Ausstellung Days without a Night

Days without a Night © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan © Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan

Eröffnung: Dienstag, 4. Dezember 2018, 18 Uhr | Ausstellungsdauer: Mittwoch, 5. – Sonntag, 16. Dezember 2018, täglich 11 Uhr – 19 Uhr

13 Barakhamba Road

Die Fähigkeit zu erinnern ist für Menschen überlebenswichtig. Und die Fähigkeit des Gedenkens gibt uns die Möglichkeit, uns darüber zu vergewissern, woher wir kommen und wohin wir gehen wollen. Jede Form der Erinnerung ist die Erfindung einer neuen Erzählung darüber, was wir als Vergangenheit erachten. Auch wenn die Geschichtsschreibung den Anspruch erhebt, die Wahrheit über die Vergangenheit rekonstruieren zu können, ist es wohl richtiger, die Wahrheit über die Vergangenheit in der Art und Weise zu suchen, wie Menschen diese Vergangenheit erinnern.
 
Trauma lässt sich als Wiederkehr eines Leids beschreiben, das einem Individuum als passives Opfer zugefügt wurde, und das nun re-inszeniert wird in Form einer Tat. Trauma macht sich immer erneut vernehmbar, obgleich es vergessen sein will. Es produziert ein Subjekt, in dem das Individuelle und das Kollektive in eins fallen. Aus diesem Grund ist Trauma ein sowohl auf sozialer als auch auf individual-psychologischer Ebene relevantes Thema. Ein Trauma wirkt so lange fort, bis es in das Selbst eingearbeitet ist und vergessen werden kann. Wirkt es fort, verhüllt es sich in den neurotischen Verhaltensmustern der Zwangswiederholung und errichtet die Opfer-Täter-Konstellation immer wieder aufs Neue, um durch neuen Schmerz den alten vergessen zu machen.
 
Die Ausstellung Days without a Night vereint eine Auswahl von Arbeiten, die sich dem Thema von Vergessen und Erinnern, Trauma und Zwangswiederholung, Schuld und Reue auf verschiedene Art und Weise widmen. Sie handelt von traumatisierten Landschaften, vernarbten Idyllen und sich selbst zugefügten Schmerzen, von gestohlenen Erinnerungen und befremdlichen Vertrautheiten, von Trauer und Versöhnung.
 
Das Rahmenprogramm umfasst Ausstellungsrundgänge mit den Kurator*innen und öffentliche Veranstaltungen mit  Künstlern wie Omer Fast und Peter Rösel.

Amar Kanwar | Anselm Kiefer | Anne Teresa De Keersmaeker / Steve Reich / Thierry De Mey | Christine Berndt | Gagan Singh | Gillian Wearing | Jagat Weerasinghe | Julius von Bismarck | LN Tallur | Marcel Odenbach | Nasreen Mohamedi | Nedko Solakov | Omer Fast | Oscar Muñoz | Pallavi Paul | Peter Rösel | Roee Rosen | Rohini Devasher | Santu Mofokeng | Sigalit Landau | Susan Hiller | Sven Johne | Thamotharampillai Shanaathanan | Vandy Rattana | Varunika Saraf

Die Ausstellung wurde kuratiert von Kanika Kuthiala und Leonhard Emmerling, Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan, New Delhi.
 
In Zusammenarbeit mit Arya Orphanage.

Wir danken den Künstlerinnen und Künstlern, Chemould Prescott Road, Mumbai; Collection Van Abbemuseum, Eindhoven; Filmgalerie 451, Berlin; Galerie Gisela Capitain, Cologne; Galerie Thaddeus Ropac, London, Paris, Salzburg; Maureen Paley, London; Kiran Nadar Museum of Art, New Delhi; Lisson Gallery, London; Liz Fernando, Colombo; Project 88, Mumbai; Rosas; Santu Mofokeng Foundation; The Makers, Johannesburg.
 

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