Installation / Ausstellung Moon Walk

Von Madhuja Mukherjee und Avik Mukhopadhyay

Diese multimediale Installation wird einem die Komplexität der „bemannten“ Mondlandung im Jahr 1969 ins Gedächtnis rufen, der eine Serie von erfolglosen Versuchen im selben Jahrzehnt vorausging und danach auch folgten.

Bei dieser Ausstellung, die im Rahmen von Five Million Incidents stattfindet, geht es jedoch nicht vorrangig um das Ereignis selbst. Sie handelt von weitverbreiteten  Wahrnehmungen und Fantasien über den Mond wie zum Beispiel Liebeslieder, Rituale und Science- Fiction-Erzählungen. Moon Walk regt dazu an, über diese nachzudenken und thematisiert ebenso den politischen Kampf um das Hissen der ersten Flagge auf dem Mond.

Die Ausstellung wird am Montag, den 23. September 2019 um 18 Uhr eröffnet und kann bis zum 28. September täglich von 10 bis 18:30 Uhr besucht werden (außer an Sonntagen oder öffentlichen Feiertagen).

Moon Walk, von Madhuja Mukherjee in Zusammenarbeit mit Avik Mukhopadhyay, erforscht das ironische Wechselspiel zwischen einer Reihe von gescheiterten und erfolgreichen ,Mondlandungs‘-Versuchen und Darstellungen des Mondes aus der Populärkultur. Diese Verspieltheit betont die Auslöschung spezifischer Kulturformen—z.B. Lieder, Gedichte, Kalenderkunst—und wirft Licht auf den sich immer mehr verstärkenden  Kampf um den Mond. Gleichzeitig treffen wir jeden Tag auf einen in zunehmendem Maße ,verwissenschaftlichten‘ Mond. Dieser Szientismus vernichtet Ethnogeschichten und beeinträchtigt die Geschichte wissenschaftlicher Vorstellungen. Wir reagieren dabei auf zeitgenössische Debatten rund um das ,Anthropozän‘. Unsere politischen Geschichten haben uns dazu gedrängt, uns den Mond als indisches Phänomen neu vorzustellen, wobei unsere diversen kulturellen und poetischen Erfahrungen zu vorrangig ereignisorientierten Bewegungen gemacht werden. Deswegen hoffen wir durch eine groß-angelegte Multimedia-Installation Wege zu finden, um den Mond ,,wieder zu bezaubern‘‘ und die Faszination der Science-Fiction Genres anzusprechen, zu denen die vielen Facetten des Mondes rechtmäßig gehören.

Akteure

Madhuja Mukherjee ist Künstlerin, Filmemacherin und Lehrerin. Sie unterrichtet Filmwissenschaft an der Jadavpur University und ist Autorin von Büchern und wissenschaftlichen Aufsätzen. In ihre Kunstpraxis fließt forschungsbasiertes Wissen ein, während sie ihre Studien über Kulturgeschichte in Kunstprojekte umformt. Sie ist ARThinkSouthAsia Fellow (2013-2014) und präsentierte ihre Solomedien-Installationen bereits bei zahlreichen internationalen Programmen und Veranstaltungsorten. Filme, die von ihr geschrieben wurden (Qissa, 2013) und bei denen sie Regie geführt hat (Carnival, 2012), gewannen internationale Anerkennung. Zur Zeit arbeitet Madhuja mit der Unterstützung von der India Foundation for the Arts an ihrer zweiten Graphic-Novel ,The Dog Star‘. Sie ist Leiterin des TENT Little Cinema International Festival, Kolkata.

Avik Mukhopadhayay ist ein hervorragender Kameramann und Filmemacher, bekannt für seine Filme Patalghar (2003), Chokher Bali (2003), Bunty aur Babli (2005), Chitrangada (2012), Bhooter Bhobishyat (2012), Pink (2016), October (2018), Badla (2019) etc. Avik hat ein Diplom in Kinematografie (1993) vom Film & TV Institute of India, Pune. Sein erstes direktoriales Projekt war Ekti Tarar Khonje (Bengali, 2010). Bereits dreimal erhielt er den National Award for Best Cinematography. Momentan arbeitet er an einem experimentellen Stop-Motion-Animationsfilm mit dem Titel LUBDHAK und wird dabei von der India Foundation for the Arts, Bangalore, unterstützt. Avik ist ein Gründungsmitglied von TENT (theatre for experiments in new technologies) in Kolkata.

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