Ausstellung Global Games: Games and Politics

Global Games: Games and Politics Iranian Parliament nationalizes Oil Industry © Peter Brinson and Kurosh ValaNejad, 2011

Di, 05.02.2019 –
Do, 28.02.2019

Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Kolkata

Interaktive Ausstellung mit und über Videospiele

Die interaktive Ausstellung Games & Politics, die im Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Kolkata vom 5. bis 28. Februar 2019 zu sehen ist, fordert den Besucher auf, 16 bedeutende, politisch ambitionierte Videospiele auszuprobieren und zu untersuchen, wie sie jeweils ihr einzigartiges politisches Potenzial entfalten. Videospiele können als reine Unterhaltung, als politische Äußerung oder sogar als Kunst verstanden werden. Der politische Aspekt dieser Spiele wird für die Spieler entweder direkt sichtbar, wenn sie politische Entscheidungen treffen (Spiel: Demokratie III) oder indirekt, wenn sie soziale Ungerechtigkeiten beobachten. Die Spiele befassen sich beispielsweise mit prekären Arbeitsbedingungen (Spiel: Sonnenuntergang), Genderfragen (Spiel: Perfekte Frau) und der Behandlung von Flüchtlingen (Spiel: Flucht aus Woomera). Die Spiele führen die Spieler in politische Kämpfe wie die Revolution gegen ein totalitäres System (Game: Yellow Umbrella) und konfrontieren sie mit dem Überwachungsstaat (Game: Touchtone) und den Folgen bewaffneter Konflikte (Game: This War of Mine). Durch die Übernahme der Charaktere oft marginalisierter Personen erleben die Spieler begrenzte Möglichkeiten und negative Sanktionen sowohl durch den Charakter als auch durch das Spiel. Die ausgewählten Spiele decken ein breites Spektrum politischer Themen ab. Besucher können auch einen Einführungsfilm über politische Spiele und kurze Dokumentationen über einige der Spiele sehen. Der begleitende Ausstellungskatalog bietet Hintergrundinformationen zu den verbindenden Konzepten dieser unabhängigen Spiele.

Games and Politics ist eine Ausstellung, die sich auf explizit politische Spiele konzentriert, die seit 2004 erstellt wurden. Dieses Jahr markiert für Ian Bogost, einen Medienwissenschaftler, einen erhebliche Zäsur. Die Präsidentschaftswahlen in den USA von 2004 fielen mit der ersten ausdrücklichen politischen und aktivistischen Äußerung durch das Medium zusammen, so Bogost. Im Gegensatz zu den gegenständlichen Medien wie Malerei und Fotografie verstehen sich Computerspiele nicht nur als (Wieder-) Darstellung sozialer Bedingungen und Konflikte, sondern versuchen, die Prozesse und Regeln zu simulieren, die zu diesen Konflikten führen. Alle in dieser Ausstellung enthaltenen Spiele teilen diesen politischen Ansatz, der von den Designern der Spiele beabsichtigt ist, um sie deutlich vom konventionellen Markt sowie von Computerspielen als Unterhaltungsmedium abzugrenzen.

Video-Spiele haben sich längst als eigene Kunstform etabliert. Künstler*innen nutzen das Medium, um seine Funktionsweise zur Beobachtung freizugeben und die Grenzen des Spiels auszuloten. Game-designer*innen wenden sich neuen Themen und Zielgruppen zu. Und die großen Museen entdecken das Computerspiel als Kulturgut, das es zu sammeln und zu bewahren gilt. Die Ausstellung, die vom Goethe-Institut gemeinsam mit dem ZKM (Zentrum für Kunst und Medien) auf Basis der ZKM-Ausstellung „Global Games“ entwickelt wurde, untersucht, wie Computerspiele ihr politisches Potenzial entfalten und fragt sie nach den Möglichkeiten und Grenzen des Genres, eine Gegenposition innerhalb der Unterhaltungsindustrie zu entwerfen.

Die Ausstellung wird am Dienstag, 5. Februar 2019 um 18:30 Uhr im Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Kolkata Auditorium eröffnet.

Zeiten: 5.-28. Februar 2019, 11:00 bis 18:30 Uhr (täglich außer an Feiertagen und Sonntagen)

Kostenloser Eintritt.

Diese Ausstellung wird vom Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan präsentiert und ist Teil des „The Kolkata Festival“ und einer der Austragungsorte der „CIMA Awards“.

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