig bewussteren Umgang mit Ressourcen fanden sie in vielen Lebensbereichen und initiierten ihren ersten eigenen Küchengarten. Skepsis, aber auch Zuversicht drückte sich schließlich im „Hoffnungstanz“ der Gruppe aus, die sich mit den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen der UN beschäftigte.
 
Inspiriert von den „Geschichten des Gelingens“ des Kooperationspartners FUTURE PERFECT gehört FUTURE (T)HERE ohne Frage selbst schon zu den Geschichten des Gelingens - das beweist nicht zuletzt die Bitte der Teilnehmer*innen um eine baldige Fortsetzung sowie die Unterstützung verschiedener lokaler Partner und internationaler Organisationen wie UNESCO und UNICEF in Indien. Weitere Kongresse sind ausdrücklich erwünscht und geplant, ebenso wie die Implementierung und Unterstützung nachfolgender Schulprojekte.
 
Nicht zuletzt sind Kongresse dieser Art auch wunderbare Gelegenheiten für die Schüler*innen, ihre Kenntnisse der deutschen Sprache und Kultur zu vertiefen. 10 Schüler*innen aus Mumbai und Kalkutta haben zudem die Gelegenheit, ihre Kenntnisse in Düsseldorf, wo der nächste Jugendkongress im Juni 2018 stattfindet, weiter zu vertiefen und ihre Vorstellungen über eine „nachhaltige Gesellschaft“ mit deutschen Jugendlichen auszutauschen. Ausgerichtet wird die Begegnung vom Jungen Theater im Düsseldorfer Schauspielhaus, dem Initiierungspartner des Jugendkongresses. Denn die Zukunft des Planeten lässt sich nur gemeinsam verhandeln.
"Der größte Unterschied zwischen der Schule und den Workshops hier ist, dass wir in der Schule büffeln, aber hier lernen wir etwas. Hier haben wir die Dinge gelernt, die ich in der Schule nicht gelernt habe. Hier hat uns jeder ermutigt, mehr darüber herauszufinden, wie wir der Umwelt helfen und wie auch kleine Schritte bereits etwas verbessern können."
"Die Kinder hier sind 14 oder 15 Jahre jung. Und wenn sie mit dem weitermachen, was sie bei uns in den Workshops gelernt haben - recyceln, upcyceln, wiederbenutzen und überdenken - dann werden sie ein verantwortungsbewusstes modernes Leben führen. Das wird langfristig großen Einfluss auf unsere Umwelt haben." 
"Der Inhalt des Workshops ist absolut neu für uns. Wir haben noch nie die Straßen erkundet noch mit den Straßenhändlern gesprochen, über das Essen und woher es kommt. Aber das Wichtigste ist, dass wir diese alltäglichen Aktivitäten mit Nachhaltigkeit verbinden. Darüber haben wir so noch nie nachgedacht."
"Ich wollte, dass meine Tochter an dem Kongress teilnimmt, weil ich fest daran glaube, dass die Jugend und unsere Kinder unbedingt einbezogen werden müssen, wenn es um die Rettung unseres Planeten geht. Ich bin überzeugt, sie sind diejenigen, die es umsetzen."
"Ich habe für mich sehr viel in den verscheidenen Workshops gelernt. Was mich am meisten beeindruckt hat, war der Übergang von wissenschaftlicher Information in eine künstlerische Auseinandersetzung. Als Lehrer nehme ich jede Menge Input für künftige Schulprojekte mit. Aber auch Kontakte zu deutschen und lokalen Organisationen, die sich mit dem Thema befassen."

 

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