Docu-Forum-Online Holy Rights

Holy Rights 511 © Farha Khatun

Mi, 24.03.2021

18:30 Uhr IST

Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Kolkata

Ein Film von Farha Khatun
Länge: 52 Minuten 50 Sekunden / Jahr: 2020/ Sprache: Urdu mit englischen Untertiteln

Safia, eine tiefgläubige muslimische Frau aus Bhopal in Zentralindien, vertritt die Überzeugung, dass die patriarchale Mentalität der Interpreten der Scharia muslimischen Frauen Gleichberechtigung und Gerechtigkeit in der Gemeinschaft verwehrt. Aus diesem Grund nimmt sie an einem Programm teil, das Frauen zu Quazis ausbildet (muslimische Geistliche, die das Personenstandsrecht auslegen und vollstrecken) – eine traditionelle Männerdomäne. Der Film begleitet sie auf ihrem Weg, auf dem sie sich gegen Widerstände zur Wehr setzt und sich auf bisher unbekanntem Terrain zurechtzufinden versucht; der Film zeigt die Spannungen die entstehen, wenn Frauen den Status quo verändern wollen und sich Narrative aneignen, die ihr persönliches Leben betreffen. Mithilfe von Safia ,Apa‘ – oder ,ältere Schwester‘, wie sie auch genannt wird – nehmen weitere Frauen an dem Programm teil; anhand ihrer gelebten Erfahrungen bezieht der Film Stellung zu der Willkürlichkeit der gängigen Praxis des ,triple talaq‘ (sofortige Scheidung durch dreimalige Wiederholung des Wortes ,talaq‘). Diese und andere entscheidende Momente, auf politischer und juristischer Ebene, werden im Film ebenso thematisiert wie die sich verändernden sozio-politischen Umstände, die sich auf das Leben der Frauen auswirken.

Auf seiner vierjährigen Reise dokumentiert der Film die Bewegung gegen den ,triple talaq‘, den Kampf muslimischer Frauen gegen Bevormundung in der eigenen Gemeinschaft sowie deren Ablehnung äußerer Akteure, die sich die Bewegung für eigene politische Zwecke zunutze machen wollen.  

Internationale Premiere: 54th HOF International Film Festival, Deutschland

Farha Khatun
Nach dem Abschluss eines zweijährigen Postgraduiertendiploms in Filmbearbeitung unter Roopkala Kendro arbeitete Farha an zahlreichen Dokumentarfilmen, Kurz- und Spielfilmen. Ihr Regie-Debütfilm ,I am Bonnie' über die Rückschläge, Träume und Errungenschaften eines Transgender-Fußballerspielers, feierte seine Weltpremiere auf dem BFI Flare: London LGBT Film Festival, gewann den National Award für den besten Film über soziale Themen, wurde auf dem Kolkata International Film Festival zum besten Dokumentarfilm gekürt und auf vielen weiteren internationalen Festivals vorgeführt. Ihr erster Film in Spielfilmlänge, ,Holy Rights‘ - der von Safia handelt, die an einem Programm teilnimmt, das Frauen zu Quazis ausbildet (muslimische Geistliche, die das Personenstandsrecht auslegen und vollstrecken) und der gleichzeitig die gelebten Erfahrungen mehrerer Frauen abbildet, die gegen  die  gängige Praxis des ,triple talaq‘ kämpfen (sofortige Scheidung durch dreimalige Wiederholung des Wortes ,talaq‘) - reist zu zahlreichen nationalen und internationalen Festivals. Farha ist zudem Mentorin mehrerer Workshops über das Filmemachen, in denen Frauen in den ländlichen Gegenden Indiens über den Einfluss audiovisueller Medien - insbesondere über Dokumentarfilme - aufgeklärt werden, um sie zu befähigen, eigene Belange und Gedanken auszudrücken.

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Sie können den Film hier anschauen.

Nach der Vorführung, ab 20:00 Uhr (IST), können Sie sich auf Facebook an einer Live-Diskussion mit der Filmemacherin beteiligen.

Um an der offenen Diskussion teilzunehmen, folgen Sie einfach diesem Link   

Während die Diskussion im Live-Stream ausgestrahlt wird, können Sie Ihre Fragen in die Kommentarspalte schreiben.


TRAILER

 
 

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