Konferenz Trauma & Versöhnung

Trauma & Reconciliation © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan

C.D. Deshmukh Auditorium: Donnerstag, 22. März 2018, 17:30 Uhr - 21 Uhr | Seminarräume 1, 2 & 3: Freitag, 23. März 2018, 10 Uhr -18 Uhr & Samstag, 24. März 2018, 10 Uhr -19 Uhr

India International Centre (IIC), 40, Max Mueller Marg

Erinnern oder vergessen?

Trauma ist ein paradoxes Phänomen: Eine Erinnerung drängt sich ins Bewusstsein, obwohl man sie gerne vergessen würde. Sie ruft Dinge ins Gedächtnis, die längst im Dunkel der Vergangenheit hätten versinken sollen.

Traumata können ein Individuum mit einer Gemeinschaft verbinden. So können sie etwa einen Bezug zur Geschichte einer Nation schaffen. Traumata verschmelzen individuelle und kollektive Geschichte zu einer einzigen, vielschichtigen Einheit aus verwobenen Erinnerungen, Narrativen, Erfahrungen, Illusionen, Emotionen und Sehnsüchten. Viele Gesellschaften sind betroffen von den Nachwirkungen von Krieg und Gewalt, von schmerzhaften Eindrücken, die aus verschiedenen Gründen am Leben erhalten und weitergegeben werden, oft über viele Generationen. Es stellt sich die Frage: Ist es besser sich zu erinnern, anstatt zu vergessen? Wie geht man mit dem Gegensatz zwischen dem Wunsch nach Versöhnung und dem Verlangen nach Gerechtigkeit um? Bedeutet Versöhnung immer zu vergeben und zu vergessen? Wie kann eine Versöhnung gelingen, die heilsam wirkt, anstatt die Ungerechtigkeiten, die dem Opfer widerfahren sind, fortzusetzen?

Diese Fragen sind von nicht nur psychologischer, sondern auch von großer politischer Bedeutung, sind doch in der heutigen Zeit so viele Gesellschaften von kollektiven Traumata betroffen.

Durch eine Reihe von Präsentationen und Vorträgen werden ExpertInnen verschiedener Disziplinen – Psychologie, Psychoanalyse, Soziologie, Medizin – Informationen zum Stand der Forschung liefern und Fallstudien aus aller Welt vorstellen, die beispielsweise von der Gewalt zwischen verschiedenen ethnischen Gruppen in der Folge der Spaltung des ehemaligen Jugoslawien zum arabisch-jüdischen Konflikt in Israel reichen; von gesellschaftlicher Gewalt in Indien bis zum problematischen und schmerzhaften Prozess  der Versöhnung in Südafrika.

Die Konferenz wurde von Farah Batool und Leonhard Emmerling vom Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan in Neu Delhi initiiert und wird kuratiert durch Prof. Sudhir Kakar.

Um sich für Konferenz anzumelden, schreiben Sie bitte an: Shweta.Wahi@goethe.de

Zurück