Musik TUBES & WIRES

Music ©UllaCBinder

Sa, 24.11.2018

Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan @ Library

Niels Klein TUBES & WIRES 

Niels Klein               Klarinette, Altklarinette, Audioeffekte
Lars Duppler           E-Klavier, Synthesizers
Hanno Busch          E-Gitarre, Elektrischer Bass
Ralf Gessler            Schlagzeug

Niels Kleins Quartett Tubes & Wires bietet seinen Hörern alles andere als ein alltägliches Line-Up: Mit Lars Duppler an E-Piano und Synthesizern, Hanno Busch an Gitarre und Bass, Ralf Gessler am Schlagzeug und dem Bandleader an verschiedenen Klarinetten, präsentiert Klein kraftvollen Rock, gespielt mit einem Elan, wie man ihn sonst nur bei Jazzmusikern findet.  
Ein wenig ironisch taufte Saxophonist, Klarinettist und Komponist Klein seine Band und das neue Album Tubes & Wires. Dabei steht „Tubes“ für die verschiedenen Klarinetten, die Klein spielt; „Wires“ repräsentiert die Vielzahl an kabelverbundenen elektronischen, analogen und digitalen Hilfsmittel für die Spezialeffekte seiner Klarinetten.

Tatsächlich klingt Kleins Tubes & Wires ganz nach einer Neuauflage von Joe Zawinuls Motto für Band Weather Report aus den 1970 Jahren – ‘We always solo, we never solo‘ – für europäische Improvisationskünstler der Gegenwart. Um einen eigentümlichen, unverwechselbaren analog-elektrischen Klang zu kreieren, bleibe die Zusammensetzung der Instrumente der Bandmitglieder flexibel, erklärt Klein; auch verabschiede er sich selbst von der klassischen Rolle eines Solisten.

Für den ungewöhnlich „zerstreuten“ Klang von Tubes & Wires gibt es mehrere Gründe: Da jeder Musiker in Kleins Quartett mit seinen verschiedenen Instrumenten eine andere Rolle einnimmt, wird es ein Leichtes, stilistische Grenzen zu überschreiten, Improvisationen über die Grenzen der Tonalität hinaus auszudehnen und Elemente von „Sound und Groove“ in einem loses Geflecht aus Jazz, Rock, Pop, Funk und Clubkultur zu vereinen.
Im Allgemeinen verzichtet die Band auf digitale Nachbearbeitung und setzt auf reale, analoge Instrumente. So spielt beispielsweise Lars Duppler einen „echten“ Synthesizer und brachte den Klang eines Harmoniums, das zufällig im Studio herumstand, in die Musik seiner Band ein. Hanno Busch dagegen verknüpfte seine Gitarren und seinen Bass mit einem Arrangement aus Soundpedalen; die energischen Klänge des Schlagzeugs bilden die rhythmische Basis der Band.  

In Tubes & Wires fungiert Klein weniger als klassischer Bandleader sondern vielmehr als spiritus rector. Immer wieder neu dirigiert er Zusammenspiel und Trennung der verschiedenen Soundebenen, bestimmt Auswahl und Zeitpunkt der verschiedenen Sätze und entscheidet, welche Elemente wann als Höhepunkte der Collage hervortreten.  
Mit seinen „Effektklarinetten“ leitet er Strom an kreativen Ideen auf spontane Art und Weise; steht im Mittelpunkt des Geschehens und bleibt doch auf einer Wellenlänge mit seinen Bandkollegen. Ungeachtet ihrer musikalischen Tiefe liegt ein gewisser Humor in Kleins Kompositionen.

Presse:
 
“Mit Tubes And Wires sprengt Niels Klein die Begriffe des Jazz.“ (DIE ZEIT)

„Seit Rolf Kühns Kraut-Funk-Aufnahmen (…) in den 70ern hat es keine derartig abgefahrene Jazz-Aufnahme mit Klarinette gegeben.“ (DIE WELT)

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