Five Million Incidents | Conversation Act the Victim: Conversation with Friends

Montag, 9 - Mittwoch, 11 Dezember 2019, 18 Uhr-20 Uhr

Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan New Delhi

Von Paribartana Mohanty

Der Begriff der Freundschaft ist zentral für das Nachdenken über Funktion und Struktur des künstlerischen Umfeldes. Besonders im Falle junger KünstlerInnen, in dem die wechselseitigen Abhängigkeiten emotionaler, ökonomischer und intellektueller Natur sind, lässt sich das künstlerische Schaffen nicht losgelöst von Prozessen des Teilens, der Kooperation, des Disputs und des Streits verstehen. Künstlerische Freundschaften sind dynamisch - und die involvierten Parteien beeinflussen einander gegenseitig. Mich interessieren die nicht-linearen, nicht-symbiotischen Aspekte von Freundschaften unter KünstlerInnen, ihre Eigenheiten und ihre Grenzen. Dieses Projekt hat auf indirekte Weise zur künstlerischen Zusammenarbeit entlang solcher freundschaftlicher Beziehungen geführt.

Zu dieser letzten Veranstaltung einer Konversationsreihe im Rahmen von Five Million Incidents sind einige meiner Freunde eingeladen, um drei wichtige Werke der Oriya-Literatur zu besprechen: ଛମାଣ ଆଠ ଗୁଣ୍ (Six Acres and a Third, 1896) von Fakir Mohan Senapati, ମାଟିର ମଣିଷ (Born of the Soil, 1931) von Kalandi Charan Panigrahi und ମାଟିମଟାଳ (The Fertile Soil, 1964) von Gopinath Mohant.

Der Entstehungszeitraum der drei Romane erstreckt sich über fast 70 Jahre, dabei teilen sie Sprache (Oriya) und Schauplatz (Orissa). So dokumentieren sie zusammen eine sich über die Zeit entfaltenden Tragödie - einen Konflikt, die Geschichte einer Widerstandsbewegung. Es wird im Laufe der Bücher klar, dass die Geschicke von Zamindars und Bauernschaft, obwohl gegensätzlich, doch untrennbar miteinander verwoben sind. Eine Frage, die sich beim Lesen der drei Werke aufdrängt ist: Wieso dauerte es so lange, bis das Motiv der Rebellion auch nur in Romanform imaginiert werden konnte?

Teilnehmer:
Anish Cherian ist Künstler und Architekt und Träger des "Legislative Assistant for Member of Parliament Fellowship". Cherian wird an jedem Tag der Konversation eine visuelle/textliche Quelle vorstellen und so der Frage nachgehen, "wie die Veranstaltung zu visualisieren und der Widerstand zu organisieren" ist.

Ashis Kumar Palei ist Bildhauer und Absolvent des College of Art in Neu Delhi.

Mohit Kant ist multidisziplinärer Künstler und Autor mit Wohnsitz in Delhi. Kand fertigt Zeichnungen, Skulpturen, Installationen und Fotografien an und führt Performances durch. Seine künstlerische Praxis umfasst außerdem Poesie, Skripten und illustrierte Erzählungen. Durch sein Werk spricht er Themen wie menschliches Begehren, Psychologie und Zukunftsvisionen an.

Subhashish B. ist Dokumentarfilmer und Medienforscher. Er ist Digital Identity Fellow bei Yoti und Direktor der O-Foundation. Subhashish wird der Frage nachgehen, ob die Konstellation der zentralen Figuren des Romans Matira Manisha Parallelen zum lokalen Ökosystem aufweist, und die sich im Laufe der Erzählung wandelnde Rolle des "Opfers" untersuchen.

Sabyasachi Pattanayak ist Fotograf und arbeitet derzeit als Kunstlehrer in Orissa. Er wird drei Figuren charakterisieren, die in einer Konfliktsituation des Romans eine neutrale Position beziehen.

Vidur Sethi beschäftigt sich mit Literatur, bildender und darstellender Kunst. Er forscht zur Institutionalisierung der Kindheit, Sprache, Queerness und interdisziplinärer Pädagogik. Pattanayak wird in der imaginierten Rolle eines Jugendlichen die Hintergründe des Romans Maitri Manisha (Born of the Soil) beleuchten und Sabuja Yuga sowie Jugendbewegungen und ihre Krisen diskutieren. Er wird sich dabei im Gespräch mit Lasya Kahli, Nitish Arora und Rajni Seth befinden.

Moderator: Paribartana Mohanty ist ein Geschichtenerzähler, der sich der Mittel der bildenden Kunst bedient.

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