Residenz-Projekt Indo-Europäisches Residenzprojekt Kolkata)

Residenzprojekt © Goethe-Institut Kolkata / Design: Friso Maecker

2 November 2018 & 14 Dezember 2018

Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Kolkata

Das Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Kolkata (www.goethe.de/kolkata) und das Alliance Française du Bengale (http://bengale.afindia.org) organisieren in Zusammenarbeit mit der in Kolkata ansässigen Galerie CIMA (http://www.cimaartindia.com/) und dem Kala Bhavana, Visva Bharati University, Santiniketan, Westbengalen (www.visvabharati.ac.in) das zweite interdisziplinäre Indo-Europäische Residenzprojekt Kolkata. Der Aufenthalt findet in Kolkata und Santiniketan in Westbengalen, Indien, statt und wird sieben Wochen andauern (davon sechs Wochen in Kolkata und eine Woche in Santiniketan).

Im Indo-Europäischen Residenzprojekt werden drei Künstler/innen (aus Deutschland, Frankreich und Indien), die jeweils verschiedene Kunstformen ausüben, für sieben Wochen miteinander arbeiten und gemeinsam die Stadt erkunden. Während ihres Aufenthalts werden die Künstler/innen mit kosmopolitischen und kulturell-interessierten Personen, Künstler/innen, NRO und anderen Interessierten Westbengalens zu einem produktiven Austausch zusammenkommen.
Ziel des Residenzprojekts ist die Kreation eines individuellen oder kollektiven Kunstprojekts während des Aufenthalts in Indien. Durch die persönlichen künstlerischen Erfahrungen und die Arbeit mit Künstler/innen aus verschiedenen Ländern soll das Engagement zur Schaffung eines neuen kulturellen Raumes beitragen, in dem Platz für inspirierende Ideen und die Produktion herausragender Ergebnisse ist.
 
Der in diesem Jahr ausgewählte Künstler aus Deutschland ist Christian Bold.

Christian Bold © Klaus Wolf Christian Bold (Deutschland)
Christian Bold wurde in Leipzig, Deutschland, geboren. Nach Beendigung seines Studiums der Rechtswissenschaften im Jahr 2006 schrieb er sich an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig ein. Dort verbrachte er einen Großteil der Zeit mit dem Herstellen von Drucken und Skulpturen. Während seines Aufbaustudiums als Meisterschüler unter dem New-Leipzig-School Maler und Grafiker Christoph Ruckhäberle begann er, mit Acrylfarben auf groß-formatige Leinwände zu malen. Bolds Stil ist von den bildhaften Welten angewandter und subkultureller Kunstformen wie Comic, Agit Prop und Graffiti beeinflusst. Die Pathosformeln und Konventionen der figurativen Malerei werden durch einen technoiden Stil und Re-Kontextualisierung zitiert und gleichzeitig unterminiert und hinterfragt.
Christian Bolds Malereien widersprechen auf aggressiver Weise den neo-surrealistischen und neo-romantischen Tendenzen der vielgestaltigen Malerei-Tradition der New-Leipzig-School und sind gleichzeitig auch Teil und Forsetzung dieser Tradition.

Die teilnehmenden Künstler/innen aus Frankreich und Indien sind:

Lorella Paleni (France)
Ihre künstlerische Erforschung untersucht verschiedene Themen, einschließlich Ökologie, Frauen, Natur und die Beziehungen zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Tieren. Das Projekt, an dem sie in Kolkata arbeiten möchte, beinhaltet vielfältige Medien: sowohl Bilder und Zeichnungen als auch das Sammeln von Audio- und Videomaterial, welches in einem Animationsfilm verarbeitet werden soll, der als Reaktion auf die Umwelt und das Leben in Kolkata gelten soll. Sie hofft, während ihrer Zeit in Kolkata und dem kurzen Aufenthalt in Santiniketan mit der lokalen Bevölkerung in Kontakt zu kommen und etwas über deren Beziehung zum Land und seine Transformationen zu lernen. Ihr besonderes Interesse gilt dem Botanischen Garten Kolkatas, welcher im Jahr 1787 gegründet wurde und den 250 Jahre alten Banyanbaum beheimatet. Kolkatas reiche revolutionäre Geschichte und der antikoloniale Widerstand sind dabei wichtige Aspekte, die sie in der Ausführung ihres Projektes zu berücksichtigen beabsichtigt. Gemäß der Ziele des Residenzprojektes wird sie ihr Projekt in Westbengalen für Variationen und Veränderungen offen halten; die Begegnungen, die sie in Kolkata und Santiniketan haben wird, werden ihr Projekt beträchtlich prägen. Ihre Kunstpraxis entwickelt sich organisch und intuitiv; sie glaubt, dass diese Art des Ansatzes perfekt mit dem Charakter des Resizenzprojektes synchronisieren wird. Sie weiß, dass ihre Arbeit durch die Erfahrungen und den Austausch mit anderen Künstler/innen und Nicht-Künstler/innen während ihres Aufenthalts zutiefst profitieren wird.  

Ina Kaur (Indien)
Ina Kaur wurde in Neu-Delhi geboren; zur Zeit lebt und arbeitet sie in ihrem Studio Inkspace' in Bangalore, Indien. Sie wurde als printbasierte Künstlerin ausgebildet, aber ihre kreative Praxis erstreckt sich über verschiedene Medien und Disziplinen. Ihr Interesse dehnt sich weiter auf kreative Erkundungen in der öffentlichen Sphäre, sozialen Verpflichtungen und Zusammenarbeit aus. Kaurs Studio-Recherchepraxis erforscht, wie Identitäten durch Geschichte, Gesellschaft und unsere unmittelbare Umgebung definiert und beeinflusst werden. Ihre aktuelle Beschäftigung untersucht das, Dazwischensein' oder den dritten Raum', am Schnittpunkt zwischen Lokalismus und Globalismus liegend, welcher eine neue perspektivische ,Hybridität' formt. Im Allgemeinen sind ihre Arbeiten philosophischer Natur und in ihrem Ausdruck abstrakt. Rudimentäre Formen getrennt zu betrachten und zu vereinfachen, erlauben ihr den Übergang von greifbaren zu nicht-greifbaren Konzepten. Während des Indo-Europäischen Residenzprojektes wird Kaur, Impressionen kultureller Muster-deren Einzigartigkeit und Gemeinsamkeiten' untersuchen. Ihr geplantes Projekt versucht, die einmalige Identität des Ortes KaliKata' durch das Befassen mit Objekten kultureller, historischer und sozialer Bedeutung einzufangen. Dabei wird sie dessen reiche kulturelle Muster und Texturen sammeln und dokumentieren.

Datum: Freitag, den 2. November 2018, 18:30 Uhr

Ort: Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Kolkata (Terrasse)

Eröffnung des Indo-Europäischen Residenzprojekts Kolkata
Die Eröffnung des Programms beinhaltet Präsentationen aller drei Künstler/innen über  ihre vorherigen Werke, um dadurch sich selbst, ihre Interessenbereiche, ihre Hintergründe sowie ihr spezifisches Expertengebiet vorzustellen. Es wird der erste Abend der Interaktion und des Austauschs zwischen den Künstlern und den Menschen in Kolkata sein.

Datum: Freitag, den 14. Dezember 2018, 18:30 Uhr

Ort: Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Kolkata

Die Abschlusspräsentation
Die Abschlusspräsentation wird die Vorstellung der Werke beinhalten, welche  entweder kollektiv oder individuell von den Künstler/innen während ihres erfahrungsreichen Aufenthalts in Kolkata und Santiniketan, Westbengalen, erstellt wurden.

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