Auftrag Demonstration
Saros 132

Von Rohini Devasher

Sa, 14.09.2019
18:30 Uhr Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Kolkata

Spekulationen über das Feld sowie ein Gespräch mit Video, Klang und Bild sollen Formen hervorbringen, durch die wir damit beginnen können, das ,Feld‘ sowohl als eine Reihe physischer Orte—Himmel, Meerfestungen, Observatorien, Teleskope usw.—als auch als Methodologie zu sehen, in der das ,Feld‘ zu einem Forschungsraum wird, in dem man das Ungewöhnliche erforschen kann. Das Gespräch ist Teil des umfassenden Saros 132-Projekts, welches unseren Planeten als ein sich ständig entwickelndes Konstrukt betrachtet und die Untersuchungen darüber, was wir wissen, was wir uns vorstellen und was wir uns für unsere Zukunft—in und mit ihr—erhoffen, miteinander kombiniert.

Saros ist ein Zeitraum von ungefähr 6,585.3 Tagen oder 18 Jahren, 11 Tagen und acht Stunden, der zur Vorhersage von Mond- und Sonnenfinsternissen verwendet wird. Wenn eine Saros-Periode nach einer Eklipse vergangen ist, kehren Sonne, Erde und Mond zu etwa derselben relativen Geometrie—einer beinahe geraden Linie—zurück, und eine nahezu identische Verfinsterung findet statt. Am 6. Dezember 2019, um 8.07 Uhr, werden südindische Staaten, darunter Tamil Nadu, Karnataka und Kerala, Zeuge einer ringförmigen Sonnenfinsternis werden. Diese Finsternis ist Teil des Saros-Zyklos 132 und stellt Nummer 46 von 71 Vorkommnissen dieser Reihe dar. Die Reihe nahm am 13. August im Jahre 1208 mit einer partiellen Sonnenfinsternis ihren Lauf und wird mit Nummer 71 als partieller Sonnenfinsternis am 25. September 2470 enden. SAROS 132 erhofft sich, die Geometrie von Erde, Mond und Sonne sowie die Geometrie zwischen Ereignis (Sonnenfinsternis) und Ort (Kodaikanal Sonnenobservatorium) in einer räumlichen und temporalen Verbindung ins Gespräch zu bringen. Eine Eklipse der Ideen, der direkten Beobachtung und Erfahrung einerseits, und Informationen und Daten andererseits—beide Seiten repräsentieren spezifische Arten, die Sonne und unsere jeweilige Position zu ihr philosophisch und wissenschaftlich zu verstehen.

Akteurin

Rohini Devasher ist ausgebildete Malerin und Grafikerin; sie arbeitet mit einer Vielfalt von Medien, einschließlich Videos, Drucken und großen, ortsspezifischen Malereien. Bei ihrem aktuellen Werk handelt es sich um eine Sammlung ,merkwürdiger‘ Terrains, die durch Beobachtungen, Aufzeichnungen und die Neuvorstellung von Objekten und Räumen—die an der Schnittstelle zwischen Kunst und Wissenschaft, Natur und Kultur, Wahrnehmung und Produktion existieren—gestaltet wurden. Devashers Werke wurde u.a. im Museu d'Art Contemporani de Barcelona (MACBA) (2018); bei der 7. Moscow Biennial (2017); im Spencer Museum of Art (2018,16); in den USA, im MAAT Museum of Art and Technology, Lissabon, am ZKM in Karlsruhe (2016); in der Whitechapel Gallery, London (2016); und der 5. Fukuoka Asian Art Triennial (2014) gezeigt. Zudem fanden ihre Soloausstellungen im Bhau Daji Lad City Museum, Mumbai (2016, 2018); am Vis-a-Vis Experience Centre, New Delhi (2016);  und im Project 88, Mumbai (2013,2009) statt. Eine ihre aktuellen Ausstellungen umfasst ,Hopeful Monsters’ im Project 88, Mumbai (2019). Zur Zeit werden Devashers Werke auf der 14. Sharjah Biennial ,Leaving the Echo Chamber’ gezeigt.