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Max Mueller Bhavan | Indien Kolkata

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Jai Bhim Comrade

Jai Bhim Comrade
© Anand Patwardhan

Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Kolkata

Ein Film von Anand Patwardhan
Länge: 182 Minuten; Jahr: 2012; Sprache: Marathi, Hindi mit englischen Untertiteln

Seit Jahrtausenden wurden Dalits in Indien als ,Unberührbare‘ verabscheut, ihnen wurde der Zugang zu Bildung verwehrt und sie wurden wie Zwangsarbeiter behandelt. 1923 brach Bhimrao Ambedkar dieses Tabu, indem er im Ausland promovierte und für die Befreiung seiner Gemeinschaft kämpfte. Er entwarf die indische Verfassung und brachte seine Anhängerschaft dazu, sich vom Hinduismus weg- und dem Buddhismus zuzuwenden. Noch heute verbreitet sich seine Legende durch Gedichte und Lieder. Im Jahr 1997 wurde eine Statue Dr. Ambedkars in einer Mumbaier Dalit-Siedlung durch eine Schuhegirlande entweiht. Als sich die wütenden Bewohner*innen versammelten, eröffnete die Polizei das Feuer und tötete dabei 10 Menschen. Vilas Ghogre, ein linksgerichteter Dichter, erhängte sich daraufhin aus Protest. Jai Bhim Comrade wurde über 14 Jahre hinweg gedreht; der Film begleitet die Poesie und Musik von Menschen wie Vilas und macht eine subalterne Tradition der Vernunft sichtbar, die bereits seit Lebzeiten des Buddha gegen Aberglaube und religiösen Fanatismus angekämpft hat.

AUSZEICHNUNGEN:

Bester Film, Films South Asia, Kathmandu, Nepal

Bester Film, Mumbai International Film Festival

Bester Dokumentarfilm, Hong Kong International Film Festival

Bartok Prize, Jean Rouch International Film Festival, Paris, Frankreich

Special Jury Award, National Awards, Indien

Golden Camel, Jaipur International Film Festival

Anand Patwardhan dreht seit mehr als vier Jahrzehnten politische Dokumentarfilme, in denen er vielfältigen und kontroversen Themen nachgeht, die sich auf Kernprobleme des sozialen und politischen Lebens in Indien beziehen. Viele seiner Filme wurden zum einen oder anderen Zeitpunkt von staatlichen Fernsehsendern in Indien verboten und zum Gegenstand von Rechtsstreitigkeiten, in denen Anand die Zensurbeschlüsse erfolgreich anfechten konnte.

Seinen B.A. in Englischer Literatur erhielt Anand 1970 von der Bombay University; 1972 erhielt er ein Stipendium für einen weiteren B.A. in Soziologie von der Brandeis University und erwarb 1982 seinen Masterabschluss in Kommunikationswissenschaft von der McGill University.

Anand ist bereits seit seiner Studentenzeit Aktivist—er nahm an Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg teil; war Freiwilliger in Caesar Chavez United Farm Worker’s Union; arbeitete in Kishore Bharati, einem ländlichen Entwicklungs- und Bildungsprojekt in Zentralindien; war Teil der Bihar Anti-Korruptionsbewegung 1974/75 und engagierte sich in der Bewegung für Bürgerrechte und demokratische Rechte während und nach dem Emergency von 1975 bis 1977.

Seitdem ist er in Bewegungen für die Wohnrechte der städtischen Armen und für kommunale Harmonie aktiv und beteiligt sich an Aktionen gegen ungerechte, nicht-nachhaltige Entwicklung, Militarismus und nuklearen Nationalismus.

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Sie können den Film hier am 17. Februar 2021 um 17:00 Uhr anschauen.

Nach der ersten Vorführung am 17. Februar 2021 um 17.00 Uhr, ab 20.15 Uhr (IST), können Sie sich an einer Live-Diskussion mit dem Filmemacher und Senior-Journalist Vidyarthi Chatterjee beteiligen.

Haftungsausschluss: Die in der Diskussion geäußerten Ansichten sind die persönlichen Ansichten der betreffenden Person und liegen nicht in der Verantwortung / Sichtweise unseres Instituts.

 

Details

Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Kolkata

Park Mansions, Gate 4
57A, Park Street
700016 Kolkata