Von Abhijit Pal
Im März 2018 zogen Fünfzigtausend indische Bauern sieben Tage und sechs Nächte lang über 180 Kilometer von Nashik nach Mumbai, um für bessere Lebensbedingungen zu demonstrieren. Der "Forest Rights Act" von 2006 war im Jahr 2018 noch immer nicht umgesetzt worden und viele Bauern, denen Waldparzellen zur Selbstversorgung zugewiesen werden sollten, hatten noch keine entsprechenden Titel erhalten. Am Rande dses einwöchigen Protestmarsches trug sich Alltägliches, Anrührendes und Erschütterndes zu: Schüler schrieben Abschlussexamen, Dorfbewohner verteilten Kekse unter den Marschierenden und wer könnte je Bilder der von Blasen übersäten Fußsohlen der Demonstranten vergessen? Wie erinnern sich die damaligen Teilnehmer heute, zwei Jahre danach, an die Ereignisse?
In jüngster Zeit haben, zu sehen beispielsweise an der Klimabewegung und den Protesten von Hongkong, Demonstrationen und öffentlicher Protest erneut an Bedeutung gewonnen. Für alle, die 2018 nicht zugegen sein konnten, obwohl sie gerne ihre Solidarität bekundet hätten, hat Abhijit Pal eine nachträgliche Gelegenheit geschaffen. Indem die BesucherInnen an einem Miniaturmodell der 180 Kilometer langen Route, die die protestierenden Bauern damals zurücklegten, entlang schreiten, können sie die geschichtsträchtige Reise im Sinne des hinduistischen
Darshan nacherleben. Es werden außerdem Auszüge der von Abhijit Pal gesammelten Berichte von Zeitzeugen zu lesen sein, die in den Mainstream-Medien nicht auftauchten.
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